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Stiftung Warentest: Nur eine Balkon-Solaranlage ist gut


Schwach im Schatten
Stiftung Warentest: Nur eine Balkon-Solaranlage ist "gut"

Mit dem Solarpaket will die Bundesregierung den Ausbau beschleunigen – und mancherorts gibt es Förderung. Doch nicht alle Balkon-Solaranlagen überzeugen im Test.

Aktualisiert am 28.04.2024|Lesedauer: 3 Min.
Von dpa
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Stecker rein, Sonnenschein – und schon erzeugen Sie Ihren eigenen Strom und sparen Geld: Balkon-Solaranlagen machen das möglich, unter Umständen sind sie auch eine Option für Mieterinnen und Mieter. Doch im Schatten schwächeln viele, zeigt eine Untersuchung der Stiftung Warentest ("test" Ausgabe 05/24).

Kompakte Solar-Anlage: Mieter können auf dem Balkon oder der Terrasse eine kleine Solaranlage anbringen.Vergrößern des Bildes
Kompakte Solar-Anlage: Mieter können auf dem Balkon oder der Terrasse eine kleine Solaranlage anbringen. (Quelle: Jörg Sutter/engfe.de/dpa-tmn./dpa)

Acht Balkonkraftwerke, jeweils bestehend aus zwei Photovoltaik-Modulen und einem Wechselrichter, haben die Warentester im auf 600 Watt gedrosselten Betrieb geprüft. Bei strahlendem Sonnenschein produzieren alle getesteten Anlagen reichlich Strom.

Liegen sie zur Hälfte im Schatten, ist es damit allerdings vorbei. Dann erzeugen alle Anlagen im Test gar keinen Strom mehr. Zu einem Viertel abgedeckt, lieferte selbst die beste Anlage nur etwas mehr als die Hälfte ihrer Leistung.

Verschenktes Potenzial durch Neigungswinkel

Ein weiterer Kritikpunkt: An der Balkonbrüstung zwingt die Halterung einer der geprüften Anlagen die entsprechenden Paneele in eine senkrechte Position. Dadurch wird viel Potenzial verschenkt und die Stromausbeute verringert, so die Tester.

Im Idealfall fangen die Panels das meiste Licht mit einer 30- bis 40-Grad-Neigung zur Waagerechten ein. Die Neigungswinkel, die die übrigen Halterungen im Test am Balkon erlauben, liegen zwischen maximal 15 und 35 Grad.

Auch in puncto Stabilität sahen die Tester nicht nur Licht. Zwar erwiesen sich alle geprüften Anlagen als wasserdicht und hagelsicher. Allerdings können einige Platten brechen, wenn sie mit Schnee bedeckt sind und es stürmt. Bei zwei Testkandidaten war das bei einer Druckbelastung von 5.400 Pascal (rund 540 Kilogramm pro Quadratmeter) der Fall, das PV-Panel eines Anbieters brach schon bei 2.400 Pascal (rund 240 Kilogramm pro Quadratmeter).

Störende Wechselrichter

Ein weiterer Knackpunkt ist die elektromagnetische Verträglichkeit der Wechselrichter, die mit den Anlagen verkauft werden. Wechselrichter verwandeln den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom, mit dem in der Regel Elektrogeräte im Haushalt arbeiten.

Sie sind notwendig, können aber Elektrogeräte und Funkverbindungen elektromagnetisch stören – und so das heimische Internet zum Ruckeln bringen oder sogar Funknetze von Polizei und Rettungskräften beeinträchtigen.

Besonders ärgerlich: ein Wechselrichter, der mit drei der Anlagen im Test verkauft wurde – musste dem "test"-Bericht zufolge von der Bundesnetzagentur vorläufig zur Überprüfung vom Markt genommen werden. Ein Umtauschrecht ist damit aber nicht verbunden. Immerhin: Wechselrichter sind nicht fest mit der Anlage verbaut. Man kann sie also austauschen, wenn auch nicht ohne Kosten, so die Tester. Sie verteilen für die betroffenen Anlagen dreimal die Note "mangelhaft" in der Gesamtwertung.

Gesamtwertung: wenig Licht, viel Schatten

Insgesamt schneidet nur eine Balkon-Solaranlage "gut" ab. Und zwar die Günstigste im Test: EPP Solar Balkonkraftwerk 830W. Sie ist den Angaben zufolge allerdings ein Auslaufmodell. Drei Balkonkraftwerke bekommen ein "befriedigend", eines ist "ausreichend".

Tipp: Wer sich fragt, wie viel Strom und Geld sich mit einem Steckersolargerät am Balkon, an der Hauswand oder auf dem Dach eigentlich einsparen lässt, kann das mit dem "Stecker-Solar-Simulator" der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft ausrechnen, der im Internet abrufbar ist (solar.htw-berlin.de/rechner/stecker-solar-simulator).

Laut der Stiftung Warentest haben sich die Anschaffungskosten für eine Anlage – je nachdem, wie viel Strom erzeugt und verbraucht wird – nach fünf bis acht Jahren amortisiert.

Verwendete Quellen
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