Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schwere Fraßschäden Dickmaulrüssler: Mit dieser Strategie ihn und seine Larven bekämpfen
Gefurchte Dickmaulrüssler sind hartnäckige Gartenschädlinge: Die Larven befallen die Wurzeln vieler Pflanzen, die Käfer fressen die Blätter. Tipps, mit welcher Methode Sie die Insekten am besten loswerden.
Inhaltsverzeichnis
- Dickmaulrüssler bekämpfen
- Bekämpfung mit Nematoden: Das ist zu beachten
- Dickmaulrüssler mit Hausmitteln bekämpfen: In Fallen locken
- Dickmaulrüssler: Einem Befall vorbeugen
- So erkennen Sie die Fraßschäden des Dickmaulrüsslers
- Diese Pflanzen werden vom Dickmaulrüssler befallen
- Dickmaulrüssler: Fakten im Überblick
Er ist dunkelbraun bis schwarz, hat einen gefurchten Rücken, einen markanten Rüssel und ist nachtaktiv: Der Gefurchte Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus) befällt viele Gartenpflanzen. Aber nicht nur die ausgewachsenen Käfer des Dickmaulrüsslers, sondern schon seine Larven schädigen die Pflanzen durch unterirdische Fraßschäden an den Wurzeln.
Dickmaulrüssler bekämpfen
Am besten bekämpfen Sie den Schädling zwischen April und Mai oder zwischen August und September. Am wirksamsten ist die biologische Bekämpfung der Larven mit Nematoden. Das sind parasitär lebende Fadenwürmer. Experten empfehlen die Arten Heterorhabditis oder Steinernema.
Die meisten Nematoden sind bereits ab einer Bodentemperatur von fünf Grad aktiv. Für den Einsatz von Heterorhabditis-Nematoden darf die Bodentemperatur hingegen nicht unter zwölf Grad liegen. Zur Bekämpfung der Dickmaulrüsslerlarven geben Sie die Nematoden, die sich in einem Tonmineralpulver befinden, zunächst in 15 bis 20 Grad warmes Wasser und bringen Sie sie anschließend mit einer Gießkanne auf der zu behandelnden Fläche aus.
Die nützlichen 0,1 Millimeter kleinen Mikroorganismen dringen in die Larven und Puppen des Dickmaulrüsslers ein und übertragen dabei ein Bakterium, das sich in der Larve vermehrt und sie so zum Absterben bringt. Danach suchen sie sich einen neuen Wirt oder überdauern im Boden.
Bekämpfung mit Nematoden: Das ist zu beachten
Bei der Ausbringung der Nematoden ist es wichtig, dass der Boden sowohl bei als auch nach der Anwendung ausreichend feucht ist. Nur so ist es möglich, dass sich die Nematoden im Boden fortbewegen und zu den Dickmaulrüsslerlarven gelangen können. Außerdem sollten die Fadenwürmer entweder bei bewölktem Wetter oder in den Abendstunden ausgebracht werden. Denn Nematoden reagieren empfindlich auf direkte Sonneneinstrahlung.
Tipp: Die Bekämpfung der Larven mithilfe der Nematoden im Frühjahr und Herbst wird möglichst über einen Zeitraum von drei Jahren wiederholt, damit sich kein erneuter Befall ausbreitet.
Auf den zusätzlichen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verzichten Sie am besten ganz oder lassen sich fachkundig beraten. Beim zeitgleichen Einsatz von chemischen Mitteln und Nematoden kommt es häufig vor, dass die Fadenwürmer durch das Pflanzenschutzmittel getötet werden.
Dickmaulrüssler mit Hausmitteln bekämpfen: In Fallen locken
Ein einfaches Hausmittel zur Bekämpfung des Dickmaulrüsslers ist das Aufstellen von Käferfallen. Hierfür reicht ein Blumentopf, der mit Holzwolle gefüllt wird. Drehen Sie den Blumentopf um, sodass die Käfer durch das Loch am Boden hineinkriechen müssen. Wahlweise können Sie den Topf auch leicht schräg stellen, damit der Dickmaulrüssler einfach hinunterkriechen kann. Platzieren Sie anschließend den Blumentopf zwischen den befallenen Pflanzen. Dann können Sie den Schädling einfach einsammeln.
