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Blindschleichen: Sind die giftig oder ungefährlich?


Reptilien
Blindschleichen: Sind die giftig oder ungefährlich?

Blindschleichen sehen aus wie Schlangen, sind aber keine. Trotzdem stellt sich die Frage, wie gefährlich eine Begegnung mit ihnen ist.

21.04.2023|Lesedauer: 2 Min.
t-online, Frank Wündsch
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Schlängelt sich ein länglicher Körper ohne Beine über den Waldboden, meint man eine Schlange vor sich zu haben. Doch der Eindruck täuscht. Häufig handelt es sich um eine Blindschleiche. Sie zählt zu den Echsen und nicht etwa zu den Schlangen. Doch wie unterscheiden sie sich von Schlangen? Sind sie genauso giftig wie einige Schlagen oder stellen sie keinerlei Gefahr für Menschen und Haustiere dar?

Blindschleichen im Garten sind ein Zeichen eines reichen Nahrungsangebots.Vergrößern des Bildes
Blindschleichen im Garten sind ein Zeichen eines reichen Nahrungsangebots. (Quelle: HonestTraveller/getty-images-bilder)

So giftig sind Blindschleichen

Blindschleichen stellen weder für Menschen noch für Hunde oder Katzen eine Gefahr dar. Im Gegenteil, Blindschleichen fürchten, von Menschen zertreten oder von Haustieren gejagt und gefressen zu werden. Da ihnen am Tag viel Unheil droht, sind sie vorwiegend in den Morgen- und Abendstunden zu beobachten. Bei Gefahr stoßen sie ein Stück ihres Körpers ab, um den Feind zu verwirren. Nur selten beißen sie zu. Ihr Biss ist jedoch zu verschmerzen.

So unterscheiden Sie Blindschleichen von Schlangen

Blindschleichen sind langsamer als Schlangen. Zudem haben sie im Gegensatz zu Schlangen bewegliche Augenlider und Ohröffnungen. Während Schlangen zum Züngeln die Lücke in ihrer Oberlippe nutzen, öffnen Blindschleichen dafür ihr Maul ein wenig, weil ihnen diese Lücke fehlt. Eine Gemeinsamkeit beider Arten ist das Fehlen von Beinen.

In Deutschland leben nur wenige Schlangenarten, darunter die Kreuzotter und die Aspisviper, deren Bisse giftig und schmerzhaft sind. Diese Arten kommen in der Natur jedoch nur selten vor.

Was Blindschleichen fressen, und wer sie frisst

Auf dem Speiseplan der Blindschleichen stehen vordergründig Nacktschnecken und Regenwürmer. Zum erweiterten Beutespektrum zählen Asseln und Ameisen, Heuschrecken und Käfer.

Fressfeinde hat die Blindschleiche dagegen viele: Säugetiere wie Dachse, Füchse oder Wildschweine, dazu Vögel und Schlangen. Jungtieren droht Gefahr von Erdkröten und Spitzmäusen. Selbst von großen Laufkäfern können sie erbeutet werden. Hinzu kommt die Bedrohung durch Menschen und ihre Haustiere. Einige von ihnen verenden auch an Pestiziden wie dem Schneckenkorn.

Und wussten Sie schon, dass …

  • … Blindschleichen keinesfalls blind sind? Die Herkunft des Namens beruht auf dem altdeutschen "Plintslicho". Diese Bezeichnung beschreibt den glänzenden und dadurch blendenden Körper dieser Tiere.
  • … Blindschleichen fünfzehn Junge bekommen können?
  • … in Gefangenschaft lebende Exemplare fünfzig Jahre alt werden?
  • … sie mit bis zu hundert Artgenossen in unterirdischen Gängen überwintern?
  • … dass sie selbst auf einigen Nordseeinseln wie Sylt oder Amrum beheimatet sind?

Seit dem Garten Eden haben Schlangen keinen guten Ruf, selbst wenn sie keine sind. Sie müssen Blindschleichen allerdings nicht fürchten. Helfen Sie den Echsen, indem Sie diese in Ruhe lassen und auch vor Ihren Hunden schützen. Verzichten Sie außerdem besser auf Schneckenkorn in Ihrem Garten, denn das tötet nicht nur Schnecken, sondern auch ihre Fressfeinde wie die Blindschleiche verenden daran.

Verwendete Quellen
  • nabu.de: "Echse ohne Beine" (Stand: 19.04.2023)
  • altes-gartenwissen.de: "Die Blindschleiche - Beliebter Schneckenjäger im Garten" (Stand: 24.02.2018)
  • lbv.de: "Blindschleichen - Zu Unrecht verurteilt" (Stand: 19.04.2023)
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