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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Kamin Kamin nachträglich einbauen
Ein Kamin steht für Gemütlichkeit und eine wohlig, angenehme Wärme. Viele Menschen träumen deshalb von einem eigenen Kamin, um ihre Lebens- und Wohnqualität zu steigern. Weil ein man mit einem Kamin darüber hinaus seine Heizkosten senken kann, wird das Interesse am nachträglichen Einbau eines Kamins immer größer. Doch bei der Planung gibt es einiges zu beachten. Die besten Tipps zum Aufstellen und Befeuern eines Kamins.
Dass Kamine immer beliebter werden, verwundert kaum. Seit eh und je fasziniert Feuer den Menschen. Ein Kaminofen schafft Gemütlichkeit und steigert so die Wohn- und Lebensqualität.
Mit einem Kamin Heizkosten sparen
Auch weitere Vorteile eines Kaminofens liegen angesichts steigender Gas- und Ölpreise auf der Hand: "Mehr als 90 Prozent aller Öfen werden gekauft, um Heizkosten zu sparen", sagt Michael Pommer von der Deutschen Heimwerker Akademie in Köln.
Gerade im Herbst, wenn es noch nicht richtig kalt, an manchen Tagen aber schon recht ungemütlich ist, bietet sich die Ofenfeuerung an. Die Räume werden schnell warm, ohne dass schon die Heizung angeworfen werden muss. Hinzu kommt, dass Holzfeuer umweltfreundlich ist. Es wird dabei nur so viel CO2 freigesetzt, wie der Baum während seines Wachstums aufgenommen hat. Man bezeichnet die Verbrennung daher auch als "CO2-neutral".
Grundsätzlich lässt sich Pommer zufolge in jedes Haus nachträglich ein Kaminofen einbauen. Allerdings sind dabei je nach Haustyp Besonderheiten zu beachten. So sind in Neubauten, die nach der Energieeinsparverordnung (EnEV) errichtet wurden, spezielle Öfen erforderlich. Sie müssen über einen externen Luftanschluss verfügen, da Energiesparhäuser quasi luftdicht sind, so Pommer. Irgendwo muss der zur Verbrennung nötige Sauerstoff ja herkommen. Gleiches gelte für Altbauten, die energetisch nach der EnEV saniert worden sind.
Kamin zusammen mit dem Schornsteinfeger planen
Auch wenn im Haus kein Schornstein vorhanden ist, an den ein Kaminofen angeschlossen werden kann, ist das kein Hinderungsgrund. Dann wird einfach ein doppelwandiges Edelstahlrohr außen an der Hauswand montiert, per Kernbohrung an der Austrittsstelle ein Loch in die Hauswand gebohrt und das Abgasrohr an den externen Schornstein angeschlossen.
Bevor jedoch die Wand aufgestemmt wird, sprechen Hausbesitzer besser mit ihrem Schornsteinfeger, empfiehlt Pommer. Denn der muss die Installation abnehmen und wird daher am besten von Anfang an in die Planungen einbezogen.
Dabei sind zum Beispiel Brandschutzaspekte zu berücksichtigen, erläutert Andreas Kramer vom Zentralverband Deutscher Schornsteinfeger in Erfurt. So müssen beim Aufstellen eines Ofens bestimmte Sicherheitsabstände zu brennbaren Materialien eingehalten werden. Ist im Zimmer Parkett verlegt, muss der Ofen auf einer Schutzplatte aus Metall oder Glas stehen.
Wichtig sind auch die Druckbedingungen am Aufstellungsort. So müssen die Rauchgase laut Kramer ungehindert durch den Schornstein entweichen. Daher dürfen in dem Wohnbereich keine Ventilatoren - etwa in Dunstabzugshauben - gleichzeitig betrieben werden. Statt durch den Schornstein abzuziehen, könnte der Rauch sonst in die Wohnung gesogen werden. Dann besteht die Gefahr einer Kohlenmonoxid-Vergiftung. Erst nach der Abnahme durch den Schornsteinfeger dürfe der Ofen betrieben werden, betont Kramer. Sonst könne im Brandfall die Feuerversicherung die Zahlung verweigern.
Kamin richtig dimensionieren
Der Schornsteinfeger berät Hausbesitzer auch im Hinblick auf die Heizleistung, sagt Pommer. Denn es ist wichtig, den Ofen richtig zu dimensionieren. Maßgeblich für den erforderlichen Heizwert sind laut Pommer die Kubikmeterzahl der aufzuheizenden Räume und der persönliche Wärmebedarf.
Will man mit dem Ofen die Heizung ersetzen, muss dieser "dauerbrandgeeignet" sein - also durchgehend befeuert werden können. Dann kommen massive, gemauerte Konstruktionen in Betracht. Soll der Ofen hingegen nur gelegentlich angefeuert werden, "um sich mal auf dem Bärenfell mit einem Glas Rotwein zu räkeln", reichten kleinere Modelle aus Stahl aus, erklärt Pommer.
Wichtig ist, sich an die Empfehlung des Schornsteinfegers zu halten. Rät dieser zu einem Ofen mit sechs Kilowatt Heizleistung, sollte man keinen schwächeren kaufen, nur weil dieser einem besser gefällt. "Sonst heizt man und heizt und verbraucht Brennstoff, ohne dass der Raum richtig warm wird", warnt Pommer. Durch den ständigen Betrieb unter Volllast könne sich der Ofen außerdem verziehen.
Auch ein zu starker Ofen sei nicht sinnvoll, weil dieser nur gedrosselt betrieben würde. Das führt wegen der sauerstoffarmen Verbrennung zu Verrußung. Zu überlegen ist noch, ob die Wärme längere Zeit gehalten werden soll. Dann biete sich eine Ofen-Verkleidung mit Speckstein an.
Feinstaubbelastung durch den Kamin
Für welchen Ofen sich Hausbesitzer auch entscheiden - er sollte die gültigen Immissionsvorschriften erfüllen, erklärt der Industrieverband HKI. Denn mit Inkrafttreten der überarbeiteten "1. Verordnung zum Bundesimmissionsschutzgesetz" (BImSchV) im März 2010 dürfen neu installierte Kaminöfen nur noch bestimmte Mengen Feinstaub ausstoßen.
Hausbesitzer sollten darauf achten, dass der Ofen typgeprüft ist und der Hersteller die Einhaltung der DIN- und EN-Normen garantiert. Wer sich den Ärger mit Grenzwerten ersparen will, kann auch auf einen Ethanol-Kamin zurückgreifen. Die Anlagen brauchen keinen Schornsteinanschluss und müssen auch nicht genehmigt werden.
Second-Hand-Kamin oft keine gute Lösung
Wollen sich Hausbesitzer einen Kaminofen günstig gebraucht kaufen, sollten sie genau rechnen. Denn auch ein alter Ofen muss die Anforderungen die neue Immissionsverordnung zum Bundesimmissionsschutzgesetz erfüllen, wenn er in einem anderen Haus installiert wird, sagt Annekathrin Schmitt, Technik-Referentin beim HKI. Möglicherweise darf der Hausbesitzer den Ofen nur betreiben, wenn er ihn mit einem Filter nachrüstet.
Laut Schmitt ist derzeit nur ein Elektrofilter zugelassen, der mit Hilfe elektromagnetischer Felder Rußpartikel aus den Rauchgasen auffängt. Mit rund 1500 Euro sei er jedoch recht teuer. Der Kauf eines neuen Kaminofens sei daher womöglich die rentablere Alternative - zumal dieser meist auch einen besseren Wirkungsgrad hat und man daher weniger Holz verfeuert.
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