Eon-Analyse Sonne versus Wolken – das bringt eine PV-Anlage

Eine neue Analyse zeigt, wie viel Energie eine Photovoltaik-Anlage wirklich erzeugt – und was das für den Alltag bedeutet.
Fernseher, Waschmaschine, E-Auto – diese und weitere Stromfresser können zu einer ziemlichen finanziellen Mehrbelastung werden. Eine eigene Solaranlage auf dem Dach könnte die Lösung sein, um Energiekosten zu senken. Bisher galt jedoch die Meinung, dass sich solch eine Anlage nur in besonders sonnigen Regionen lohnt. Denn nur dann produziere sie ausreichend Strom, um auch rentabel zu sein.
Dass das ein Irrglaube ist, zeigt eine aktuelle Auswertung von Eon. Die Analyse ergab, dass eine typische Solaranlage selbst bei dichter Bewölkung ausreichend Sonnenenergie erzeugen kann, um eine vierköpfige Familie zu versorgen, die in einem Haus mit Wärmepumpe wohnt. Dabei sind die Experten davon ausgegangen, dass die Durchschnittsfamilie mit dem E-Auto etwa 14,8 Kilowattstunden (kWh) am Tag an Energie verbraucht. Kann eine Solaranlage diesen Bedarf auch bei durchschnittlich starker Bewölkung decken?
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Info
Die Analyse basiert auf einer Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 9,3 Kilowattpeak und einem Batteriespeicher mit 7,7 kWh Kapazität. Die Datenbasis für das verwendete Elektroauto, dessen Batterie eine Kapazität von 70 kWh aufweist, sowie die durchschnittlichen Fahrstrecken stammen vom ADAC.
Zur detaillierten Berechnung flossen zudem Wetteraufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) aus den Monaten März bis August 2024 ein. Dabei wurden unterschiedliche Bewölkungssituationen an den Standorten Essen und München berücksichtigt.
Solarspeicher auch bei Wolken effektiv
Ja. Zumindest rechnerisch, erklärt Eon. Denn auch, wenn die Wolkendecke sehr dicht ist und nur wenige Lücken für Sonnenstrahlen lässt, kann genügend Energie generiert werden, um sogar den Solarspeicher im Keller zu füllen. Rechnerisch bleibe somit eine Versorgung gewährleistet, erklärt das Unternehmen und verdeutlicht es an einem Städtevergleich: In Essen könnte der Speicher bis zu 14 Prozent gefüllt werden, in München sogar komplett.
Noch besser ist das Ergebnis an sonnigen, wolkenlosen Tagen. Dann reicht der Sonnenstrom aus, um den Speicher in beiden Städten komplett zu füllen und zusätzlich den Akku im E-Auto teilweise aufzuladen (Nordrhein-Westfalen: bis zu 42 Prozent; Bayern: bis zu 44 Prozent). Damit kann die Familie etwa 150 Kilometer weit fahren. Doch was bedeutet das im Einzelnen?
So viel produziert die PV-Anlage
Laut Eon liegt die Stromausbeute an sonnigen, wolkenlosen Tagen in Bayern bei rund 53 kWh und in NRW bei etwa 52 kWh. Ist es stark bewölkt, so produziert die Anlage in Bayern knapp 24 kWh und in Essen etwa 16 kWh. Das klingt vergleichsweise wenig. Doch diese geringe Menge reicht beispielsweise für:
- das Heizen und warmes Wasser (6,87 kWh)
- die Zubereitung eines Frühstücks mit Müsli, Brötchen und Kaffee (0,23 kWh)
- das Arbeiten im Homeoffice mit Laptop und Monitor (0,33 kWh)
- das Kochen des Mittag- und Abendessens (1,2 kWh)
- das Einschalten des Lichts (0,78 kWh)
- einen Fernsehabend (0,17 kWh)
- die Nutzung von Haushaltsgeräten wie Waschmaschine (0,56 kWh), Spülmaschine (0,74 kWh) und Staubsauger (0,65 kWh)
- den Dauerbetrieb des Kühlschranks und des Routers (2,52 kWh).
Noch effektiver und effizienter sei es, so Eon, wenn die Familie zusätzlich auf ein intelligentes Steuerungssystem setzt. Das könne helfen, den Eigenverbrauch zu optimieren und so länger autark von den Stromanbietern zu wohnen.
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