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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Wildbienenschutz So schützen Sie Bienen im eigenen Garten
Viele Pflanzen sind auf die Bestäubung von Bienen angewiesen. Wie wichtig die Bienen für unser Ökosystem und die Landwirtschaft sind, soll auch der Weltbienentag am 20. Mai unterstreichen. Doch viele Arten sind bedroht. Wie Garten und Balkon zum Bienenretter werden.
Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gibt es über 550 verschiedene Wildbienenarten, darunter Hummeln, Sand- und Pelzbienen sowie viele kleinere Arten. Doch die Bestände schrumpfen in einer alarmierenden Geschwindigkeit, warnen die Umweltschützer. In Deutschland stehe bereits über die Hälfte der Wildbienenarten auf der Roten Liste, fast ein Drittel sei vom Aussterben bedroht.
Aus diesem Grund haben die Vereinten Nationen in diesem Jahr zum ersten Mal ausgerufen. Denn mit ihrer Bestäubung sorgen Bienen und andere Insekten nach Angaben des Weltrats für Biologische Vielfalt jedes Jahr weltweit für Nahrungsmittel im Wert von bis zu rund 500 Milliarden Euro. Sie sind somit essentiell für das Ökosystem und die Wirtschaft.
Immer weniger Nistplätze
Eine große Rolle spielt dabei die industrielle Landwirtschaft mit ihrem enormen Pestizideinsatz, den Monokulturen und der Zerstörung wichtiger Lebensräume. Geeignete Nistplätze werden rar. Auch das Nahrungsangebot schrumpft. Blütenreiche Weg- und Ackerränder sowie wilde Blumenwiesen sind immer seltener zu finden – für die Wildbienen ein echtes Problem: Bis zu 100 Blüten muss ein Wildbienenweibchen besuchen, um genug Nahrung für einen einzigen Nachkommen zu sammeln.
Ohne Bestäubung keine Ernte
Mit den fleißigen Helfern sind auch ertragreiche Ernten in Gefahr: In Europa sind laut BUND etwa 150 verschiedene Nutzpflanzen und etwa 80 Prozent der Wildpflanzen abhängig von der Bestäubung durch Insekten. Sie tragen die Blütenpollen von einer Blüte zur anderen und befruchten dabei die Pflanzen.
Forscher haben zudem herausgefunden, dass viele Früchte umso größer werden, je öfter sie angeflogen werden. Das heißt: Je mehr Wildbienen unterwegs sind, desto ertragreicher ist so manche Ernte. Bis zu einem Drittel der Ernten sind Experten zufolge unmittelbar von der Häufigkeit der Wildbienenbesuche an der Blüte abhängig.
Besser Blumenmeer statt Golfrasen
Doch wie kann man den wilden Verwandten der Honigbiene helfen? Wildbienen schätzen ein reichhaltiges Angebot an einheimischen Blumen. Je bunter es im Garten blüht, desto reicher ist für sie der Tisch gedeckt. Dafür ist kein großer Aufwand nötig.
So bieten Krokusse, Schneeglöckchen und Hyazinthen Wildbienen ein leckeres Mahl. Ebenso blühende Kräuter wie Thymian, Rosmarin, Salbei und Majoran. Wer mag, kann auch eine Wildbienen-Samenmischung kaufen und diese in einen großen Blumenkübel pflanzen.
Neben einem reichhaltigen Nahrungsangebot sind auch geeignete Nistmöglichkeiten wichtig. Besonders Gärten bieten gute Möglichkeiten. Ein Stapel aus morschem Holz erfreut die Tiere ebenso wie verblühte Stauden, die im Herbst nicht zurückgeschnitten werden. Zudem gibt es viele Bastelanleitungen für Bambus- und Holzbehausungen im Internet.
Auf chemische Dünger und Pestizide verzichten
Außerdem sollte man im eigenen Garten auf den Einsatz von Chemiekeulen verzichten. So lässt sich mit einem Komposthaufen nährstoffreiche Erde für Blumen- und Gemüsebeete gewinnen - und chemischer Dünger umgehen. Statt zu Pestiziden kann man zu selbst angesetzten Brühen greifen, um Pflanzenschädlinge zu vertreiben. Ein Sud aus Brennnesseln beispielsweise hat sich schon vielfach gegen Lausbefall bewährt.
- eigene Recherche