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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Diese Methoden wirken Wie Sie Wühlmäuse erfolgreich vertreiben
Wühlmäuse sehen zwar niedlich aus, doch im Garten können die kleinen Nager große Schäden hinterlassen. Es kann daher sinnvoll sein, sie zu vertreiben.
Inhaltsverzeichnis
- Störende Erdhügel: Wühlmaus oder Maulwurf im Garten?
- Wühlmaus, Ratte oder Maulwurf?
- Wie erkenne ich Schäden durch Wühlmäuse im Garten?
- Mäuse in die Falle locken
- Kann man Wühlmäuse mit Wasser vertreiben?
- Welche Mittel helfen bei einem Befall?
- Natürliche Feinde schützen den Garten
- Im Frühjahr Vorkehrungen gegen Wühlmause treffen
- Fazit
Wurzelgemüse nagen sie ebenso an wie Blumenzwiebeln und Obstbaumwurzeln: die Wühlmäuse (Arvicola terrestris). Um die Tiere zu bekämpfen, werden Sie am besten im Herbst oder Frühling aktiv, weil die Nager Köder dann am besten annehmen. So werden Sie Wühlmäuse, auch Schermäuse genannt, wieder los.
Störende Erdhügel: Wühlmaus oder Maulwurf im Garten?
Zunächst sollten Sie feststellen, ob es überhaupt Wühlmäuse sind, die im Garten zu Gange sind. Die Nager graben Gänge, die denen von Maulwürfen sehr ähnlich sind. Da Maulwürfe nicht schädlich sind und daher auch nicht bekämpft werden dürfen, sollten Sie sichergehen, welches Tier für die Erdhaufen im Garten verantwortlich ist. Ein seitlich zum Erdhaufen versetzt liegendes Loch ist ein Hinweis auf Wühlmäuse. Beim Maulwurf liegt das Loch meist mittig unter dem Maulwurfhügel. Wühlmaushügel sind in aller Regel auch kleiner.
Übrigens: Ein gleichzeitiger Befall von Wühlmäusen und Maulwürfen ist sehr unwahrscheinlich. Der Maulwurf frisst die Jungtiere der Wühlmaus und ist somit einer ihrer Feinde.
Verwühlprobe zeigt, wer im Gang wohnt
Ob ein Gang noch bewohnt ist, zeigt die sogenannte Verwühlprobe. Dabei wird ein Gang an mehreren Stellen auf einer Länge von etwa 30 Zentimetern freigelegt. Ist der Gang nach einiger Zeit wieder geschlossen, wird er von Wühlmäusen bewohnt. Ein Maulwurf würde unter dem Bereich einen neuen Gang graben. Oft besiedeln Wühlmäuse allerdings auch Gänge, die zuvor von Maulwürfen genutzt wurden.
Wühlmaus, Ratte oder Maulwurf?
Ob es sich bei dem Tier um eine Wühlmaus, eine Ratte oder einen Maulwurf handelt, wenn Sie es sehen, lässt sich leicht klären:
Wühlmäuse sind zwischen sechs und neun Zentimeter – ohne Schwanz – groß und haben meist ein graubraunes Fell. Sie sind somit wesentlich kleiner als Feldmäuse, die bis zu 12 Zentimeter groß werden können. Die Große Wühlmaus allerdings kann bis zu 16,5 Zentimeter groß werden und eher mit einer kleinen Ratte verwechselt werden. Allerdings haben Wühl- beziehungsweise Schermäuse einen kürzeren, dünneren Schwanz als Ratten und einen wesentlich stumpferen Schädel. Ratten können bis zu 26 Zentimeter groß werden.
Maulwürfe werden bis zu 13 Zentimeter groß, haben einen kurzen Schwanz und ein schwarzes Fell. Ihre Ohren sind nicht erkennbar und ihre Vorderpfoten sind schaufelartig geformt.
Wie erkenne ich Schäden durch Wühlmäuse im Garten?
Schäden durch Wühlmausfraß entstehen vor allem an den Wurzeln von jungen Obstbäumen, Beerenobststräuchern und Ziergehölzen. Darüber hinaus werden von Wühlmäusen aber auch Blumenzwiebeln sowie Wurzel- und Knollengemüse angefressen.
Aber auch der Rasen leidet unter den Tätigkeiten der Wühlmäuse: Die Tiere zerstören die Grasnarben. Dadurch kann an diesen Stellen schnell und leicht Unkraut wachsen.
