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Blattläuse, Spinnmilben und Raupen mit Wanzen bekämpfen


Schädlinge
Schädlinge im Garten mit Wanzen bekämpfen

Fleckiges Laub, löchrige Blätter oder feine Gespinste in der Pflanze – diese Anzeichen fürchtet jeder Gärtner. Wenn der Rosenbusch von Blattläusen befallen ist, der Hibiskus unter Spinnmilben leidet oder der Rhododendron von Zikaden gepisackt wird, muss man jedoch nicht gleich zur chemischen Keule greifen. Und wer auf die natürliche Bekämpfung der Schädlinge setzt, kann sich künftig das Anrühren von stinkenden Brühen und Pflanzensud sparen, sofern er die richtigen Helfer aus der Natur kennt: Sie heißen Raubwanzen und machen bevorzugt Jagd auf Gartenschädlinge.

Aktualisiert am 22.05.2015|Lesedauer: 2 Min.
Von dpa-tmn
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Spinnmilben, Blattläuse oder Zikaden sind eine Leibspeise der Raubwanzen. Die meist platten Insekten seien daher eine natürliche Alternative zu Insektiziden im Blumen- oder Gemüsebeet, rät der Verbraucherinformationsdienst aid in Bonn. Viele räuberische Wanzen haben einen Saugrüssel, mit dem sie ihre Opfer erdolchen und aussaugen – wie ein tierischer Vampir. Einige Arten haben hingegen Stinkdrüsen, die bei Kontakt Gift absondern, um andere Insekten zu schädigen oder zu töten.

Gegen Blattläuse helfen oft nur ungewöhnliche MaßnahmenVergrößern des Bildes
Gegen Blattläuse helfen oft nur ungewöhnliche Maßnahmen (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)

Mit Blumenwanzen gegen Blattläuse und Raupen

Die Blumenwanze (Anthocoris nemorum) ist nur rund vier Millimeter groß, aber schon ihre kleinen Larven überwältigen problemlos größere Beutetiere wie Blattläuse, Blattsauger und Raupen. Mit drei Generationen pro Jahr könne sie sich an Schädlingspopulationen anpassen und diese unter Kontrolle bringen, erläutert der aid.

Die Blumenwanzen Orius minutus und Orius majusculus verspeisen bevorzugt Fransenflügler und Spinnmilben, die am liebsten auf niedriger Vegetation wie Kräuter- und Gemüsearten leben. In beutearmen Phasen ernähren sich Blumenwanzen gewöhnlich auch von Pollen.

Allesfresser unter den Wanzen

Die Sichelwanzenarten Nabis rugosus und Nabis ferus jagen nahezu alle Insektenarten, die nicht schnell genug flüchten können. Selbst Eier und Puppen stehen auf dem Speiseplan.

Besonders gerne leben sie in dicht belaubten Kräuter- und Gemüsekulturen in Bodennähe. Die Weichwanzenart Psallus ambiguus mag Blattläuse und andere Blattsauger. Am liebsten jagt sie auf Jungtrieben von Sträuchern, Stauden und Bäumen, vor allem Obstgehölze.

Die Wanzen kann man bei speziellen Händlern erwerben. Bezugsdaten gibt es beispielsweise beim Verein der Nützlingsanbieter Deutschlands.

Wanzen als Nützlinge und Schädlinge

Allerdings sind nicht alle Wanzenarten nützlich. Einige Weichwanzen beispielsweise sind selbst schädlich und stechen etwa die Blätter von Haselnussbüschen an. Ähnlichen Schaden richtet auch die Netzwanze an – sie befällt vorzugsweise Rhododendren.

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