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Wann blühen Narzissen und wie lange?


Von wegen nur Osterglocke
Wann blühen Narzissen und wie lange?

Ob im Garten, im Topf oder in der Vase – Narzissen zählen zu den beliebtesten Frühlingsblumen. Wie Sie diese anbauen, pflegen und schneiden sollten, erfahren Sie hier.

Aktualisiert am 31.01.2024|Lesedauer: 5 Min.
Von dpa-tmn, t-online, az, ron
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Die Narzisse (Narcissus) läutet den Frühling ein und sorgt für weiße, gelbe oder orange Farbtupfer nach dem Winter. Da die Narzisse meist um Ostern herum blüht, wird die Gelbe Narzisse (Narcissus pseudonarcissus) auch einfach Osterglocke genannt.

Die Narzisse Tête à tête ist anspruchslos und blüht jedes Jahr aufs NeueVergrößern des Bildes
Die Narzisse Tête à tête ist anspruchslos und blüht jedes Jahr aufs Neue (Quelle: Arco images/imago-images-bilder)

Narzissen gehören zur Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae). Insgesamt gibt es rund 24.000 verschiedene sogenannte Kulturformen (Hybride). Allerdings werden nur etwa 50 Sorten tatsächlich im Handel angeboten. Die Sorten unterscheiden sich in der Blütengröße, -form und -farbe sowie in Wuchshöhe und Blütezeit.

Narzissenzwiebeln pflanzen

Narzissen werden in den Herbstmonaten, vornehmlich im September, bis zum ersten Frost gesetzt. Der Vorteil: Die Zwiebelpflanzen können dadurch besser einwurzeln und die Wintermonate mit strengen Frösten besser überstehen. Die Pflanztiefe der Blumenzwiebeln beträgt zehn bis 15 Zentimeter. Bei kleineren Exemplaren sollte die Tiefe entsprechend geringer sein. Die Triebspitze oder der Vegetationspunkt muss dabei nach oben zeigen.

Unser Tipp
Wenn Sie unsicher sind, orientieren Sie sich an dieser Regel: Das Pflanzloch sollte zweimal so tief sein wie die Narzissenzwiebel hoch ist.

Wenn Sie mehrere Zwiebeln stecken möchten, sollten diese einen Abstand von zwölf bis 15 Zentimetern haben. Bei Lehmböden ("schwere Böden") ist es empfehlenswert, am Grund des Pflanzloches eine Drainageschicht aus Kies oder Sand zu streuen. Diese sollte ein bis zwei Zentimeter betragen.

Warum nicht zu Tulpen setzen

Sie gehören beide zu den beliebtesten Frühlingsblumen – stellen aber ganz unterschiedliche Standortansprüche und sollten deshalb nicht zusammen in ein Beet gepflanzt werden: Tulpen und Narzissen. Während Tulpen einen mäßig trockenen Boden mögen, lieben es Narzissen eher feucht. Tulpenzwiebeln faulen in einem zu feuchten Substrat und gehen letztlich ein.

Zu diesen Blumen passen Narzissen

Narzissen lassen sich gut in Blumenbeete und Rabatten setzen. Hier können sie mit anderen Zwiebelpflanzen kombiniert werden, zum Beispiel:

Ideal passen Narzissen auch zu früh austreibenden Stauden wie dem Lungenkraut mit seinen rot-violetten bis blauen Blüten und der Frühlings-Christrose, auch Lenzrose, die bereits ab Februar in Violett aber auch Weiß oder Orange kräftige Farbtupfer in den Garten bringt.

Narzissen eignen sich für Kästen

Wenn Sie Narzissen in Töpfe, Kübel, Schalen oder Kästen auf Balkon und Terrasse pflanzen möchten, ist Vorsicht geboten. Die Zwiebeln vieler Sorten und Arten sind frostempfindlich. Im Boden sitzen die Narzissenzwiebeln so tief, dass sie vor Kälte geschützt sind. Im Topf gefrieren die Zwiebeln aber leicht und verfaulen nach dem Auftauen.

Unser Tipp
Es empfiehlt sich daher, die Narzissen im Freien erst im Frühjahr vorgetrieben zu kaufen. Nach der Blüte können Sie diese dann in den Garten pflanzen. Sie brauchen meist ein bis zwei Jahre, bis sie wieder üppig blühen.

