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Blumenzwiebeln setzen: Im Herbst für einen bunten Frühling pflanzen


Vorsicht bei Sommerblühern
Jetzt Blumenzwiebeln in Topf und Garten setzen

Von dpa-tmn, t-online
Aktualisiert am 23.10.2018Lesedauer: 4 Min.
BlumenzwiebelnVergrößern des BildesGartenarbeit: Im Herbst müssen die Blumenzwiebeln für Frühblüher in die Erde. (Quelle: OlgaPonomarenko/getty-images-bilder)

Wer jetzt schon an den kommenden Frühling denkt, ist besonders clever. Denn die Blumenpracht im Frühjahr will noch in diesem Jahr gut vorbereitet sein – mit vielen frisch gesteckten Blumenzwiebeln. Tulpen, Narzissen und Krokusse müssen jetzt gepflanzt werden.

Frohe Farben und reiche Blüte für Garten, Balkon und Terrasse im kommenden Frühling werden am besten im Herbst vorbereitet. Jetzt ist die beste Zeit, neue und alte Zwiebelblumen in die Erde zu bringen. Die neuen Knollen sollten beim Kauf fest und trocken sein und eine glatte Haut aufweisen, rät der Zentralverband Gartenbau in Bonn. Die Zwiebel sollte sich auch fest anfühlen.

Große Zwiebeln bringen kräftige Blüte

Gibt es von einer Art oder Sorte verschieden große Zwiebeln, so steckt in den größeren mehr Potenzial, daher sind sie oft auch teurer. Größere Zwiebeln bringen meist auch kräftigere Pflanzen hervor. Sie blühen schöner und besser als kleinere Exemplare ihrer Art. Für eine buschige und volle Blütenpracht kann man mehrere Knollen einer Art zusammen setzen.

Blumenzwiebeln mit Lasagne-Trick setzen

Wer im Frühling nur auf einer kleinen Fläche oder in einem Gefäß Tulpen, Narzissen und Krokusse setzen kann, sollte diese wie die Schichten einer Lasagne stapeln. Das sorgt dafür, dass sie auf einer kleinen Fläche länger blühen. Die größeren Zwiebeln kommen ganz nach unten, kleinere weiter nach oben, erläutert der Bundesverband Einzelhandelsgärtner (BVE) in Berlin. Die Experten raten dazu, etwa frühblühende Tulpen, die lange Stiele haben, zuerst in die Erde zu setzen. Kleine Narzissen kommen obendrauf, dann folgen Traubenhyazinthen.

Zwiebeln vor dem Frost setzen

Um die Dauer der Blüte möglichst lange hinauszuzögern sollte bei den einzelnen Arten noch verschiedene Sorten mit unterschiedlichem Blütezeitpunkt kombinieren. Die Zwiebeln kommen versetzt in die Erde, so dass sich ihre Stiele beim Austreiben nicht behindern. Die Knollen müssen allerdings noch im Herbst gesetzt werden. Solange der Boden noch nicht gefroren ist, können die Zwiebeln in die Erde. Das ist meist bis November der Fall.

Der Boden sollte für das Stecken der Zwiebeln ausreichend durchlässig sein. Bei Topfpflanzen bietet sich eine Drainage an. Sonst faulen die Zwiebeln bei Staunässe, erklärt der BVE. Ein schwerer Gartenboden muss entsprechend mit Sand durchmischt werden. Gekaufte Blumenzwiebeln brauchen zunächst keinen Dünger. Denn die Knollen haben alle Nährstoffe gespeichert, die für eine üppige Blüte nötig sind.

Zeitplan: Welche Zwiebeln kommen wann in den Boden?

