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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Tipps und Tricks Magnolie schneiden: So geht's richtig
Mit ihren großen Blüten ist die Magnolie ein imposantes Gewächs für jeden Garten – das eine entsprechende Pflege braucht. Vor allem ein Schnitt ist sowohl im Frühjahr als auch im Herbst wichtig. Dabei können Fehler jedoch schwere Schäden anrichten.
Magnolien (Magnoliaceae) wachsen langsam – das ist ein Vorteil für alle, die einen kleinen Garten haben. Wenn sie allerdings nicht richtig geschnitten werden, können sie relativ breit werden. Wann und wie weit sollten Sie Ihren Magnolienbaum schneiden?
Wie pflegt man eine Magnolie?
Die Magnolie gehört zu den Blütengehölzen und ist relativ pflegeleicht – allerdings auch sehr empfindlich. Viele Sorten der Magnolie gedeihen beispielsweise sogar in Pflanzgefäßen und eignen sich daher optimal als Blickfang für die Terrasse oder den Balkon.
Der Boden sollte reich an Humus und Nährstoffen sowie möglichst durchlässig und locker sein. Das erleichtert den empfindlichen Wurzeln das Wachstum. Wichtig ist auch ein gleichmäßig feuchter Boden. Trocknet die Erde aus, kann dies zu Wachstumsstörungen bei den Ästen und Zweigen führen. Eine dünne Mulchschicht um den Stamm herum gelegt, die jährlich erneuert wird, kann hier sinnvoll sein.
Ein sonniger, vor Witterungsbedingungen und Wind geschützter Standort ist für die Magnolie ideal.
Muss die Magnolie gestutzt werden?
Im Gegensatz zur Forsythie oder Zierjohannisbeere benötigt das Gehölz eigentlich keinen Schnitt. Damit die Magnolie jedoch nicht zu viel Platz einnimmt, sollten Sie sie regelmäßig in Form bringen. Aber auch, wenn Sie schnell eine große Blütenpracht wünschen, ist ein Schnitt unumgänglich.
Möchten Sie allerdings auf den regelmäßigen Gehölzschnitt verzichten, ist dies für die Magnolie nicht weiter problematisch. In diesem Fall nimmt die Blütenfülle nur langsam, dafür bis ins hohe Alter stetig zu.
Wann ist der ideale Zeitpunkt für den Schnitt?
Wie bei anderen Frühblühern ist bei der Magnolie der beste Zeitpunkt für einen Rückschnitt umgehend nach der Blüte. Erfolgt der Schnitt erst im Herbst, so hat die empfindliche Pflanze nicht mehr ausreichend Zeit, diesen zu verkraften. Dann kann es passieren, dass sich im folgenden Frühjahr keine Blüten bilden.
Ist Ihre Magnolie ein Spätblüher, sollten Sie den Zeitpunkt für den Rückschnitt entsprechend verschieben. Ein guter Indiz sind kleine Blütenknospen an den Zweigen. Sind diese nicht vorhanden, können Sie mit dem Stutzen beginnen. Ein weiterer Vorteil für den Rückschnitt von Spätblühern ist, dass im Spätsommer der Saftdruck geringer ist. Die Pflanze überwinden derartige Eingriffe dann leichter.
Wie wird die Magnolie gestutzt?
Der Rückschnitt dient nicht nur dazu, die folgende Blütezeit zu stärken und das Gehölz in Form zu bringen. Nutzen Sie die Gelegenheit auch, um kraftlose, kranke oder alte Äste zu entfernen.
Wichtig ist, beim Magnolienschnitt vorsichtig vorzugehen:
- Schneiden Sie die Zweige mit einem sehr scharfen Messer direkt am Astansatz ab. Äste werden direkt am Stamm abgesägt.
- Achten Sie auf eine glatte und anliegende Schnittfläche. Aus überstehenden Stummeln können sich sonst Wassertriebe bilden.
- Versiegeln Sie die Schnittflächen mit fungizidem Baumwach, um einen Pilzbefall zu vermeiden.
Was dürfen Sie abschneiden?
- Senkrecht wachsende Äste sowie nach innen gerichtete Triebe sollten entfernt werden.
- Kranke und abgestorbene Ästen sollten möglichst frühzeitig abgeschnitten werden. So stärken Sie die Magnolie und verhindern, dass Pilze oder Schädlinge den Baum an dieser Stelle angreifen.
- Damit das Gewächs nicht zu stark einseitig belastet wird, sollte der Schnitt möglichst symmetrisch sein.
Was bringt der Magnolienschnitt?
Bei der Magnolie bilden sich aus den End- sowie aus den oberen Seitenknospen neue Triebe mit einem stark verästelten Kronenbereich. Dieser Bereich erreicht allerdings schon nach rund vier Jahren seinen optimalen Blütenansatz und veraltet anschließend sehr schnell. Mit dem richtigen Schnitt verjüngen Sie das Blütengehölz wieder und sorgen so für eine neue Blütenpracht. Ein zu ausgeprägter Verjüngungsschnitt ist in der Regel allerdings nicht nötig.
Den Rückschnitt, bei dem kranke und alte Äste entfernt werden, können Sie nach Belieben jährlich oder im Abstand von drei bis fünf Jahren durchführen. Möchten Sie Ihre Magnolie pflegen und mehrere Zweige und Äste abschneiden, sind hierfür mehrere Jahre notwendig. Ein zu starker Pflegeschnitt raubt dem Blütengehölz zu viel Kraft.
Ist ein Aufbauschnitt sinnvoll?
Möchten Sie eine neue Magnolie in Ihren Garten pflanzen, ist ein Aufbauschnitt sinnvoll. Die jungen Sträucher aus dem Baumarkt haben häufig nur zwei Grundtriebe, die lediglich gering oder gar nicht verzweigt sind. Um später eine volle Blütenpracht zu erreichen, schneiden Sie die Haupttriebe nach dem Einpflanzen etwa ein Drittel über einer Triebknospe ab. Diese Triebknospe sollte nach außen gerichtet sein, damit die Krone später nicht nach innen wächst.
Wann blüht die Magnolie?
Je nach Art tragen Magnolien zu einem unterschiedlichen Zeitpunkt im Jahr ihre Blüten. Stern-Magnolien (Magnolia stellata) blühen ab März. Tulpen-Magnolien (Magnolia soulangeana) tragen sogar zweimal im Jahr Blüten in Cremeweiß oder Zartrosa – in der Hauptblütezeit im Frühling und oft auch noch in der Nachblüte im Juni und September.
Welche anderen Gartenbäume für kleine und große Gärten ideal sind, können Sie hier nachlesen.
- Nachrichtenagentur dpa-tmn
- Eigene Recherche