Bizarre Insekten Der Balkenschröter: Wie gefährlich ist er wirklich?
Der Balkenschröter besitzt messerscharfe Kiefer. Ist er deswegen auch für Menschen gefährlich? Wir klären, ob Sie sich vor dem Insekt in Acht nehmen müssen.
Beim Balkenschröter handelt es sich um eine kleine Hirschkäferart. Gerade einmal zwei bis dreieinhalb Zentimeter wird er groß. Wie typisch für Hirschkäfer hat der Balkenschröter ebenfalls große Kiefer, mit denen er seine Beute erlegt. Doch wie angriffslustig ist er dem Menschen gegenüber und kann er zu einer Bedrohung für uns werden?
Erkennungsmerkmale des Balkenschröters
Der auch als Zwerghirschkäfer bekannte Balkenschröter trägt den wissenschaftlichen Namen Dorcus parallelipipedus. Dieser Name nimmt ähnlich wie auch der deutsche Name Bezug auf sein Äußeres und zugleich sein Verhalten. Optisch erinnert der Käfer durch seine parallelen Linien an einen kleinen Balken. Der Begriff Schröter kommt aus dem Altdeutschen und bezeichnet einen Käfer mit starken Kiefern. Mit diesen ist der Balkenschröter sogar dazu in der Lage, Balken (Holz) zu zerkleinern.
Das Insekt sieht aus wie ein gewöhnlicher Hirschkäfer. Sie erkennen es an folgenden Merkmalen:
- schwarzbraune bis schwarze Farbe
- abgeflachter, an einen Balken erinnernder Körper
- Größe von zwei bis dreieinhalb Zentimetern
- große, kräftige Kiefer
- glänzende Deckflügel
Können seine Kiefer dem Menschen gefährlich werden?
Der Balkenschröter stellt keine Bedrohung für Sie dar. Zwar können seine Kiefer theoretisch die Haut eines Menschen durchdringen. Allerdings sind sie so klein, dass es nur kurz zwicken würde, mit einem Nadelstich vergleichbar. Des Weiteren ist dieser Käfer überhaupt nicht angriffslustig. Ganz im Gegenteil: Er setzt sich erst zur Wehr, wenn er grob belästigt wird. Seine Kiefer haben eine ganz andere Aufgabe, als Menschen zu verletzen. Sie dienen dem Balkenschröter im Kampf mit anderen Männchen um ein Weibchen.
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Schädling: Ja oder nein?
In Laub- und Mischwäldern fühlt sich der Balkenschröter zuhause. Dort legt er seine Eier in Totholz, worin sich bald darauf die Raupen entwickeln und später verpuppen. Da sich die Raupen vom Totholz ernähren, gilt der Balkenschröter als Nützling und nicht als Schädling. Die ausgewachsenen Käfer fressen überreife Früchte auf dem Waldboden, aber auch Baumsäfte von Ahorn, Eichen und Buchen stehen auf ihrem Speiseplan.
Wenn Sie dem Balkenschröter im Wald oder in Ihrem Garten begegnen, brauchen Sie sich nicht zu fürchten. Es ist jedoch ratsam, dem Käfer mit Respekt und Achtsamkeit entgegenzutreten. Als Nützling sollte er weder vertrieben noch vernichtet werden. Beobachten Sie lieber seine Lebensweise und lernen Sie daraus.
- altoetting.bund-naturschutz.de: "Der Balkenschröter (Dorcus parallelipipedus)"
- waldwissen.net: "Holzbewohnende Grosskäfer – filigran, attraktiv und bedroht"