Bei Tulpen sollte man das Pflanzen so lange wie möglich hinauszögern. Denn dann bleibt Wühlmäusen wenig Zeit die Knollen anzunagen. Außerdem mögen Tulpen keine warmen Bodentemperaturen. Anders die Steppenkerze: Die bis zu drei Meter Staude muss bereits im September in die Erde, damit sie im Juni und Juli ihre zarten weiß-rosa oder hell orangenen Blüten ausbildet. Der Bundesverband Deutscher Gartenfreunde (BDG) rät, der Steppenkerze einen sonnigen, aber windgeschützten Standort zu suchen. Ihre Größe macht sie nämlich empfindlich gegen zu starke Luftbewegungen: Die hohen Stängel können brechen.

Steppenkerzen kommen im September in die Erde

Am besten entwickelt sich die elegante Schönheit in lockerem, leicht saurem Boden. Schwere, lehmige Böden sollte der Hobbygärtner daher unbedingt auflockern. Der BDG empfiehlt zur Sicherheit auch immer eine Drainageschicht aus Kies und Schotter. Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte 60 bis 120 Zentimeter betragen, damit diese genug Platz zum Wachsen haben.

Nordamerikanische Prärielilien

Auch wer Prärielilien im Beet blühen sehen möchte, muss die kleinen Zwiebeln der Pflanze jetzt setzen. Die nordamerikanische Schönheit beginnt im Mai zu blühen und bereichert Balkon und Garten mit ihren blauen und violetten Blüten. Bei uns wird die Zierpflanze mit den sternförmigen Kelchen eher selten kultiviert. Dabei sieht sie nicht nur gut aus, sondern ist auch pflegeleicht. Lediglich auf die richtige Bodenbeschaffenheit sollte man achten, rät der BDG. Denn zu viel Nässe schadet den kleinen Zwiebeln.

Herbstkrokusse blühen jetzt noch

Auf der Suche nach den passenden Frühlingsblühern entdeckt man noch eine ganz andere Zwiebelart: die Herbstkrokusse. Werden diese jetzt noch schnell gesetzt, blühen die kleinen Schönheiten von Oktober bis in den November hinein, wie Thomas Wagner vom BDG bestätigt.

Ausgetrickst – So blühen Pflanzen früher

Wenn Sie die bepflanzten Töpfe im Frühjahr besonders früh – wenn es nachts noch friert – auf die Fensterbank holen, können Sie dem Winter ein Schnippchen schlagen: Die wärmenden Strahlen der Frühjahrssonne und die beheizte Raumluft lassen die kleinen Knollen dann schon eher austreiben.

Sommerblühende Zwiebelblumen im Herbst ausgraben

Knollenbegonie, Dahlie und das Indische Blumenrohr müssen im Herbst ausgegraben werden - und zwar vor dem ersten Frost. Sie überstehen den Winter im Freien nicht und werden daher bis zum Frühjahr eingelagert.

Dahlie

Der Hobbygärtner schneidet ihr Laub eine Handbreit über dem Boden ab, schon faule Stiele werden ebenfalls entfernt. Nun wird die Knolle aus dem Boden geholt, die lockere Erde abgeschüttelt. Die Knolle lagert am besten bei 5 Grad Umgebungstemperatur in einem Eimer oder Korb mit Torf.

Knollenbegonie

Die ganze Pflanze wird ausgegraben und in einen Raum mit zehn Grad Temperatur gebracht. Hier sollte sie etwa einen Monat trocknen, dann werden Stängel, Wurzeln und das Blattwerk entfernt und die Knolle ebenfalls in Torf eingelagert.

Blumenrohr

Ihre Blätter werden bis auf zehn Zentimeter über dem Boden zurückgeschnitten und die Pflanze in eine Kiste mit Torf gegeben. Die Umgebungstemperatur darf 10 bis 15 Grad betragen. Wichtig ist, die Erde in der Kiste gelegentlich anzufeuchten, damit das Rhizom nicht völlig austrocknet. Die Alternative: das Blumenrohr als Zimmerpflanze überwintern.

Verwendete Quellen
  • dpa
  • IZIB
  • eigene Recherche
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