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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Hilfreiche Tipps Meisenküken gefunden: Was Sie (nicht) tun sollten
Finden Sie ein verwaistes Meisenjungtier, sollten Sie genau hinschauen. Denn manche Hilfe kann fatale Folgen für die Fundtiere haben. Das können Sie tun.
Im Frühjahr beginnt die Brutzeit der Meisen. Da kann es schonmal passieren, dass ein Jungtier aus dem Nest fällt. Doch wie handelt man, wenn man ein Meisenbaby findet?
Nestling oder Ästling?
Zunächst sollten Sie prüfen, ob es sich um einen Nestling oder Ästling handelt. Nestlinge haben in der Regel noch kein Gefieder. Ist das Tier unverletzt und sehen Sie das Nest, können Sie das Vogelbaby dorthin zurücksetzen – Meiseneltern lassen sich vom menschlichen Geruch nicht abschrecken.
Handelt es sich um einen Ästling – einen befiederten Jungvogel – beobachten Sie die Situation zunächst gründlich. Achten Sie darauf, genug Abstand zu halten, um die Meiseneltern nicht abzuschrecken. Es gilt auszuschließen, dass es sich um Vögel in der Bettelphase handelt. Damit sind junge Meisen gemeint, die zwar schon herumflattern können, aber ihre Flugkünste erst noch üben müssen.
Sie mögen hilfebedürftig aussehen, jedoch warten Ästlinge oftmals auf dem Boden in der Nähe ihrer Eltern auf Futter. Wenn sich auch nach längerer Zeit keine Altvögel blicken lassen, sollten Sie Fachleute kontaktieren oder den Vogel selbst in eine Auffangstation bringen.
Wann Sie eingreifen sollten
Befindet sich der Jungvogel in einer offensichtlich gefährlichen Situation, beispielsweise auf der Straße oder in der Nähe einer Katze, können Sie das Tier vorsichtig an einen sicheren Ort tragen. Aber Achtung: Entfernen Sie es nicht zu weit vom Fundort.
Ist der Vogel offensichtlich verletzt und flugunfähig, sollten Sie ebenfalls handeln. Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) bietet eine deutschlandweite digitale Karte mit allen Auffang- und Wildvogelstationen. Die dortigen Experten können Ihnen sagen, was zu tun ist. Notfalls können Sie verletzte Vögel auch zum Tierarzt bringen.
Das sollten Sie auf keinen Fall tun
Viele Menschen denken, sie würden etwas Gutes tun, wenn sie vermeintlich hilflose Tiere mit nach Hause nehmen und liebevoll in einem selbstgebauten Nest versorgen. Doch das ist ein Irrtum. Laut NABU haben Vögel in menschlicher Aufzucht deutlich schlechtere Überlebenschancen als in der Natur – selbst bei fachgerechter Versorgung.
Hinzu kommt, dass die eigenhändige Fütterung nicht unbedenklich ist und im schlimmsten Fall zum Erstickungstod der Meisenbabys führen kann. Auch die anschließende Auswilderung ist oftmals problematisch, da die Vögel in menschlicher Aufzucht eine Fehlprägung entwickeln können. Es ist daher stets ein guter Rat, die Fachleute zu kontaktieren.
- Angaben des Naturschutzbunds Deutschland e.V.
- nabu.de: ",Verwaiste’" Jungvögel bitte nicht aufnehmen”
- nabu.de: "Pflege- und Auffangstationen"