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Herbstanemone: Das schätzt der Spätblüher gar nicht


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Herbstanemone: Das schätzt der Spätblüher gar nicht

dpa-tmn, t-online, rg

Aktualisiert am 14.09.2021Lesedauer: 6 Min.
Herbstanemone (Anemone japonica): Sie mag einen sonnigen Standort.Vergrößern des BildesHerbstanemone (Anemone japonica): Sie mag einen sonnigen Standort. (Quelle: blickwinkel/imago-images-bilder)

Wenn im September viele Blumen verblühen, trumpft sie noch einmal auf: die Herbstanemone. Ihre Blüten sind ein echter Hingucker. Zudem ist ihre Pflege relativ einfach. Nur eines mag die Anemone nicht.

Die Herbstanemone hält im Blumenbeet oder alleine im Kübel noch die Stellung, wenn sich andere Stauden schon in den Winterschlaf verabschieden. Wenn Sie bezüglich Standort und Pflege einige Tipps beherzigen, können Sie sich vom Spätsommer bis Frostbeginn an den Blüten erfreuen. Das sollten Sie wissen.

Herkunft der Herbstanemone

Die Staude ist ursprünglich in Südchina und Taiwan, möglicherweise auch in Japan beheimatet. Bereits im 19. Jahrhundert kamen die ersten Herbstanemonen nach Europa – und gehören seitdem zu den beliebtesten Gartenpflanzen.

Standort: Sonnig bis halbschattig

Weiße Herbstanemonen sind etwas empfindlicher als rosa oder pinkfarbene Sorten, was den Standort betrifft. Sie gedeihen am besten auf einem lockeren, nährstoffreichen, humosen bis lehmigen Boden. Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort in offener Lage.

Unser Tipp
Je heller die Herbstanemone steht, umso blühfreudiger ist sie und umso feuchter darf auch der Boden sein. Allerdings sollte die Pflanze nicht einseitig Schatten beziehungsweise Sonne bekommen. Sonst wachsen die Blütenstiele schräg zum Licht hin und die Standfestigkeit leidet.

Da die Wurzeln aber durch stauende Nässe Schaden nehmen, ist ein sumpfiger Platz für die Pflanze nicht geeignet. Setzen Sie die Blumen im Garten zudem nicht unter Bäume, weil der von den Baumkronen herabfallende Regen die Blüten zerstört.

Auch von einem Platz unter Nadelgehölzen ist abzuraten. Diese haben einen eher niedrigen pH-Wert. Verliert der Baum Nadeln, wird der Erdboden zusätzlich gesäuert. Das hemmt das Wachstum von Herbstanemonen.

Pflanzzeitpunkt: Am besten im Frühjahr

Pflanzen Sie die Herbstanemone optimalerweise im Frühjahr, damit sie bis zum Winter gut gedeiht. Auch wenn Sie die Staude nur umsetzen wollen, sollten Sie dies im Frühjahr tun. Nach dem Setzen sollte die Anemone gut gegossen werden.

Blüten: Einfach, halbgefüllt, gefüllt

Bei der Auswahl einer Herbstanemone ist ihre Blüte wohl das wichtigste Kriterium. Nach ihrer Form werden drei Gruppen unterschieden: einfache Blüten mit bis zu fünf Blättern, halbgefüllte und gefüllte Blüten. Die Farbpalette reicht von Weiß über Rosa und Pink bis zu Purpurrot. Je nach Sorte sitzen bis zu 15 Blüten auf einem einzigen Stiel, der zwischen 60 und 140 Zentimeter lang wird. Bei einem Windhauch bewegen sich die Blüten.

Vermehren: Ausläufer, Teilen, Stecklinge

Im Garten verbreiten sich Herbstanemonen gern durch Ausläufer. Daher sollten Sie darauf achten, dass Sie rund um die Pflanze nicht hacken dürfen – sonst zerstören Sie die Ausläufer.

Zudem ist es möglich, die Staude durch Teilen zu vermehren. Dabei sollten Sie folgendermaßen vorgehen:

  • Lösen Sie den Wurzelballen mit Spaten oder Grabgabel aus dem Erdboden.
  • Stechen Sie dazu rund um den Wurzelstock in die Erde und bewegen Sie das Gerät mehrmals vor und zurück.
  • Heben Sie den Ballen heraus und teilen Sie ihn mit dem Spaten, einem großen Messer oder einer Säge.
  • Pflanzen Sie die Teilstücke um. Diese sollten etwa faustgroß sein und mindestens zwei Triebknospen haben.

