Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Herbstbepflanzung Welche Pflanzen jetzt perfekt auf den Balkon passen
Im Herbst ist die Zeit der Geranien auf dem Balkon vorüber. Dennoch müssen die Blumenkästen nicht kahl bleiben: Jetzt haben die Herbstblüher ihren großen Auftritt. Bunte Blätter, rote Beeren und farbenprächtige Blüten: Wer die richtigen Pflanzen aussucht, kann sich über eine schöne Herbstdeko direkt aus der Natur freuen.
"Keine andere Jahreszeit umfasst so viele gewagte Töne wie der Herbst", erläutert Esther Herr, Fachbuchautorin aus Kenzingen im Breisgau. Das Farbspektrum der Blüten reicht von warmem Orange bis zu sattem Rot, von knalligem Magenta bis zu zartem Rosa, von Lavendelblau bis Brombeerviolett. "Dazu zeigen sich alle Spielarten von Rot und Orange in vielen Blättern und Früchten." Zum Beispiel bei Purpurglöckchen und Scheinbeere. Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen rät dazu, blühende Pflanzen mit Gräsern, kleinwüchsigen Koniferen und Ministräuchern zu kombinieren.
Heide muss bei den Balkonpflanzen dabei sein
Zu den Klassikern für den Herbstbalkon zählen die Heidegewächse. "Man unterscheidet zwischen Sommerheide, Winterheide und Glockenheide", sagt Reiner Höpken, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Einzelhandelsgärtner. Er rät besonders zu den sogenannten Knospenblühern. Sie haben kräftig gefärbte Knospen, die sich nicht öffnen. So bleibt die Farbe lange erhalten, und es gibt kein Verblühen.
Mit Chrysanthemen lieber noch warten
Weiterhin gehören Herbstastern in Blau und Blauviolett in das Sortiment sowie die Winterastern. "Mit der Pflanzung von Chrysanthemen sollte man nicht zu früh beginnen", empfiehlt Höpken. Denn diese sind noch bis in den Winter zu haben und sorgen dann nochmals für Abwechslung im Kübel. Allerdings muss sind nicht alle Sorten gleichermaßen unempfindlich. Die Blüten von Topf-Chrysanthemen halten Frost bis etwa minus zwei Grad aus. Bei kälteren Temperaturen werden die Blütenblätter braun. Knospen sind etwas widerstandsfähiger, ebenso späte Sorten.
Auch Alpenveilchen eignen sich für die Balkonbepflanzung
Seit einigen Jahren finden Hobbygärtner auch verstärkt Alpenveilchen im Handel. Die mittelgroßen Blüten mit auffällig gemusterten Blättern vertragen Kälte und die ersten Minusgrade durchaus. Wie alle Herbstblüher kauft man sie möglichst noch mit Knospen, damit sich die Pracht länger hält. Verbraucher sollten ruhig mal vorsichtig zwischen die Blätter schauen und prüfen, ob noch viele Knospen in den Startlöchern stehen.
"Das Angebot wächst vor allem im Bereich der Kleinstauden", sagt der Gärtnermeister Höpken. Es handelt sich dabei um mehrjährige Gartenblumen und Gräser. "Gute Kombinationspartner sind zum Beispiel Sedum-Arten, wie Sedum floriferum oder die Sorte 'Red Canyon'", erläutert Autorin Herr. Als Gräser kommen die farbigen Seggen und Schwingel infrage. Darüber hinaus blüht im Herbst das Rote Lampenputzergras (Pennisetum setaceum), das allerdings einjährig ist.
Eine schöne Blattfärbung schmückt den Balkon
Ein wichtiger Aspekt im Herbst ist der Blattschmuck. Es gibt zum einen Stauden wie Bleiwurz und Bergenien, die eine besondere Herbstfärbung haben. "Langanhaltend ist auch die Wirkung des Blattschmuckes von Purpurglöckchen, Sedum und Euphorbien", sagt Esther Herr. Eine Färbung ist bei diesen Pflanzen grundsätzlich vorhanden und sie wird durch die herbstliche Witterung zum Teil noch verstärkt. Die rötlichen Typen betonen die Wirkung von Blüten in Pink und Lila im Topf oder Kasten. Gelbgrünes Blattwerk dagegen bringt gelbe Blüten zum Leuchten.
