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Obstbaumkrebs erkennen, richtig behandeln und vorbeugen


Böser Pustelpilz
Obstbaumkrebs: Wie Sie die Krankheit erkennen und behandeln

Er befällt vor allem Apfel- und Birnbäume: der Obstbaumkrebs. Schuld ist ein Schadpilz, der sich in die Rinde frisst. So behandeln Sie die Pflanzenkrankheit und beugen ihr gleichzeitig vor.

Aktualisiert am 24.03.2022|Lesedauer: 2 Min.
t-online, rw
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Obstbauern fürchten ihn, doch auch Bäume in privaten Schrebergärten können vom Obstbaumkrebs befallen werden. Betroffen sind hauptsächlich Kernobstarten wie Apfel (Malus sylvestris) und Birne (Pyrus communis).

Pilzkrankheit: Fehler bei der Ernte begünstigen einen Befall mit Obstbaumkrebs.Vergrößern des Bildes
Pilzkrankheit: Fehler bei der Ernte begünstigen einen Befall mit Obstbaumkrebs. (Quelle: Andreas Vietmeier, Landwirtschaftskammer NRW/getty-images-bilder)

Wie erkennt man Obstbaumkrebs?

Ein Befall zeigt sich durch ringförmige Einschnürungen an der Baumrinde. Im weiteren Verlauf der Krankheit entstehen am Rand des Befalls charakteristische wulstartige Wucherungen.

Warum heißt die Krankheit so?

Diese Wucherungen gaben der Krankheit einst auch ihren Namen, weil sie optisch entfernt an Krebsgeschwüre erinnern. Beim Obstbaumkrebs handelt es sich aber nicht um Zellveränderungen, sondern um eine Infektion mit dem Pustelpilz Neonectria ditissima.

Wo tritt der Obstbaumkrebs auf?

Die Baumkrankheit kommt in niederschlagsreichen Regionen häufiger vor. Zudem werden – entgegen dem Namen – nicht nur Obstbäume sondern auch Laubbäume wie Birke (Betula), Esche (Fraxinus), Speierling (Sorbus domestica), Pappel (Populus), Weide (Salix) oder Ahorn (Acer) befallen.

Wie infiziert sich der Baum?

Der Pilz ist ein Wundparasit, benötigt also eine Eintrittspforte. Bäume infizieren sich durch Wundstellen wie Blattnarben, Schnittwunden und Rindenrisse. Eine Infektion ist zwar das ganze Jahr über möglich, aber in drei Zeiträumen tritt sie besonders häufig auf:

  • während des Blattfalls im Herbst
  • nach stärkeren Frostperioden im Winter
  • beim Knospenaufbruch im Frühjahr

Aber auch während des Obstbaumschnitts, bei dem zahlreiche neue Wunden entstehen, ist die Ansteckungsgefahr besonders groß. Feuchte Witterung begünstigt Infektionen zusätzlich.

Was hilft gegen Obstbaumkrebs?

Ist ein Baum von der Krankheit befallen, helfen nur noch radikale Maßnahmen. Betroffene Äste und Zweige müssen entfernt werden. Mit Wucherungen übersäte Stellen am Stamm und dickere Äste werden bis ins gesunde Holz ausgeschnitten.


Danach werden diese wunden Stellen mit Antipilzmitteln wie Kupferbrühe, auch bekannt als Bordeauxbrühe und Kupferkalkbrühe, oder einem Wundverschlussmittel verstrichen.

Unser Tipp
Es empfiehlt sich, die Krebsstellen möglichst vor dem allgemeinen Obstbaumschnitt im Winter herauszuschneiden.

Wann muss ein Bäum gefällt werden?

Umschließt der Obstbaumkrebs bereits den ganzen Stamm, muss der Baum gerodet werden. Deshalb ist es wichtig, dass der Befall möglichst frühzeitig auffällt, solange der Baum noch zu retten ist. Hier lesen Sie, wie Sie einen Baum richtig fällen.

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Wo soll man befallene Äste entsorgen?

Damit sich der Pilz nicht weiter verbreitet, dürfen betroffene Pflanzenteile nicht auf dem Kompost entsorgt werden, sondern ausschließlich im Biomüll. Der Grund: Auf dem Kompost würde von den befallenen Ästen und Zweigen eine erneute Gefahr ausgehen – vor allem wenn sich in der Nähe gesunde Bäume befinden.

Unser Tipp
Vergessen Sie nicht, alle verwendeten Werkzeuge wie Sägen zu desinfizieren, um den Krebs auch auf diesem Wege nicht zu verbreiten.

Wie beugt man Obstbaumkrebs vor?

Um es gar nicht erst zu einem Befall kommen zu lassen, sollten Sie besonders anfällige Apfelbaumsorten möglichst nur bei trockener Witterung ernten und schneiden. Dazu zählen:

Als weniger anfällig gelten die Sorten Pinova, Topaz und Boskoop.

Starkes Treibwachstum wie bei stark wachsenden Jungbäumen fördert zudem Obstbaumkrebs. Um dem entgegenzuwirken, sollte man auf eine ausgewogene Düngung achten. Empfohlen werden Langzeit- oder organische Volldünger. Der Stickstoffanteil sollte nicht zu hoch sein. Außerdem beugt regelmäßiges Auslichten des Baumes einem Befall vor.

Sind Kirschbäume auch betroffen?

Auch Kirschbäume können von dieser Krankheit befallen werden, sind aber seltener betroffen als Apfel- und Birnbäume. Tritt der Krebs an Zweigen, Ästen und dem Stamm der Kirsche auf, sind die selben Maßnahmen wie bei anderen Obstbäumen zu empfehlen.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen (LWK): "Obstbaumkrebs"
  • Kompetenzzentrum Obstbau-Bodensee (KOB)
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