Gartenmöbel Auch der Sonnenschirm braucht einen Lichtschutzfaktor
Hunger nach Sonne hat fast jeder. Wenn die Mittags- oder Hochsommer-Sonne so richtig heiß scheint und die Haut sich rötet, ist die Begeisterung jedoch schnell verflogen. Lieb gewonnene Außen-Orte werden zur brütend heißen Sperrzone. Dagegen hilft nur eins: Schatten, Schatten, Schatten! Welche verschiedenen Beschattungssysteme es gibt und worauf man bei Sonnenschirm, Markise und Co. achten muss.
Bei allen Sonnenschutz-Vorrichtungen sollte man sich immer vergewissern, dass die verwendeten Beschattungsmaterialien über einen guten UV-Schutz verfügen. Wer kleine Kinder oder selbst eine sehr empfindliche Haut hat, erkundigt sich am besten nach dem strengen UV Standard 801, nach dem auch das Institut Öko-Test prüft. Bei dieser Prüfmethode werden die Textilien nicht nur im neuen, sondern auch im nassen, gedehnten, gewaschenen und mechanisch beanspruchten Zustand untersucht.
So wie der Schutzfaktor bei Sonnencremes in SPF angegeben wird, erkennt man die UV-Schutzwirkung von Textilien am UPF (Ultraviolet Protection Factor). Eine gute Markise oder ein Sonnenschirm sollte einen Wert von 60 bis 80 haben, raten Experten. Davon abgesehen bleicht auch Stoff durch UV-Einwirkung aus. Man sollte daher beim Kauf darauf achten, dass der Sonnenschutz in der Kategorie Lichtechtheit mindestens den Wert fünf erreicht – acht ist der höchste.
Bekannt sein sollte mittlerweile, dass der Sonnenschirm alleine nicht ausreicht, um vor Sonnenbrand oder schlimmeren Hautschäden zu bewahren. Als Schutz vor den seitlich einfallenden Strahlen empfehlen Experten daher, zusätzlich geeignete Kleidung zu tragen oder Sonnencreme zu verwenden. Gerade Kinderhaut braucht besonderen Schutz!
Die Klassiker: Sonnenschirme
Dennoch schützt man sich am unkompliziertesten und meist auch günstigsten immer noch mit dem Sonnenschirm vor der Sonne. Das Angebotsspektrum ist ebenso groß wie die Preisspannen, in denen sich die verschiedenen Anbieter mit ihren Produkten bewegen. So ist ein einfacher, immerhin abknickbarer Sonnenschirm mit einem Kunststofffuß, einer Stange aus beschichtetem Stahl und einem Schirm aus Polyethylen bereits für unter 15 Euro zu haben. Markenmodelle bekommt man ab zirka 50 Euro. Wer einen großen langlebigen Schirm erwerben will, sollte mit zirka 150 bis 200 Euro rechnen. Für die aktuell total angesagten hängenden großen Ampelschirme sollte man zirka 250 Euro einplanen.
Qualitätskriterien für den Sonnenschirm
Als Qualitäts- und Entscheidungskriterien gelten ein stabiles und flexibles Gestell, die leichte Bedienbarkeit (Kurbeln steht hoch im Kurs) und eine möglichst hochwertige, schmutzabweisende Polyacryl-Bespannung. Auf Sonne folgt auch oft Regen: Die Stoffe sollten daher Regenwasser gut abhalten. Verbraucher können hier zwischen wasserabweisenden und wasserundurchlässigen Stoffen wählen. Bei wasserabweisenden Stoffen bleiben nur Tropfen an der Oberfläche zurück, die die Sonne abtrocknet. Auf undurchlässigen Modellen sammelt sich das Wasser. Je nach Neigung des Schirms muss der Besitzer es daher entfernen.
Worauf muss ich achten?
