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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Barbaratag Wann Sie den Barbarazweig schneiden sollten, damit er blüht
Am 4. Dezember ist Barbaratag. Traditionell werden Kirsch-, Apfel- oder Forsythienzweige jetzt in eine Vase gestellt. Weshalb sollten Sie es auch tun? Woher kommt die Tradition?
Inhaltsverzeichnis
Zwischen Tannengrün und kahlen Ästen sind frische Blüten im Advent eine willkommene Abwechslung. Mit Barbarazweigen können Sie sich pünktlich zu Weihnachten einen Hauch Frühling ins Haus holen. Doch auch mit anderen Pflanzenästen, wie Kirsch-, Apfel- oder Forsythienzweige, können Sie der Tradition nachkommen.
Welche Zweige eignen sich als Barbarazweig?
Dafür eignen sich sowohl Zweige von Obstbäumen, wie
- Kirschbaum,
- Flieder,
- Birke,
- Haselnuss,
- Apfelbaum,
- Pflaumen- oder Mandelbaum,
sowie von Sträuchern, wie
- Forsythienzweige,
- Holunder,
- Zierjohannesbeere,
- Schlehe,
- Ginster,
- Zaubernuss
- Zierkirschen,
- Zierjohannisbeeren,
- Zierquitte und Weide.
Achten Sie darauf, dass Sie von den Pflanzen nur die Äste abschneiden, die Blütenknospen tragen. Sie erkennen diese leicht: Blütenknopsen sind rundlich geformt und dicker als reine Blattknospen. Aus schlanken Knospen sprießen hingegen meist nur Blätter.
In der Wärme der Wohnung treiben die sogenannten Barbarazweige dann neue Knospen, sodass sie zu Weihnachten ihre Blüten öffnen. Vor allem in Westfalen, Bayern und Schwaben ist dieser Brauch bekannt. Teilweise werden sogar ganze Äste von Obstbäumen benutzt, festlich geschmückt und als Barbarabaum aufgestellt.
Barbarazweige benötigen Kälteschock
Barbarazweige blühen erst, wenn sie bereits einmal dem winterlichen Frost ausgesetzt waren. Denn nur durch den Kältereiz werden die Pflanzen zum Blühen angeregt. Sie sollten die Zweige daher nicht zu früh schneiden, wenn Sie die Blütenpracht erleben möchten.
Alternativ können Sie die Zweige einfach in einer kalten Nacht auf den Balkon oder in den Garten legen, damit sie Frost mitbekommen. Wenn in der Adventszeit eher milde Temperaturen herrschen, können Sie die Zweige nach dem Schneiden für einige Tage ins Kühlfach legen, um den nötigen Frostreiz zu erzeugen.
Zweige schneiden
Erst nach dem Frost werden sie über Nacht in lauwarmes Wasser gelegt. So bekommen die Knospen vermittelt, dass nun ihr Frühling begonnen hat und sie blühen können. Um die Aufnahmefähigkeit für das Wasser zu erhöhen, können die Enden der Zweige am nächsten Tag schräg angeschnitten oder mit einem Hammer vorsichtig weichgeklopft werden.
So blühen Barbarazweige schöner
Danach kommen die Barbarazweige in eine Vase mit frischem Wasser. Die Flüssigkeit sollte alle drei bis vier Tage ausgetauscht werden. Die Vase steht am besten im warmen Wohnraum, mit einer ausreichend hohen Luftfeuchtigkeit. Zu viel trockene Heizungsluft lässt die Zweige schneller vertrocknen.
Tipp
Damit Sie länger etwas von der Blütenpracht haben, sollten Sie die Äste ein- bis zweimal täglich leicht mit Wasser benässen. Dafür eignet sich eine Sprühflasche. Das Wasser sollte dabei nicht zu kalt sein.
Warum blühen meine Barbarazweige nicht?
Es gibt drei Fehler, die verhindern, dass der Barbarazweig erblüht:
- Der Frostreiz fehlte.
- Die Zimmertemperatur ist zu gering.
- Bakterien im Blumenwasser.
Damit Ihre Zweige also garantiert zu Weihnachten erblühen, sollten Sie:
- die Zweige unabhängig von den Außentemperaturen nach dem Abschneiden in das Gefrierfach legen,
- die Zweige an einen warmen Ort stellen – idealerweise auf einen Tisch oder eine Anrichte im Wohnzimmer und nicht auf die Fensterbank in der Küche –,
- die Zweige, nachdem Sie sie aus dem Gefrierfach nehmen, erneut anschneiden und das Blumenwasser täglich komplett austauschen.
Was ist der Barbaratag am 4. Dezember?
Für die Christen ist die heilige Barbara eine Märtyrerin, derer sie jedes Jahr am 4. Dezember, dem Barbaratag, gedenken. Ein bekanntes Gedicht zum Barbaratag stammt von dem Dichter Josef Guggenmoos.
Der Barbaratag am 4. Dezember ist seit mehreren Jahrhunderten mit besonderen Bräuchen verbunden. Der bekannteste Brauch ist es, frisch geschnittene Zweige von Frühjahrsblühern aufzustellen.
In der Wärme der Wohnung treiben die sogenannten Barbarazweige dann neue Knospen, sodass sie zu Weihnachten ihre Blüten öffnen. Das Blütenwunder zu Weihnachten muss jedoch gut geplant werden. Wir haben ein paar nützliche Tipps für Sie, damit die Zweige auch wirklich pünktlich zum Fest erblühen.
Woher kommt der Barbaratags-Brauch?
Barbarazweige sind eine alte, fast vergessene Weihnachtstradition. Wenn alles klappt und die Blüten genau an Heiligabend aufgehen, verheißt das ihrem Besitzer nach altem Brauch im kommenden Jahr eine große Portion Glück.
Das Aufstellen der Barbarazweige geht auf eine Legende zurück: Der Überlieferung zufolge sollte die heilige Barbara aufgrund ihres christlichen Glaubens hingerichtet werden. Auf dem Weg ins Gefängnis verfing sich ein Kirschzweig in ihrem Kleid, den sie während ihrer Gefangenschaft regelmäßig mit Wasser benetzte. Am Tag der Hinrichtung öffneten sich die Blüten. Alles über den Barbaratag und die Geschichte der heiligen Barbara lesen Sie hier.
Was haben Barbarazweige mit Weihnachten zu tun?
Schaffen Sie es, die Barbarazweige zum Blühen zu bringen, verheißt das der Legende nach Glück. Selbst Hochzeiten sollen die Zweige vorhersagen können. Einer Tradition zufolge sollten Frauen, die sich nicht zwischen ihren Verehrern entscheiden konnten, jedem Barbarazweig einen ihrer Namen zuordnen. Derjenige, dessen Zweig als Erstes aufblühte, sollte der Richtige sein.
Selbst, wenn Sie bereits glücklich verheiratet sind oder nicht an Mythen glauben, werden Sie sich an den Blüten der Barbarazweige im Winter mit Sicherheit trotzdem erfreuen.
- Nachrichtenagentur dpa-tmn
- eigene Recherche