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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nachgefragt Streusalz: Warum Händler das schädliche Mittel anbieten
Streusalz ist teilweise verboten. Dennoch bieten zahlreiche Händler es weiterhin an. Doch warum wird dieses umweltschädliche Mittel noch verkauft?
Glatte Gehwege, Einfahrten und Treppen könnten leicht mit Streusalz bekämpft werden. Doch der Einsatz des Mittels ist in vielen Regionen komplett verboten oder nur unter bestimmten Bedingungen gestattet (Details dazu erfahren Sie hier). Dennoch wird Streusalz sowohl in Supermärkten als auch bei Discountern oder in Baumärkten verkauft. Weshalb?
Zum einen, weil in vielen Regionen der Einsatz von Streusalz für Privatpersonen in Ausnahmesituationen erlaubt ist. Eine Ausnahmesituation ist beispielsweise Extremglätte. Zum anderen, weil Privatleute Streusalz auf dem Privatgrundstück nutzen dürfen – die Verbote beziehen sich vielerorts auf den Einsatz auf öffentlichen Flächen.
Doch Streusalz verursacht enorme Umweltschäden. Daher gilt seine Verwendung teils auch als Verstoß gegen das Naturschutzgesetz sowie als Verstoß gegen das Straßenreinigungsgesetz. Wer also Streusalz trotz Verbots auf öffentlichen Flächen verwendet, muss mit hohen Bußgeldern rechnen.
Ungeachtet dieser Tatsache bietet der Einzelhandel seinen Kunden Streusalz und salzhaltige Streumittel zum Kauf an. t-online hat daher nachgefragt, warum der Einzelhandel weiterhin Streusalz verkauft, obwohl das Mittel so schlecht für die Umwelt ist. Sollten die Unternehmen hier nicht etwas mehr Umweltbewusstsein zeigen?
Sind Umweltschäden egal?
Die Unternehmen antworten wie folgt:
Rewe
"Bei Eis und Schnee sind Hauseigentümer:innen dafür verantwortlich, dass niemand auf ihrem Grundstück zu Schaden kommt. Deshalb bietet die Rewe Group mit ihren Vertriebslinien Rewe und Toom Baumarkt Kund:innen die Möglichkeit, Artikel bei uns zu kaufen, mit denen sie dieser Pflicht nachkommen können", erklärt die Pressestelle. Zudem biete man umweltfreundlichere Alternativen zu Streusalz wie beispielsweise Lavagranulat an.
Verkaufsbeschränkungen gibt es bei Rewe und Toom nicht. Grund: Streusalz wird in den Filialen nicht in unüblichen Mengen gekauft, erklärt die Rewe Group. Informationen zur Anwendung sowie zu den Inhaltsstoffen erhalten die Kunden durch Plakate, die bei der Ware hängen, oder durch die Angaben der Hersteller auf der Streusalzverpackung.
Bauhaus
"Bei Bauhaus ist der Kauf von Streumaterial in handelsüblichen Mengen [...] möglich und lässt sich nur bedingt bis auf den Einzelfall heruntergebrochen begrenzen", erklärt das Unternehmen. Gibt es regionale Vorgaben bei der Anwendung, so werden Kunden zum Teil auf den Produkten, bei der Online-Auslobung sowie am Verkaufsort darüber informiert.
Umweltverträglichere Alternativen wie "granulathaltiges oder mineralisches Winterstreu, Splitt, Gripton oder Sand als Streumittel" bietet Bauhaus ebenfalls an. "Wer an kritischen Stellen dennoch streuen muss, kann anstelle des üblichen Streusalzes aus Natriumchlorid ein Taumittel mit dem weniger bedenklichen Calciumchlorid (Feuchtsalz) wählen", rät das Unternehmen.
Hornbach
"Bei Hornbach kaufen mündige Menschen ein, die sich in aller Regel an geltende Gesetze halten und über die jeweils gültige Rechtslage zur Anwendung von Streusalz informiert sind", erklärt der Konzern. Kunden können sich zusätzlich vor Ort oder auf der Unternehmenswebseite über die Anwendung von Streusalz informieren.
Hornbach biete jedoch auch Alternativprodukte beispielsweise aus gebrochenem Liapor-Blähton oder Kalksteingranulat, an. Diese Alternativen stehen in vielen Märkten "direkt neben Streusalz platziert, sodass die Menschen selbst entscheiden können, was sie, je nach Anwendungszweck, einkaufen möchten."
Edeka
Edeka konnte aufgrund der genossenschaftlichen und dezentralen Struktur keine allgemeingültigen Informationen zum Thema geben. "Die Kaufleute entscheiden über ihr Angebot auf lokaler Ebene."
- nabu.de "Streusalz vergiftet die Umwelt und ist deshalb für private Anwender tabu"
- hna.de "Handel bietet Streusalz an, dabei ist Einsatz fast überall verboten"
- schriftliche Anfrage Bauhaus
- schriftliche Anfrage Hornbach
- schriftliche Anfrage Rewe
- schriftliche Anfrage Edeka
- schriftliche Anfrage Toom