Die Folgen der Wühlmausplage werden häufig erst im Frühjahr oder Sommer entdeckt, wenn die Pflanzen nicht richtig wachsen, eingehen oder sich manchmal auch leicht aus dem Boden ziehen lassen. Die Schäden selbst entstehen allerdings meist schon im Winter.
Wühlmaus oder Feldmaus?
Vergleichbare Fraßschäden an Pflanzen können auch durch Feldmäuse entstehen. Bei Gehölzen schädigen Feldmäuse allerdings bevorzugt die Stammbasis, indem sie die Rinde ringsum oft komplett abnagen. Seltener fressen Feldmäuse die Gehölzwurzeln an. Eine sichere Unterscheidung von Feld- und Wühlmäusen ist durch die offenen Löcher möglich, die beim Auftreten von Feldmäusen zurückbleiben. Von Wühlmäusen werden offene Gänge stets wieder verwühlt.
Wühlmäuse vertreiben
Um Wühlmäuse zu bekämpfen, gibt es verschiedene Methoden:
- Ermöglichen Sie ggf. natürlichen Feinden den Zugang zu Ihrem Garten. Zu diesen zählen neben Mardern auch Mauswiesel und Füchse sowie teilweise Katzen.
- Gestalten Sie Ihren Garten möglichst so, dass sich die Wühlmaus unwohl fühlt. Mit (unterirdischen) Barrieren können Sie den Nagern den Weg in schöne, gepflegte Beete absperren.
- Die Wirksamkeit von Hausmitteln ist umstritten. Viele empfehlen, Knoblauch oder saure Buttermilch an den Eingängen der Wühlmausbauten zu platzieren. Der Geruch soll den Nager vertreiben.
- Man kann aber auch Gas zur Vergrämung und Fallen einsetzen.
Mäuse in die Falle locken
Wer Fallen einsetzen will, sollte die Geräte möglichst in die Gangöffnung stellen. Um die Tiere anzulocken, empfehlen sich Köder aus aromatischem Wurzelgemüse wie Sellerie oder Möhren. Damit kein menschlicher Geruch an den Fallen haften bleibt und die Tiere den Köder auch annehmen, rät die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, die Hände vor dem Aufstellen mit Erde abzureiben oder Handschuhe zu tragen. Es hilft auch, die Fallen einige Zeit der Witterung auszusetzen.
Um nicht versehentlich einen geschützten Maulwurf zu töten, sollten Sie im Zweifelsfall besser auf eine Kastenfalle zurückgreifen, in der die Tiere lebend gefangen werden. Zwar dürfen Sie den störenden Wühlern das ganze Jahr über zu Leibe rücken, jedoch sind im zeitigen Frühjahr, wenn die Mäuse nach dem Winter ausgehungert sind, die Erfolgsaussichten mit beköderten Fallen besonders hoch. Die gefangenen Tiere sollten Sie nur mit Handschuhen anfassen.
Kann man Wühlmäuse mit Wasser vertreiben?
Wühlmäuse lassen sich mit Wasser vertreiben. Dazu werden ihre Gänge mit Wasser – beispielsweise über den Gartenschlauch – gespült. Der Schlauch wird in einen der Gänge gelegt und aufgedreht. Sehr effektiv ist die Methode jedoch nicht, da das Wasser häufig nicht in alle Gänge des Nagers gelangt.
Zusätzlich können Sie Ihre empfindlichen Pflanzen mithilfe von Wasser schützen. Beispielsweise, indem Sie um frisch gepflanzte Bäume einen sehr tiefen Graben ausheben, bis Sie einige Wühlmausgänge erkennen, und den Graben dann mit Wasser fluten. Durch diese Art Burggraben können die Schädlinge nicht an das Wurzelwerk des jungen Baumes gelangen und zugleich werden die Wühlmäuse aus ihren Gängen und dem Bereich um den neuen Baum herum vertrieben.
Gas vertreibt die Wühlmaus
Um die Mäuse zu vertreiben, können Sie auch Gas einsetzen, das mit seinem Geruch die Mäuse in die Flucht treibt. Bei dieser Methode werden Feststoffe ausgelegt, die beim Kontakt mit dem feuchten Boden Gas freisetzen. Allerdings wirken die Gase nur, wenn Sie den Gang nach Ausbringen des Stoffes gut verschließen. Sonst würde das Gas zu schnell entweichen.