Auch die Frage, ob das Modell für die eigenen räumlichen Bedürfnisse geeignet ist, sollte bedacht werden. Passt die Größe (für den Balkon zirka 1,5 Meter Durchmesser, für Terrasse und Garten maximal 10 Meter)? Sollte man sich aus Platzgründen vielleicht lieber einen Ampelschirm leisten, dessen Gestell nicht in der Mitte der Beschirmung, sondern an deren Rand angebracht ist? Und lässt sich der Schirm von allen in Frage kommenden Familienmitgliedern einfach auf- oder abspannen? Wichtig ist es außerdem, wie bei allen Beschattungssystemen, dass das Wasser richtig ablaufen kann.
Markisen als platzsparende Problemlöser
Während auf der Terrasse oder im Garten hinreichend Platz für solide, große Sonnenschirme ist, stören diese auf dem Balkon oft. Die praktischere aber meist auch kostspieligere Variante ist die Markise. Sie gibt es in verschiedenen Variationen, die mal mehr, mal weniger witterungsgeschützt sind.
Bei der Kassettenmarkise sind Markisenstoff und -Gestell vor Wind und Wetter geschützt und damit besonders wartungsfreundlich, da Stoff und Gestell beim Einfahren in einer geschlossen Kassette verschwinden. Diese Variante ist quasi die Luxusversion. Einfachere Gelenkarm-Markisen sind Wetter und Schmutz stärker ausgesetzt. Bei Hülsenmarkisen verschwindet nur der Stoff in der Hülse, Gelenkarm und Gestänge bleiben ungeschützt.
Bei der Fallarm-Markise handelt es sich um ein Modell, dessen Gelenk- und Fallarme seitlich an der Wand angebracht werden. Es gilt als die günstigere, aber ebenfalls kaum witterungsgeschützte Variante.
Markisen nicht mehr ganz so teuer
Zwar hat die Fertigung und Anbringung einer Qualitätsmarkise durch den Fachmann auch heute noch ihren Preis. Doch die Tarife sind nicht mehr so alternativlos hoch wie noch vor einigen Jahren. Eine Qualitätsmarkise für einen Durchschnittsbalkon von zirka vier mal drei Meter bekommt man heute ab zirka 2500 Euro, Montage idealerweise inbegriffen. Über das Internet sind Angebote ab rund 1000 Euro erhältlich, teilweise mit Montage. Im Baumarkt gibt es Einstiegsmodelle für wenige hundert Euro zum Selbstmontieren. Ungeübte sollten davon aber schon aus Sicherheitsgründen die Finger lassen.
Sonnensegel für größere Flächen
Wer größere Bereiche beschatten möchte, sei es auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten, greift am besten zu . Ja nach Zweck gibt es sie in fest installierten hochwertigen Varianten für mehrere tausend Euro oder als preisgünstige aufrollbare Ware in verschiedenen Formen und Formaten noch unter 100 Euro. Ähnlich wie Markisen werden die hochwertigen, fest installierten Segel in der Regel individuell gefertigt.
Robuste fixe und flexible Lösungen
Produziert aus einem hochwertigen Material, ist das maßgerechte Segel für zehn Quadratmeter Sonnenschutz im Internet für zirka 600 Euro zu haben. Kleinere Standardsegel gibt es bereits ab 20 Euro. Für den Bau eines fest installierten großen Sonnensegels sollte man sich auf jeden Fall vom Fachmann beraten lassen. Nur so ist gewährleistet, dass das Segel auch einem Sturm standhält. Sehr trendy sind momentan sogenannte Schirmskulpturen – dafür kann man jedoch bis zu 8000 Euro und mehr hinlegen.
Gut beschattet mit Pergola oder Pavillon
Will man im Sommer ein dauerhaft schattiges Plätzchen haben, das einen gegebenenfalls auch vor Wind und neugierigen Nachbarn schützt, sind Pergola oder Pavillon die richtige Wahl. Bei der Pergola handelt es sich in der Regel um einen Holz-Anbau, der mit Pflanzen berankt wird. Der Begriff "Pergola" hat sich aber auch für Überdachungen aus Textilien durchgesetzt. In einer hochwertigen Ausführung kann die maßgeschneiderte Pergola bis zu 5000 Euro kosten. Der Pavillon hingegen steht frei im Garten und ist ab ungefähr 300 Euro in einer halbwegs robusten Variante erhältlich.