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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Strahlung Wie gefährlich ist Elektrosmog von Photovoltaikanlagen?
Haben Sie Kopfschmerzen oder Schlafstörungen? Das könnte an Ihrer Photovoltaikanlage liegen.
Jede Elektroinstallation und jedes elektrische Gerät sondert Strahlung ab. Und zwar in Form von elektrischen und magnetischen Felder. Das bedeutet, dass es auch durch Photovoltaikanlagen eine gewisse Belastung mit Elektrosmog gibt. Wie hoch ist sie? Und welche Sicherheitsmaßnahmen sollten Sie ergreifen?
Ist die Strahlung von elektrischen Gleichfeldern gefährlich?
Solarmodule erzeugen Gleichstrom – aus diesem Grund ist auch ein Wechselrichter nötig, um die gewonnene Energie in das Hausnetz einspeisen zu können. Treffen Sonnenstrahlen auf das Solarmodul, bilden sich statische Felder (elektrostatische Gleichfelder) – und zwar genau zwischen der Minus- und der Plusleitung des Solargenerators. Da der Abstand zwischen den beiden Leitungen aus Sicherheitsgründen (Blitzschutz) gering ist und die beiden Leitungen ebenfalls dicht am Solarmodul liegen, kommt es in der Nähe des Moduls zu einer messbar erhöhten Strahlung des statischen Kraftfelds.
Laut der Umweltmesstechnik Bayreuth geht von diesen elektrischen Gleichfeldern jedoch keine elektrobiologische Gefahr aus. Dafür ist die Spannung zu gering.
Diese Strahlung ist kritischer
Kritischer sieht es jedoch bei den magnetischen (magnetostatischen) Gleichfeldern einer Photovoltaikanlage aus. Zwar sind diese unter gewissen Umständen ebenfalls unbedenklich. Befinden sich die Solarmodule jedoch in der Nähe von Eisenteilen, können sie diese magnetisieren. Aus diesem Grund sollten Solarmodule beispielsweise in ausreichendem Abstand von metallenen Bettgestellen, Möbeln oder anderen Konstruktionen aufgestellt werden.
Hinzu kommt die magnetische Strahlung, die von Wechselrichtern (magnetostatische Wechselfelder – 50 Hz und Oberwellen) und den Wechselstrominstallationen zwischen der Verknüpfung im Hausstromnetz und dem Wechselrichter (energietechnische Felder; 50 Hz und Oberwellen) ausgehen. Beide sind vor allem bei starkem Sonnenlichteinfall erhöht und kräftig und demnach kritischer zu betrachten als diejenigen, die von den Solarleitungen ausgeht.
Sicherheitsmaßnahmen ergreifen
Um die Belastung durch die magnetischen Wechselfelder zu minimieren, sollten Sie Solarmodule sowie den Wechselrichter (inklusive Zähler) im ausreichenden Abstand zu metallenen Gegenständen aufstellen. Auch ein großer Abstand zu Schlaf- und Ruhebereichen ist wichtig. Die Umweltmesstechnik Bayreuth empfiehlt einen Mindestabstand von drei Metern zur Seite und nach oben. Darüber hinaus sollten die Leitungen geerdet sein und möglichst dicht beieinander liegen, um die Ausdehnung der Felder so gering wie möglich zu halten.
Zusätzlich können Sie bei elektronischen Wechselrichtern einen Filter installieren. Dieser schwächt die Oberwellen – auch Dirty Power genannt – in den Wechselrichterleitungen ab. Bei Wechselrichtern mit Trafo ist das nicht nötig, da sie nur wenig Oberwellen erzeugen.
Weiterhin können Sie die Strahlung verhindern, indem Sie keine Funk-Steuerungssysteme für der Photovoltaikanlage verwenden.
Darüber hinaus sollten Sie einen Fachbetrieb damit beauftragen, den Elektrosmog zu messen, der von Ihrer Photovoltaikanlage ausgeht. Mithilfe der Ergebnisse können Sie dann entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen, um Ihre gesundheitlichen Risiken zu verringern.
Gesundheitliche Auswirkungen von Elektrosmog
Bei empfindlichen Menschen kann die Strahlung beispielsweise zu Nervosität, Konzentrationsschwierigkeiten, Kopfschmerzen und Atembeschwerden führen.
- Umweltmesstechnik-bayreuth.de "Verursachen Photovoltaikanlagen Elektrosmog?"
- aktion-pro-eigenheim.de "Photovoltaik-Anlagen: Elektrosmog vermeiden"
- Bundesamt für Umwelt BAFU Schweiz "Literaturrecherche zu den Emissionen von nichtionisierender Strahlung von Photovoltaikanlagen"
- bafu.admin.ch "Photovoltaikanlagen als Elektrosmog-Quelle"