Dabei gilt: Kleine Teilstücke wachsen schneller zu kräftigen Pflanzen heran als große.

Als Alternative zum Teilen können Sie im August auch Stecklinge schneiden, um die Pflanze zu vermehren. Diese setzen Sie in Anzuchterde, damit sie Wurzeln bilden können. Im Frühjahr können die jungen Pflanzen dann nach draußen gesetzt werden.

Gießen: Im Sommer regelmäßig

Achten Sie in den Sommermonaten darauf, dass der Boden nicht austrocknet. Tipp: Heben Sie hin und wieder die Blätter an, um zu prüfen, ob der Boden darunter noch feucht ist.

Düngen: Nur im Frühjahr und Sommer

Im April, Mai und Juli benötigen die Pflanzen eine Portion normalen Gartendünger. Etwa 20 Gramm pro Quadratmeter sind ausreichend. An schattigen Standorten sollte weniger gedüngt werden. Sonst wird das Wachstum zu sehr gefördert.

Pflegetipp: Vor Regen schützen

Die Herbstanemone ist empfindlich gegenüber Regen. Damit die Blüten den zierlichen Stielen nach einem Schauer nicht zur Last werden, können Sie die Pflanze mit einem Staudenring stützen. Dieser sollte gleich mehrere Blütenstiele auf Höhe von zwei Dritteln der Stängel erfassen.

Ist die Herbstanemone giftig?

Der Pflanzensaft ist leicht giftig und kann die Haut reizen. Tragen Sie deshalb beim Schneiden und Pflegen immer Handschuhe.

Herbstanemone als Schnittblume

Herbstanemonen eignen sich ausgezeichnet als Schnittblumen. Schneiden Sie die Sträuße aber erst, wenn die oberste Knospe aufgeblüht ist und Seitenknospen vorhanden sind. Wenn Sie die Stängel zu früh abschneiden, blühen die Knospen nicht auf. Stellen Sie die Stängel gleich ins Wasser und wechseln Sie es häufig, dann sind die Blumen länger haltbar.

Verblühtes zurückschneiden

Während der Blütezeit im Spätsommer sollten Sie Verblühtes sofort ausschneiden. So sorgen Sie dafür, dass nochmals neue Blüten gebildet werden.

Rückschnitt im Frühjahr

Im Frühjahr ist oft ein großer Teil der Stängel durch den Frost im Winter erfroren. Schneiden Sie deshalb die oberirdischen Teile der Herbstanemone eine Handbreit über dem Boden ab.

Arten und Sorten: Vielfalt ist Trumpf

Das Sortiment der Arten und Sorten ist breitgefächert. Die wichtigsten Arten sind Anemone tomentosa und hupehensis. Sie sind auch als Filzblättrige und Japanische Herbstanemone bekannt. Und eine recht alte Kulturform aus Japan ist meist unter der botanischen Bezeichnung Anemone japonica oder Anemone hupehensis var. japonica zu finden. Daneben gibt es knapp 30 verschiedene Sorten in den Katalogen von Staudengärtnereien und in gut sortierten Gartencentern. Das sind die bekanntesten:

Herbstanemone 'Honorine Jobert'
Die traditionelle Sorte wurde bereits im 19. Jahrhundert gezüchtet und punktet mit ihren großen, leuchtend weißen Blüten. Diese zeigt sie von August bis Oktober. Die Sorte blüht halbgefüllt und wird etwa einen Meter hoch.

Herbstanemone 'Robustissima'
Wie ihr Name schon verrät, ist diese einfach blühende Sorte besonders robust. Im Gegensatz zu anderen Anemonensorten übersteht sie auch längere Trockenheit gut. Die rosa-violettfarbenen Blüten zeigen sich vom Spätsommer bis in den Oktober hinein.

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Herbstanemone 'Praecox'
Die Blüten der starkwüchsigen Sorte variieren zwischen Altrosa und Karminrosa. In einem zu kleinen Garten kann die frühblühende Sorte rasch überhandnehmen.

Herbstanemone 'Prinz Heinrich'
Sie zählt zu den ältesten Züchtungen. Im Spätsommer sind ihre gefüllten magentaroten Blüten auf gut einen Meter hohen Stielen zu sehen.