Welche Mittel helfen bei einem Befall?
Wie gut Hausmittel zum Vertreiben von Wühlmäusen taugen, ist umstritten. Einige Gärtner berichten von Erfolgen durch Erschütterung und Maulwurfpieper. Auch die Erfahrungen mit Gerüchen von Knoblauchsud, saurer Buttermilch, Benzin oder alten Fischköpfen sind unterschiedlich. Allerdings empfiehlt der Naturschutzbund Deutschland, die Wühlmäuse mithilfe von Gerüchen – in diesem Fall saurer Buttermilch sowie "Knoblauch und anderen stark riechenden Pflanzen" – zu vertreiben.
Teilweise sollen auch Geräusche die Nager bekämpfen. Wirken sie? "Nein. Die Verwendung von Klappermühlen, Windrädern, aufgeschlagenen Flaschen, von Klopfschallvibratoren oder Ultraschall erzeugenden Geräten hat sich als unwirksam erwiesen", so die Landwirtschaftskammer.
Hingegen sollen beispielsweise Menschenhaare oder auch Katzen- und Hundehaare, die in die Eingänge der Wühlmaushügel gelegt werden, die Tiere vertreiben. Positiv wird dahingehend auch über die Verwendung von Thujazweigen oder Nussbaumblättern berichtet.
Welche Pflanzen vertreiben Wühlmäuse?
Pflanzen wie Kaiserkrone (Fritillaria), Wühlmauswolfsmilch oder Narzissen wird ebenfalls eine vertreibende Wirkung zugeschrieben. Da die Pflanzen ganz hübsch anzusehen sind, schadet ein Versuch zumindest nicht. Auch die Landwirtschaftskammer hält die Anpflanzung von Feindpflanzen nicht für völlig wirkungslos.
Natürliche Feinde schützen den Garten
Wenn Sie den natürlichen Feinden der Wühlmaus einen geeigneten Garten bieten, können Sie ebenfalls Herr der Plage werden. Zu den natürlichen Feinden zählen beispielsweise Füchse, Marder und Mauswiesel. Aber auch Maulwürfe halten den Nager fern.
Im Frühjahr Vorkehrungen gegen Wühlmause treffen
Die zu den Nagetieren gehörenden Wühlmäuse sind das ganze Jahr über aktiv. Neben dem Herbst ist das zeitige Frühjahr eine günstige Zeit, um Wühlmäuse zu bekämpfen, teilt der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit.
Um Obstbäume vor Wühlmausfraß zu schützen, ist es sinnvoll, diese bereits beim Anpflanzen in spezielle Drahtkörbe aus Maschendraht zu setzen. Dasselbe gilt auch für neu gepflanzte Zwiebeln und Knollen im Gartenbeet. Wichtig ist, dass diese Drahtkörbe von oben geschlossen sind. Andernfalls können die Nager über diese Stelle in die Erde dringen. Zum Schutz von Blumenzwiebeln können auch Pflanzkörbe aus Kunststoff verwendet werden. Ein guter Zeitpunkt für die Maßnahmen sind die noch kalten Wochen zum Frühlingsbeginn. Dann ist die Vegetation noch nicht so dicht und die Gänge der Wühlmäuse lassen sich besser aufspüren, erklärt der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau in Bonn.
Im Herbst sollten Sie die Wühlmäuse in Lebendfallen locken, alle Futterpflanzen, wenn möglich, entfernen und den Boden intensiv bearbeiten. So stören Sie die Tiere in ihrem Revier und sie suchen sich daraufhin einen anderen Lebensraum. Zusätzlich sollten Sie vor Neupflanzungen im Herbst absehen. Diese würden den Schermäusen andernfalls eine neue, frische Nahrungsquelle bieten und sie eher anlocken, anstatt sie zu vertreiben.
Fazit
Wühlmäuse verursachen erhebliche Schäden in Gärten, doch es gibt effektive Methoden zur Bekämpfung. Mechanische Fallen, pflanzliche Abwehrmittel, elektronische Geräte und der Einsatz natürlicher Feinde sind bewährte Maßnahmen. Chemische Bekämpfung sollte nur im Notfall und mit Vorsicht angewendet werden. Präventive Maßnahmen wie regelmäßige Gartenpflege und das Anlegen von Schutzbarrieren sind ebenfalls wichtig, um die Nager fernzuhalten.