Verblühte Blätter nicht zu früh entfernen

Die meisten Narzissen blühen zwischen März und April. Sind sie verblüht, sollten Sie die Blätter aber stehen lassen, bis sie braun werden. Wenn Sie diese zu früh abschneiden, könnte die Narzisse eingehen.

Auch im Beet schneiden Sie das Laub der Pflanzen nicht zurück, sondern zupfen es erst ab, wenn es sich leicht löst. Die später treibenden Prachtstauden verdecken das gelb werdende Laub, wenn die Zwiebeln im mittleren bis hinteren Bereich gepflanzt worden sind.

Wie giftig sind Narzissen?

Narzissen enthalten verschiedene sekundäre Pflanzenwirkstoffe, sogenannte Alkaloide, die giftig sind. Zum Beispiel kann der Pflanzensaft, der austritt, wenn Sie die Blütenstiele abschneiden, Hautreizungen auslösen. Auch die Narzissenzwiebeln sind giftig. Oft werden diese wegen ihrer Ähnlichkeit mit Küchenzwiebeln verwechselt. Symptome können Würgen und Erbrechen bis hin zu Lähmungserscheinungen sein.

Info
Besonders Kinder sind im Hinblick auf Vergiftungen gefährdet. Dann ist es lebenswichtig, schnell und richtig zu handeln. Hier finden Sie die Telefonnummern der Giftnotrufzentralen aller Bundesländer im Überblick.

Narzissen nach Blüte düngen

Narzissen freuen sich im Frühjahr über eine Kompostgabe von drei bis fünf Liter pro Quadratmeter. Erika Brunken, Leiterin der Niedersächsischen Gartenakademie in Bad Zwischenahn, rät, die Pflanzen nach der Blüte etwa Anfang bis Mitte April mit einem phosphatreduzierten, schnelllöslichen Volldünger zu versorgen.

Er sollte ausgebracht werden, solange die Blätter der Narzissen noch grün sind. "Dann kann die Pflanze die Nährstoffe noch aufnehmen und sie in der Zwiebel für Zuwachs und neue Blütenanlagen im nächsten Jahr speichern", sagt Brunken.

So vermehren Sie Narzissen

Die Frühlingsblumen lassen sich durch Aussaat und durch Tochterzwiebeln vermehren. Werden sie durch Samen vermehrt, kann es jedoch mehrere Jahre dauern, bis sie erstmals blühen. Die Ausbildung der Samen kann die Mutterpflanze schwächen. Einfacher ist die bewährte Prozedur, die Zwiebeln zu teilen und neu zu stecken. Zum Teilen eignen sich dichtere Büschel, sogenannte Horste, die nicht mehr so üppig blühen.

  1. Schritt: Graben Sie die Narzissenhorste im Spätsommer vorsichtig aus der Erde.
  2. Schritt: Schütteln Sie vorsichtig die Erde ab und legen Sie so die kleineren Tochterzwiebeln von der einstigen Mutterzwiebel frei.
  3. Schritt: Lösen Sie mit der Hand nur die Tochterzwiebeln ab, die sich bereits von der Mutterzwiebel isoliert haben. Wenn beide Zwiebeln noch eine gemeinsame Haut umschließt, lassen Sie beide zusammen.

Unser Tipp
Achten Sie darauf, dass die neu gesetzten Tochterzwiebeln beim Einpflanzen gründlich angegossen werden. So wurzeln sie schneller ein.

Verwildern: Diese Sorten eignen sich

Manche Sorten sind besonders geeignet zum Verwildern. Dann lässt man die Pflanzen sich einfach ungehindert auf der Wiese ohne große Pflege ausbreiten. Gut zum Verwildern sind

  • Alpenveilchennarzisse (Narcissus cyclamineus)
  • Trompetennarzisse (Narcissus pseudonarcissus)
  • Dichternarzisse (Narcissus poeticus)
  • Engelstränennarzisse (Narcissus triandrus).

Osterglocken als Schnittblume

Narzissen sind auch als Blumen für den Frühlingsstrauß in einer Vase beliebt. Aber Vorsicht: Osterglocken sondern nach dem Schnitt eine schleimige Substanz ab, die andere Blumen wie zum Beispiel Tulpen schneller welken lässt. Aus diesem Grund sollten Sie diese in einer separaten Vase für etwa 24 Stunden ausschleimen lassen, bevor sie im Strauß mit anderen Blumen kombiniert werden.

