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Kaminholz: Tipps zur Lagerung und Vorschriften zum Feuchtegehalt


Gerüstet für den Winter
Das sollten Sie über Kaminholz wissen

Die Kaminsaison ist im Anmarsch. Beim Kauf und der Verwendung von Kaminholz gibt es Einiges zu beachten. Wer zu feuchtes Holz verwendet, macht sich strafbar.

27.08.2018|Lesedauer: 4 Min.
Von dpa
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Auf eines kann man sich verlassen: Der nächste Winter kommt bestimmt und mit ihm ist es wieder Zeit den Kamin anzuschmeißen. Wer nicht ausreichend Holz im Lager hat, sollte sich jetzt um den Bestand kümmern. Wo man Holz am besten besorgen sollte und welche Sorten sich am besten eignen – die wichtigsten Fragen und Antworten zu Kaminholz.

Holz brennt in einem Kamin: Feuchtes Holz eignet sich nicht für den Kamin und die Verbrennung ist laut Gesetz verboten.Vergrößern des Bildes
Holz brennt in einem Kamin: Feuchtes Holz eignet sich nicht für den Kamin und die Verbrennung ist laut Gesetz verboten. (Quelle: Norbert Schmidt/imago-images-bilder)

Wo beziehe ich am besten Holz?

"Wer seinen Kamin regelmäßig nutzt oder einen Kachelofen betreibt, benötigt einige Kubikmeter Holz im Jahr", erläutert Volker Lenz vom Deutschen Biomasseforschungszentrum in Leipzig. "Mit der Sackware aus dem Baumarkt kommt man nicht sehr weit." Günstiger ist es, das Holz im Fachhandel zu ordern oder sich beim Förster um die Reste von einem Holzeinschlag zu bemühen. Allerdings muss man bei letzterer Option bedenken: Frisch geschlagenes Holz eignet sich nicht für die nun anstehende Saison. Es ist noch zu feucht und muss erst mal trocknen.

Wann darf frisches Holz im Ofen landen?

Laut Gesetz darf nur Holz verbrannt werden, dessen Feuchtegehalt bei maximal 25 Prozent liegt. Das entspricht rund 20 Prozent Wassergehalt. Zwar ist der Wert abhängig von der Witterung und der Holzart, laut der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald kann man aber bei frisch geschlagenem Holz meistens von 100 bis 150 Prozent Holzfeuchte ausgehen (50 bis 60 Prozent Wassergehalt). Das bedeutet: Ein bis zwei Jahre müssen die Scheite in der Regel an der Luft trocknen – wobei harte Hölzer wie Eiche und Buche länger zum Trocknen brauchen als weiche Sorten wie Kiefer und Fichte. Wer sich nicht an diese Regelung hält, muss mit Geldstrafen rechnen.

Welchen Schaden richtet feuchtes Holz an?

"Ist das Holz zu feucht, quillt oft aus dem Schornstein dunkler Rauch, und es liegt ein unangenehmer Geruch in der Luft", erläutert Alexis Gula vom Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks in Sankt Augustin bei Bonn. "Weil die Temperatur im Ofen durch Verdampfen der Feuchtigkeit absinkt, verbrennt das Holz unvollständig. Als Abfallprodukte entstehen Ruß und Teerpartikel, die mit dem Rauch durch den Schornstein entweichen, sich aber auch im Ofen, Ofenrohr und Schornstein absetzen." Diese Rußschicht mindert den Wirkungsgrad des Ofens und noch schlimmer: Sie kann sich entzünden.

Wie kann ich den Feuchtegehalt kontrollieren?

Es gibt günstige Messgeräte. Allerdings sagt Experte Lenz: "Sie sind aber nicht immer sehr genau. Es ist vielen Nutzern auch nicht klar, was sie messen, die Holzfeuchte oder den Wassergehalt des Holzes. Je höher der Wasseranteil, desto deutlicher ist der Unterschied." Außerdem werde oft an der Oberfläche des Holzes gemessen. "Selbst wenn dort die notwendigen Richtwerte erfüllt sind, kann es im Inneren noch zu feucht sein." Also besser auf jeden Fall ausreichend Trockenzeit einplanen.

Wie trocknet Holz am schnellsten?

"Frisches Holz wird zunächst gesägt und gespalten, ehe es zum Trocknen an einem sonnigen oder halbschattigen Platz aufgeschichtet wird", rät Christian Liesegang vom Umweltbundesamt. Damit sich keine Insekten im Holz einnisten, darf es keinen direkten Kontakt zum Boden haben. Zum Schutz vor Regen und Schnee genügt eine wasserundurchlässige Abdeckung wie eine Plane. "Sie muss aber an den Seiten offen sein, damit der Vorrat gut belüftet ist."

Welches Holz wird empfohlen?

Aus wirtschaftlichen und ökologischen Gründen sollten heimische Hölzer für den Kaminofen verwendet werden. "Der Brennraum der Kamine ist in der Regel für Hartholz wie Buche und Eiche ausgelegt. Die haben weniger Harz als weiche Sorten und verschmutzen den Innenraum nicht so sehr", erklärt Lenz. Fichte und Kiefer sind für Einzelraumfeuerstätten meist weniger geeignet. Sie verursachen höhere Emissionen. "Weichholz wird häufig für Biomassekessel genutzt." Der Experte empfiehlt, beim Kauf von Brennholz auf entsprechende Hinweise auf der Verpackung zu achten. "Steht lediglich Scheitholz drauf, kann es sich um gemischtes Holz handeln. Typische Beispiele für Hartholz in Deutschland sind Buche und Eiche."

Belastetes Holz, etwa mit Farb- oder Lackresten, gehört auf keinen Fall in den Ofen. "Wer seinen alten Gartenzaun verheizt, begeht eine Ordnungswidrigkeit", erklärt Liesegang. "Durch das Verbrennen von Farben, Lacken und anderen Chemikalien, die dem Holz anhaften, entstehen hohe Emissionen und giftige Stoffe wie Dioxine und Furane."

Wie viel Holz kommt in den Ofen?

Zu viel Brennstoff in der Kammer ist eher kontraproduktiv. "Wenn es zu warm wird, schließen viele Ofenbesitzer die Luftregler, die für die Verbrennungsluft sorgen", erklärt Schornsteinfegermeister Gula. Die Verbrennung kann dann unvollständig sein, was Kohlenmonoxid und den festsitzenden und eher entzündlichen Glanzruß entstehen lässt.

Wohin mit der Rinde?

Das Verbrennen der Rinde kann problematisch sein. "Je mehr Rinde verbrannt wird, desto mehr Feinstaub entsteht", erklärt Volker Lenz vom Deutschen Biomasseforschungszentrum. Ofenbesitzer sollten möglichst darauf verzichten. Aber niemand muss die Rinde extra vom Holz entfernen. Jedoch rät Lenz: "Restrinde, die lose übrig bleibt, sollte aber möglichst nicht in den Ofen wandern. Sie ist besser auf dem Kompost aufgehoben." Mit Ausnahme von Eichenrinde. "Deren Säureanteil kann so hoch sein, dass sich aus dem Kompost keine allgemein nutzbare Blumenerde mehr gewinnen lässt. Wer so etwas vorhat, sollte Eichenrinde lieber in die Aschetonne werfen."

Verwendete Quellen
  • dpa
  • Eigene Recherche
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