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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Schermaus im Garten Natron gegen Wühlmäuse: Hilft das wirklich gegen den unliebsamen Nager?
Die eingepflanzten Blumenzwiebeln sind weg. Der schöne Rasen hat Erdlöcher und der Obstbaum treibt nicht mehr aus. Dafür gibt es oft einen Schuldigen.
Die kleine Wühlmaus wird als Schädling betrachtet, der mit Vorliebe die Wurzeln von Gemüsepflanzen und Obstbäumen frisst und dabei großen Schaden anrichtet. Und die Erdhügel auf dem Rasen sind auch ein Ärgernis. Doch Vorsicht, wer jetzt einfach zu irgendeiner Schädlingsbekämpfungs-Methode greift, riskiert mitunter eine saftige Strafe.
Ursachen unbedingt abklären
Man sollte sich die Schäden an den Pflanzen genauer anschauen. Manchmal ist die Bodenbeschaffenheit nicht gut oder der Pflanz-Standort wurde falsch gewählt. Vielleicht wurde auch nur zu viel oder zu wenig gegossen oder falsch gedüngt. Und einen Erdhaufen kann auch ein anderes Tier aufgeworfen haben.
Achtgeben auf den Maulwurf
Auf keinen Fall sollten Sie Fallen, Gift oder sonstige tödliche Methoden anwenden, denn es könnte den unter Naturschutz stehenden Maulwurf treffen, der weder gefangen noch verletzt oder getötet werden darf. Sonst droht, je nach Bundesland, ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro.
Merkmale der Wühlmaus-Schäden
- Erdhaufen sind meist flach, länglich und enthalten oft Wurzelteile
- Gänge im Boden sind 5 bis 30 Zentimeter tief, dicht unter der Oberfläche
- Zugeworfene Bodenlöcher werden schnell wieder geöffnet
- Gänge sind in der Form oval (zirka 2 Finger breit, drei Finger hoch)
- Fraßspuren an Pflanzen zeigen Rillenformen auf
Hausmittel zur Bekämpfung
Steht die Wühlmaus als Verursacher fest, greifen viele Menschen gerne zu einfachen Dingen, die man zuhause hat und wenig Geld kosten. Essig, Kaffeesatz und Natron kommen häufig zum Einsatz. Hierbei werden die Substanzen auf dem Erdreich aufgetragen oder aufgelöst in Wasser mit der Gießkanne oder einem Sprühgerät ausgebracht. Die Wirkung auf Wühlmäuse ist aber fraglich und wissenschaftlich nicht belegt. Und Vorsicht ist auch hier geboten. Hausmittel können mehr Schaden anrichten als man denkt, insbesondere Natron.
Natron im Boden
Natriumhydrogencarbonat, kurz Natron, neigt aufgrund seiner chemischen Eigenschaft dazu, den pH-Wert des Bodens zu erhöhen. Wer zu viel davon einsetzt, verdirbt die Bodenqualität, und die Pflanzen, die eigentlich geschützt werden sollten, gehen kaputt.
Das hilft am besten
Wühlmause lieben die Ruhe. Unter einem Rasen, wo immer Kinder spielen, wird man keine Wühlmäuse finden. Die effektivste Variante gegen die kleinen Plagegeister sind aber die natürlichen Fressfeinde, wie Marder oder Katzen. Und der Maulwurf ist hierbei sogar ein Nützling, denn er frisst die noch jungen Mäuse in den Erdnestern.
- landwirtschaftskammer.de: "Wühlmäuse (Schermäuse) im Garten" (Stand: 23.05.2023)
- nabu.de: "Umgang mit Wühlmäusen" (Stand: 23.05.2023)