Rote Beeren bringen zusätzlich Farbe in die Balkonbepflanzung
"Pflanzen, die Beeren tragen, dürfen nicht fehlen", erläutert Höpken. Die Scheinbeere trägt rote Beeren, die ein bisschen weihnachtlich wirken. Die Torfmyrte mit großen weißen oder rosafarbenen Beeren mischt der Hobbygärtner am besten zwischen pinkfarbene Alpenveilchen und Heide.
Jetzt schon Balkonpflanzen für den Frühling setzen
Die meisten Pflanzen sehen bis in den Winter hinein gut aus. "Auf jeden Fall kann man gleich auch noch ein paar Zwiebeln für den Frühling in die Blumenkästen legen", empfiehlt Höpken. Er findet persönlich Krokus und Hyazinthen passend. Bei Tulpen und Narzissen lautet sein Tipp: "Keine hohen Sorten, die auch für den Schnitt geeignet sind, wählen, sondern kurzstielige." Ihre Proportionen wirken schöner und sie überstehen auch mal einen stürmischen Tag ohne abzuknicken.
Große Kästen sinnvoll
Kästen für die Herbstbepflanzung sollten möglichst breit und tief sein, rät die Landwirtschaftkammer. Je größer der Kasten, desto besser sind die Wurzeln der Pflanzen gegen Frost geschützt. Dünger ist über Winter nicht erforderlich, weil die Pflanzen nur sehr wenig Nährstoffe verbrauchen und der Vorrat in frischer Blumenerde ausreicht. Im Gegensatz zur Sommerbepflanzung kann jetzt enger gepflanzt werden, da es im Winter kaum Zuwachs gibt.
Gießen nur an milden Tagen
"Herbstblüher sind in der Regel pflegeleicht", sagt Herr. Sie brauchen aber bis zu den Frösten und darüber hinaus an milden Tagen immer wieder Wasser. Sind die Wurzelballen gefroren, rät die Buchautorin zu warten, bis sie aufgetaut sind. Darüber hinaus entfernt man regelmäßig welke Blüten und trockene Blätter, damit der Balkon einen gepflegten Eindruck macht.
Balkon mit Kürbissen dekorieren
Die Bepflanzung ist die eine Sache. Im Herbst kommen viele Fundstücke aus der Natur sowie die reiche Ernte aus dem Garten als Herbstdeko hinzu. Für kräftige Farbkleckse sorgen Kürbisse, die sich auf dem Balkon wochenlang halten. Sie reifen in der herbstlichen Sonne gut nach. Damit sie von unten nicht faulen oder Flecken bilden, sollte man sie gelegentlich mit einem Lappen abwischen oder in einen Korb mit Stroh legen. Ebenso dekorativ leuchten reife Äpfel. Eine Schale oder ein Korb, den man bunt angestrichen hat, bringen die Früchte gut zur Geltung.
Deko-Tipp für den Balkonkasten
Man findet aber auch auf herbstlichen Spaziergängen jede Menge Material, um den Balkon zu dekorieren. "Kastanien, Eicheln und Bucheckern liegen auf den Wegen", sagt Herr. Sie gibt den Tipp, die Früchte und Schalen mit einem Akkuschrauber anzubohren und auf einen Holzspieß zu fädeln. Diese Stäbe steckt man in die Balkonkästen und kleinere Töpfe.
Lampionblumen halten sich lange
Die Buchautorin empfiehlt auch die orangefarbenen Lampionblumen als Dekorationsmaterial. Sie reifen nun im Garten heran und werden auf Bauernmärkten angeboten. Sie halten die Farbe sehr lange. Mit reifem Hopfen, grünen Fichten- und Erlenzapfen kann man zum Beispiel die Erde zwischen den Pflanzen abdecken.
- dpa-tmn
- eigene Recherche