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Spanische Wegschnecke: Das macht sie zur unbesiegbaren Superschnecke


Resistente Superschnecke
Spanische Wegschnecke: Das macht sie fast unbesiegbar

Jedes Jahr verzweifeln Gärtner an einem kleinen Tier: der Schnecke, beziehungsweise der Nacktschnecke. Vor allem eine Gattung entpuppt sich immer weiter zur Superschnecke.

25.06.2024|Lesedauer: 3 Min.
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Sie richtet erhebliche Fraßschäden in Gärten und in der Landwirtschaft an und gilt als häufigste Schneckenart in Deutschland: die Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus). Experten zählen das Weichtier mit zu den 100 Tier- und Pflanzenarten, die einen besonders negativen Einfluss auf das Ökosystem sowie die Wirtschaft und Gesundheit in Europa haben. Inzwischen ist dieser gefräßige Schädling in ganz Europa verbreitet – außer in den skandinavischen Ländern.

imago images 163048428Vergrößern des Bildes
Spanische Wegschnecke: Nackschnecken schaden auch der Natur. (Quelle: IMAGO/fotototo/imago)

Hierzulande wird die Spanische Wegschnecke teilweise auch "Superschnecke" genannt. Aber warum?

Spanische Wegschnecke = eine invasive Art?

Laut Professor Markus Pfenninger, Abteilungsleiter Molekulare Ökologie bei der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, stammt die Spanische Wegschnecke nicht aus Spanien oder Portugal. Aufgrund seiner Forschungen geht er davon aus, dass die Spanische Wegschnecke hierzulande heimisch ist. Denn in Spanien liegt der Ursprung der Art Arion lusitanicus nicht. Er plädiert daher dazu, die Arion lusitanicus nicht als invasive Art einzustufen.

Was frisst die Spanische Wegschnecke?

Die Spanische Wegschnecke ernährt sich vorwiegend von (grünen) Pflanzen:

  • Blätter und Stängel von Gemüsepflanzen
  • Blätter und Stängel von Beetpflanzen
  • Blumen
  • Zierpflanzen

Sind diese knapp, stehen auch Aas und abgestorbenes Pflanzenmaterial auf dem Speiseplan. In Notzeiten neigt die Spanische Wegschnecke sogar zum Kannibalismus.

Diese Flexibilität bei der Nahrungsaufnahme ist ein Grund, weshalb die bräunlich-rote Nacktschnecke ein echtes Problem darstellt.

Was tun gegen die Spanische Wegschnecke?

Noch kann keine allgemeingültige Methode zu ihrer Bekämpfung empfohlen werden, erklärt das Amt der Steiermärkischen Landesregierung. Genauer gesagt, die wirklich effektiven Mittel sind oft toxisch (Schneckenkorn). Sie sollten daher die letzte Alternative gegen den Schädling sein, heißt es weiter. Denn ihr Einsatz hat gravierende Nebenwirkungen für die Umwelt. Experten empfehlen daher, Fressfeinde zu fördern und Schnecken abzusammeln.

Die Spanische Wegschnecke hat mehrere natürliche Feinde:

  • Igel und Frösche: Sie fressen gerne Schnecken und deren Eier.
  • Laufenten: Diese speziellen Entenrassen sind effektive Schneckenjäger. Diese natürlichen Feinde haben Sie sicherlich nicht im Garten. Sie können Sie aber mieten.
  • Vögel und Hühner: Amseln, Drosseln und andere große Singvögel sowie Hühner ernähren sich teilweise von Nacktschnecken oder/und ihren Eiern.
  • Käfer: Einige Käferarten, wie der Laufkäfer und das Glühwürmchen, fressen Schneckeneier.

Zusätzlich sollten Sie die gefräßigen Nacktschnecken regelmäßig aufsammeln. Auch wenn das sehr mühsam ist, so dämmt diese Maßnahme Fraßschäden an Ihren Pflanzen ein. Gehen Sie dazu morgens in der Früh in den Garten und sammeln Sie die Weichtiere aus dem Gemüsebeet oder Blumenbeet oder von Wegen auf. Die Tiere dann in einem Glas sammeln und später in einem weiter entfernten Gebiet aussetzen, wo sie keinen wirtschaftlichen Schaden an der Natur anrichten oder es von Fressfeinden nur so wimmelt.

Überlebt die Spanische Wegschnecke den Winter?

Die Spanische Wegschnecke überlebt den Winter in der Regel nicht als ausgewachsenes Tier. Stattdessen legt sie im Herbst Eier, aus denen im Frühjahr die jungen Schnecken schlüpfen. Diese Überlebensstrategie sichert das Fortbestehen der Art auch in der kalten Jahreszeit und macht das Weichtier ebenfalls zur Superschnecke.

Spanische Wegschnecke leicht zu verwechseln

In den meisten Fällen handelt es sich um die Spanische Wegschnecke. Durch ihre Widerstandsfähigkeit und Hartnäckigkeit ist es ihr gelungen, die ebenfalls bei uns heimische Große Rote Wegschnecke quasi zu verdrängen, genauer gesagt in ihrem Bestand massiv einzudämmen.

Vom Aussehen her kann die Spanische Wegschnecke (Arion lusitanicus) leicht mit der Großen Roten Wegschnecke (Arion rufus) verwechselt werden. Beide sind etwa gleich lang – bis zu 12 Zentimeter – und sind rot-orange bis braun-schwärzlich gefärbt.

Anmerkung

Arion rufus wird inzwischen nicht mehr als eigenständige Schneckenart angesehen. Stattdessen liegt der Fokus auf den Unterarten Arion ater ater, Arion ater rufus und Arion ater ruber.

Laien erkennen die Unterschiede meist nur an den Jungtieren. Bei der Spanischen Wegschnecke sind diese braun, gelb, orange und/oder grau gestreift. Die Jungtiere der Roten Wegschnecke sind dagegen weiß.

Wie sehen die Eier der Spanischen Wegschnecke aus?

Die Eier der Spanischen Wegschnecke sind:

  • Rundlich bis oval
  • Durchsichtig bis weißlich
  • etwa 2 bis 4 Millimeter groß

Sie legen ihre Eier bevorzugt an feuchten, geschützten Stellen im Boden, beispielsweise in Regenwurmgängen, oder unter Steinen und Pflanzenresten ab.

Warum ist die Spanische Wegschnecke eine Superschnecke?

Da das Weichtier bei seiner Nahrung flexibel ist, es meist nur mit aggressiven Chemikalien bekämpft werden kann und seine Eier auch den Winter so gut wie schadlos überstehen, wird die Spanische Wegschnecke auch Superschnecke genannt. Auch vor Angriffen auf Artgenossen schreckt das Tier nicht zurück. Schließlich sind sie starke Konkurrenten bei der Nahrungssuche.

Die Superschnecke ist häufig nur mit Chemikalien zu bekämpfen. Denn die Zahl ihrer natürlichen Fressfeinde ist gering und geht aufgrund der rückläufigen Biodiversität stark zurück. Das Weichtier kann sich somit ungehindert ausbreiten und wird zum immer größeren Problem für Gärtner und Landwirte.

Verwendete Quellen
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