Herbstanemone 'Ouvertüre'
Die buschig wachsende Sorte blüht bereits ab Juli in Hellrosa. Sie ist eine verbesserte Züchtung der alten Sorte 'Septembercharme'.

Herbstanemone 'Pamina'
Die Sorte bleibt mit gut 60 Zentimetern Höhe eher niedrig. Sie blüht halbgefüllt. Damit ähnelt sie der Herbstanemone 'Prinz Heinrich'.

Verwendung: Perfekte Beetpartner

Im Beet mit anderen Pflanzen, am besten in einer Gruppe mit drei bis fünf Pflanzen, kann die Anemone als Hingucker dienen. Damit sie nicht untergeht, sollten die Nachbarn allerdings niedriger sein. Perfekte Partner sind Bodendecker oder niedrige Farne. Auch Hortensien empfehlen sich als Begleiter. Deren große blaue und rosafarbene Blütenbälle beginnen im Spätsommer allmählich zu vergrünen, sodass die hellrosa Blütenschalen der Herbstanemone daneben gut auffallen.

Schädlinge und Krankheiten

Zwar gilt die Herbstanemone als eher widerstandsfähig gegenüber Schädlingen und Krankheiten. Dennoch werden insbesondere junge Pflanzen von Schnecken angefressen. Das sogenannte Schneckenkorn, ein aggressives Ungeziefervernichtungsmittel, soll dagegen helfen – ist aber auch für andere (Haus-)Tiere gefährlich.

Doch es gibt umweltverträglichere Methoden: Laut dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Kaffee in geringer Konzentration den Tieren den Hunger verdirbt oder sie vertreibt. Auch Blattläuse können der Staude zusetzen. Dabei ist es wichtig, schnell zu handeln, damit sich die Schädlinge nicht ausbreiten.

Ist die Herbstanemone winterhart?

Wenn die Herbstanemone nicht auf Anhieb zum Prachtexemplar im Garten avanciert, ist Geduld gefragt. Wie die Pfingstrose oder die Funkie braucht sie ein oder zwei Jahre, bis sie sich an ihren Platz gewöhnt hat. Deshalb sollte man sie – unabhängig vom Klima – in den ersten beiden Wintern mit Nadelreisig und Herbstlaub schützen. Ist sie jedoch erst mal gut angewachsen, ist die Herbstanemone nahezu unverwüstlich. Anders als viele Stauden kann sie dann auch ruhig viele Jahre an derselben Stelle bleiben.

Überwintern: Freibeet und Kübel

Nach der Blüte bildet die Herbstanemone einen dekorativen wolligen Fruchtstand. Lassen Sie diesen daher als Schmuck stehen. Außerdem schützen die Blätter die unterirdischen Teile der Pflanze.

Geben Sie bei jüngeren Herbstanemonen im Beet zusätzlich eine Schicht Kompost und Laub auf das Erdreich. So sind die Blumen vor Kälte geschützt und können optimal ins nächste Frühjahr überwintern.

Wächst die Herbstanemone im Kübel, sollten Sie diese im Winter vor Frost schützen. Es ist ratsam, den Pflanzkübel von unten gegen die Bodenkälte zu isolieren. Stellen Sie den Kübel deshalb auf eine Styroporplatte. Das Gefäß selbst können Sie mit Jute, Schilf, Vlies oder Noppenfolie umwickeln. So dringt nicht zu viel Kälte durch.

Pflege-Steckbrief

Herbstanemone (Anemone hupehensis)
Standort sonnig bis halbschattig
Boden locker, nährstoffreich, humos bis lehmig
Pflanzen Frühjahr
Vermehren Ausläufer, Teilen, Stecklinge
Gießen regelmäßig im Sommer
Düngen April, Mai, Juli mit Volldünger
Schädlinge Schnecken, Blattläuse
Besonderheiten Pflanzensaft leicht giftig; vor Regen schützen
Schneiden Sommer: Verblühtes zurückschneiden; Frühjahr: größerer Rückschnitt
Bekannte Sorten 'Honorine Jobert', 'Robustissima', 'Prinz Heinrich', 'Ouvertüre', 'Praecox', 'Pamina'
Überwintern Beet: mit Kompost und Laub abdecken; Kübel: Gefäß auf Styroporplatte stellen, mit Folie oder Ähnlichem umwickeln
Verwendete Quellen
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