Anstatt eines umgedrehten Blumentopfs können Sie auch mit Holzwolle gefüllte Dosen oder ein geriffeltes Holzstück bei den befallenen Pflanzen platzieren. Zwischen den Rillen kann sich der Käfer ebenfalls tagsüber gut verstecken und so leichter von Ihnen gefangen werden.
Dickmaulrüssler: Einem Befall vorbeugen
Von einer Bekämpfung der Käfer mit chemischen Mitteln raten Experten ab, da die Schädlinge mit Insektiziden kaum zu bekämpfen sind. Stattdessen können Sie vorbeugend schon beim Kauf neuer Pflanzen auf Schädlingsfreiheit achten. Da die Käfer nicht fliegen können, erfolgt eine Ausbreitung oft über bereits befallenen Pflanzen, die Sie sich neu in Ihren Garten holen.
Kommt es dennoch zu einem Befall, müssen die Schädlinge regelmäßig aufgesammelt werden. Das kann auf zwei Arten geschehen:
- Morgens werden die Käfer abgesammelt – kontrollieren Sie hierbei mögliche Schlupfwinkel oder Ihre angelegten Fallen.
- Der Gefurchte Dickmaulrüssler ist ein nachtaktiver Käfer und lässt sich am besten bei Dunkelheit an der Pflanze einsammeln. Klopfen Sie betroffene Pflanzen daher abends oder nachts über einem ausgebreiteten Tuch ab. Die Käfer fallen auf das Tuch und können von dort aufgesammelt werden.
Achtung: Entsorgen Sie die Käfer nicht in Ihrem Kompost. Die Tiere können sonst leicht wieder in Ihren Garten zurückkehren. Nutzen Sie am besten die Biotonne.
So erkennen Sie die Fraßschäden des Dickmaulrüsslers
Der Befall fällt meist erst durch das charakteristische Schadbild auf: Die Käfer hinterlassen an den Blatträndern sauber ausgeschnittene Halbkreise oder buchtenförmige Einkerbungen. Profis sprechen bei den u-förmig ausgefressenen Blatt- und Nadelrändern vom Buchtenfraß.
An Nadelgehölzen kann es darüber hinaus zum Ringeln junger Triebe kommen. Die Rinde wird einige Zentimeter unterhalb der Triebspitze abgenagt, infolgedessen stirbt der Trieb oberhalb dieser Fraßstelle ab.
Diese Pflanzen werden vom Dickmaulrüssler befallen
Der Gefurchte Dickmaulrüssler ist sehr gefräßig. Auf seinem Speiseplan stehen Pflanzen wie
- Kirschlorbeer
- Eibe
- Stechpalme
- Rosen
- Buchsbaum
- Rhododendron
- verschiedene Staudenarten
- Erdbeeren, Himbeeren und anderes Beerenobst
- Forsythie
- Engelstrompete
- Clematis
- Flieder
- Geranien
- Primeln
- Chrysanthemen
Welche Schädlinge Ihnen das Leben als Hobbygärtner noch schwer machen, sehen Sie in unserer Fotoshow.
Dickmaulrüssler: Fakten im Überblick
Steckbrief Dickmaulrüssler
Größe und Aussehen
Der Dickmaulrüssler (Otiorhynchus sulcatus) ist dunkelbraun bis schwarz und wird bis zu drei Zentimeter groß.
Welche Pflanzen befällt er?
Rosen, Buchsbaum, Rhododendron und Kirschlorbeer ebenso wie Erd- und Himbeeren, Geranien, Primeln oder Chrysanthemen.
Was hilft gegen den Dickmaulrüssler?
Setzen Sie auf eine Doppelstrategie zur Bekämpfung: Sammeln Sie die Käfer zum einen ab und fangen Sie die Schädlinge in Fallen wie Blumentöpfen. Bekämpfen Sie die Larven zum anderen mit Nützlingen: Nematoden jagen den Nachwuchs im Boden.
Wie überwintert der Schädling?
Der Dickmaulrüssler legt seine Eier in den Boden ab. Die daraus entstehenden Puppen und Larven überwintern in der Erde.
- Eigene Recherchen
- Nachrichtenagentur dpa