Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Hausmittel gegen Pflanzenschädlinge Raupen bekämpfen: Tipps gegen die Pflanzenschädlinge
Klar, aus Raupen wachsen meist schöne Schmetterlinge. Doch bis dahin richten die Ungeziefer schwere Schäden an den geliebten Pflanzen an.
Raupenfraß kennt wohl jeder Hobbygärtner. Ärgerlich wird es, wenn die Larven von Schmetterlingen und anderen Insekten in Heerscharen auftreten und schädlichen Kahlfraß an den Pflanzen betreiben. Wer Raupen bekämpfen will, muss aber nicht gleich zu Insektiziden greifen. Gerade bei geringem Befall bieten sich Alternativen an.
Raupenbefall erkennen
Bevor Sie die Raupen bekämpfen, sollten Sie herausfinden, um welche Raupenart es sich handelt. Denn jede kann auf unterschiedliche Art und Weise bekämpft werden. Hilfreich können dabei Bilder im Internet sein. Beispielsweise zeigt der Naturschutzbund Deutschland Fotos verschiedener Raupenarten auf seiner Internetseite.
Ein Raupenbefall ist dabei zwischen Frühling und Herbst und nahezu auf allen Pflanzenarten möglich. Das Schadbild ist dabei immer dasselbe: fieser Lochfraß an grünen, gesunden Blättern.
Raupen ohne Chemie bekämpfen
Nicht aus jeder Raupe wird auch irgendwann einmal ein schöner Schmetterling. Es gibt eine Vielzahl an Insektenlarven, die zu einer echten Plage werden können, wenn Sie innerhalb kürzester Zeit eine Vielzahl an Pflanzen in Ihrem Garten kahl fressen. Solange die Pflanzenschädlinge nur vereinzelt auftreten, besteht allerdings keine Gefahr und Sie können die Raupen ohne Chemie bekämpfen. Sammeln Sie sie einfach ab und setzen Sie sie um. Alternativ eignen sich viele Raupen auch als Vogelfutter. Vögel sorgen normalerweise auch dafür, dass sich der Raupenbestand nicht unkontrolliert vergrößern kann.
Netze gegen Raupen
Ein weiterer Tipp gegen einen Raupenbefall ist es, Netze über Obstbäume zu spannen. Durch die feinen Gespinste beziehungsweise das feinmaschige Gewebe werden vor allem die gefräßigen Larven des Kohlweißlings von den kostbaren Gewächsen ferngehalten. Somit können Sie schwere Schäden an den Pflanzen vermeiden, ohne Chemie anzuwenden.
Die Netze sollten Sie bereits zum Frühlingsanfang aufhängen. Also kurz bevor der kleine grüngelbe Falter mit der Eierablage beginnt (meist im März). Überspannen Sie dann mit den feinmaschigen Netzen alle Beete, Bäume und allgemein Pflanzen, über die sich die Raupen gerne hermachen.
Wichtig ist, dass Sie die Netze mehrmals täglich kontrollieren. Denn häufig verheddern sich hilflose Vögel darin. Nach wenigen Stunden können sich diese bereits derart stranguliert haben, dass sie in den Netzen sterben.
Schlupfwespe
Schlupfwespen eignen sich nur zum Bekämpfen ekeliger Blattläuse. Die Nützlinge helfen auch im Kampf gegen Raupen. Somit sind Schlupfwesepen ein ideales, ökologisches, umweltverträgliches Hausmittel zur Raupenbekämpfung. Schlupfwespen sind eine Art Parasiten, die die Raupen nutzen, um sich fortzupflanzen. Das geschieht wie folgt: Die Schlupfwespe betäubt die Raupe und legt dann ihre Eier in das Tier hinein. Die Raupen sind dann eine längere Zeit bewegungslos und können einfach abgesammelt werden.
Schlupfwespen erhalten Sie im Fachhandeln. Positionieren Sie die Puppen der Nützlinge einfach an den Pflanzen – Obstbäumen, Buchsbäumen, Gemüsepflanzen –, die häufig von einem Raupenbefall betroffen sind.
Schlupfwespen sind zwischen 1 und 3 Millimeter groß. Sie greifen den Menschen nicht an und stechen auch nicht.
Raupen bekämpfen: Hausmittel gegen die Schädlinge
Reicht das Absammeln nicht aus, können Sie versuchen, die Raupen zunächst mit harmlosen Hausmitteln zu bekämpfen. Befeuchten Sie die befallenen Pflanzen und streuen Sie etwas Tabak-Asche darauf. Wer zwischen die Pflanzen in seinem Gemüsebeet Knoblauch anpflanzt, kann ebenso Erfolg haben wie mit Algenkalk, den Sie um die Pflanzen herum streuen.
Handelt es sich bei den Raupen allerdings um den vor einigen Jahren aus Asien eingeschleppten Buchsbaumzünsler, sollten Sie zu drastischeren Maßnahmen greifen. Die Raupe kann innerhalb kürzester Zeit ganze Buchsbaumkolonien kahlfressen. Die erste Maßnahme sollte das Absammeln der Schädlinge sein. Anschließend empfiehlt die Wiener Organisation "Die Umweltberatung" einen kontrollierten Rückschnitt, um möglichst Tiere in allen Entwicklungsstadien zu beseitigen. Das Schnittgut sollte über den Hausmüll entsorgt werden. Anschließend sind die Raupen mit einem Hochdruckreiniger auszuwaschen. Lässt sich das Problem so nicht in den Griff bekommen, sollten Insektizide zum Einsatz kommen, um die weitere Ausbreitung der Raupen einzudämmen.
Insektizide bei starkem Raupenbefall
Greifen Sie bei einem starken Befall durch die Schädlinge nicht zum erstbesten Produkt, sondern lassen Sie sich von einem Fachmann beraten. Ansonsten könnten Sie Ihren Pflanzen, anderen Tieren oder aber sich selbst Schaden zufügen. Ölhaltige Präparate sind beispielsweise weniger geeignet, um Pflanzen vor Raupen zu schützen. Das Öl verklebt die Blattspalten und die Blätter sterben ab. Solche Mittel sind lediglich vorbeugend einzusetzen, wenn die Blätter noch nicht ausgetrieben sind.
Außerdem ist es wichtig, zu wissen, welche Art von Schädlingen Sie bekämpfen wollen. Laut der WDR-Sendung "Servicezeit" sind die Inhaltsstoffe der Insektizide häufig nicht gegen jeden Schädling wirksam. Sie sollten die Raupe zunächst bestimmen oder ein abgesammeltes Exemplar mitbringen, um das richtige Mittel anzuwenden.
Bei einem großen, fortgeschrittenen Raupenbefall kann auch ein Spritzmittel mit dem Bakterium Bacillus thuringiensis verabreicht werden. Das tötet die Raupen, indem es in ihren Körper dringt und ihre Darmwand verstört.
Raupen an Obstbäumen bekämpfen
Wenn Sie in Ihren Obstbäumen Raupen feststellen, ist das Absammeln der Schädlinge kaum möglich, da sie nur schwer zu erreichen und in der Regel zu viele sind. Bevor Sie aber zu chemischen Mitteln greifen, um die Raupen zu bekämpfen, sollten Sie zunächst einen Versuch mit sogenannten Leimringen unternehmen. Die Ringe befestigen Sie eng anliegend an der Rinde des Obstbaumes. Raupen und andere Schädlinge bleiben daran kleben und können sich nicht weiter vermehren. Tipp: Verwenden Sie nur grüne Leimringe. An weißen Exemplaren verfangen sich viel häufiger auch nützliche Tiere.
- Eigene Recherche