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Weihnachtsbrauch: Tazettennarzissen

Blühende Hyazinthen sind im Winter sehr beliebt und auch weit verbreitet. Doch auch Tazetten-Narzissen lassen sich im Zimmer kultivieren und rechtzeitig zu Weihnachten zum Blühen bringen. Ihr Geruch erfüllt den Raum dann mit einem frischen Frühlingsduft. Im Unterschied zu anderen Narzissensorten tragen die Tazetten bis zu fünf Blüten auf einem Blütenstiel. Ihre Blüten sind weiß und haben in der Mitte eine gelegentlich farbige Nebenkrone.

Die Pflege ist wenig aufwändig. Die Blumenzwiebeln werden nebeneinander in eine Schale gepflanzt. Erde ist überflüssig. Sie können diese auf ein Bett aus Kies oder Dekosteinen setzen. Dann soweit mit Wasser auffüllen, dass die Narzissenzwiebeln selbst nicht im Wasser stehen. Bis zur Blüte vergehen etwa vier bis sechs Wochen. Die Tazetten sollten möglichst hell, aber nicht zu warm stehen (also nicht über der Heizung). Fürs Freiland eignen sich die Tazetten aber nicht.

Narzissen als Topfpflanzen

Damit Narzissen sich möglichst lange im Zimmer halten, darf der Topfballen nie austrocknen. Je mehr Wasser die Pflanze erhält, desto höher kann sie wachsen. Aber wie bei vielen Zimmerpflanzen gilt auch hier: Vermeiden Sie Staunässe.

Die Pflanzen und ihre Blüten halten sich außerdem länger, wenn es ihnen nicht zu warm ist. Gut ist also ein kühler, aber auch ein heller Standort, etwa die Fensterbank. Narzissen recken ihre Blütenköpfe immer in Richtung Sonne, daher sollten Sie den Topf regelmäßig drehen.

Narzissen-gelbes Tête-à-tête

Sehr weit verbreitet ist die Sorte "Tête-à-tête" mit kleinen gelben Blüten. Sie heißt so, weil oft zwei Blüten an einem Stengel zusammenstehen – also Kopf an Kopf. Diese Sorte lässt sich nicht nur im Garten pflanzen, sondern gedeiht auch auf der Fensterbank. An diesem Standort kommt auch die Sorte "Bridal Crown" gut an. Diese gefüllte Narzisse zeichnet sich aus durch cremefarbene, stark duftende Blüten.

Klassifizierung der Narzissen

Insgesamt lassen sich Narzissen in zwölf unterschiedliche Klassen einteilen. Ausschlaggebend ist meist die Form und Länge der Nebenkrone, die Anzahl der Blüten pro Stengel, aber auch die Blühzeit. Diese zwölf Klassen gibt es:

Klassifizierung von Narzissen
Klasse 1 Trompetennarzissen
Klasse 2 Großkronige Narzissen
Klasse 3 Kleinkronige Narzissen
Klasse 4 Gefülltblühende Narzissen
Klasse 5 Engelstränennarzissen
Klasse 6 Alpenveilchennarzissen
Klasse 7 Jonquillen
Klasse 8 Tazettennarzissen
Klasse 9 Dichternarzissen
Klasse 10 Wildarten
Klasse 11 Geschlitztkronige Narzissen
Klasse 12 Sonstige Narzissen

Die Mehrzahl der im Handel angebotenen Narzissen stammen aus der Klasse 1 (Trompetennarzissen), der Klasse 2 (großkronige Narzissen) und der Klasse 8 (Tazettennarzissen).

Pflege-Steckbrief

Narzisse (Narcissus)
Standort sonnig
Erde feucht
Blütezeit Februar bis Mai (sortenabhängig)
Gießen feucht halten, Staunässe vermeiden
Düngen nach der Blüte mit phosphatreduziertem schnelllöslichem Volldünger
Vermehren Horste ausgraben, Mutter- sowie Tochterzwiebeln vorsichtig trennen
Verwildern empfohlene Sorten: cyclamenblütige Narzissen, Trompetennarzissen (z. B. Osterglocke), Dichternarzisse
Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • Bochumer Botanischer Verein
  • Gesellschaft der Staudenfreunde
  • Mein schöner Garten: Narzissen
  • Gartenjournal.net: Tulpen und Narzisse – Können die Zwei Freunde werden?
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