Gartenbeet Bremer Scheerkohl: Mild-süßlicher Kohl aus dem Norden
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Der Bremer Scheerkohl, auch Scherkohl geschrieben, ist eine lokale Varietät des Rapses, die vor allem im Bremer Raum und in Ostfriesland Tradition hat. Das Gemüse wird unter anderem auch als Schnitt-, Schwarz-, Feder- oder Blattkohl sowie als Schnittreps oder Rape bezeichnet. Hier lesen Sie mehr über das etwas aus der Mode gekommene Frischgemüse.
Bremer Scheerkohl war einst sehr beliebt
Bis in die 1960er Jahre hinein war der Scheerkohl sehr beliebt, da er einfach im Garten anzubauen und generell sehr preiswert war. Besonders in gemüsearmen Monaten kam der Kohl aus dem Norden nicht selten mehrmals die Woche auf den Tisch und war damit quasi ein alltägliches Nahrungsmittel. Nach und nach verschwanden die regionalen Schnittkohlsorten aufgrund des großen und ganzjährigen Angebots von importiertem Gemüse von der Bildfläche – der Bremer Scheerkohl gilt als eine der wenigen noch vorhandenen Kohlsorten. Dass es die Sorte noch gibt, verdankt der Kohl Liebhabern aus der Region Bremen, wo die Pflanze dank recht geringen Temperaturschwankungen und der Seltenheit starker Fröste beste Voraussetzungen vorfinden.
Geschmack und Charakteristik des Kohls
Kenner schwören auf das mild-süße Aroma der Regionalspeise. Geschmacklich bewegt sich der Bremer Scheerkohl im jungen Wachstumsstadium zwischen Grünkohl und Rauke. Ältere Pflanzen entwickeln eine höhere Konzentration an Senfölen, was ihnen einen "kohligeren" Geschmack und auch eine dezente Schärfe verleiht. Tipp: Ältere Blätter sollten klein gehackt werden, da sie nicht mehr so zart sind. Bremer Scheerkohl eignet sich als Hauptmahlzeit, in Suppen, als Salatzutat sowie als klassische Bremer Variation mit Pinkel. Moderner bringen Sie den Kohl in Crêpes, Wickel oder Cannelloni unter, wo er als nahrhafte Füllung dient.