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Corona-Krise: Stehen die Tannenbäume 2020 früher in den Stuben?


Wegen Corona-Krise
Stehen die Tannenbäume 2020 früher in den Stuben?

Von dpa
Aktualisiert am 02.12.2020Lesedauer: 2 Min.
Baum schmücken: Wegen der Corona-Pandemie machen es sich viele besonders gemütlich zuhause.Vergrößern des BildesBaum schmücken: Wegen der Corona-Pandemie machen es sich viele besonders gemütlich zuhause. (Quelle: Westend61/imago-images-bilder)

Weihnachtsmärkte sind abgesagt, Advents- und Weihnachtsfeiern ebenso: 2020 ist alles anders. Stellen die Deutschen deshalb auf der Suche nach Gemütlichkeit ihren Weihnachtsbaum früher auf?

O Tannenbaum: Machen es sich die Deutschen im Corona-Jahr früher zu Hause mit geschmücktem Grün gemütlich? Eigentlich ist es Tradition, den Weihnachtsbaum erst kurz vor Heiligabend zu kaufen. So kennen es viele, und so wird es durchweg auch in deutschen Filmen und Serien erzählt. Doch 2020, im Jahr der abgesagten Weihnachtsmärkte, haben schon auffällig viele Menschen in den sozialen Medien am ersten Advent ihren geschmückten Baum im Wohnzimmer gezeigt, freilich meist wohl nur aus Plastik.

Rotfichte oder Nordmanntanne als Weihnachtsbaum

Bis in die 80er Jahre dominierte in der Bundesrepublik die Rotfichte als Weihnachtsbaum, seit den 90ern sei es die gut gewachsene und satt-grüne Nordmanntanne, heißt es vom Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger. Deren Samen seien in Mitteleuropa in Massen, vor allem aus Georgien, erst seit Michail Gorbatschows "Perestroika" für die damalige Sowjetunion verfügbar. Nach genügend Jahren Wachstum der ersten Bäume hierzulande sei die Nordmanntanne der Tannenbaum schlechthin, mit heute etwa 80 Prozent Marktanteil.

Der Weihnachtsbaumerzeuger-Verband in Bühl bei Baden-Baden erwartet trotz Corona auch 2020 ein traditionelles Verhalten beim Tannenbaumkauf. Die "stille Masse" posiere nicht schon jetzt in sozialen Medien mit einem geschmückten Baum im Wohnzimmer, sagt Geschäftsführer Martin Rometsch.

22 Millionen echte Weihnachtsbäume pro Jahr

Die meisten der etwa 22 Millionen echten Weihnachtsbäume werden demnach rund um den vierten Advent verkauft. Der Gipfel werde also diesmal etwa am 19. Dezember erwartet, dem Samstag vor dem vierten Advent. Da Heiligabend auf einen Donnerstag falle, gingen viele wohl auch erst am 21., 22. und 23. Dezember auf Baum-Suche.

So sieht man es auch in deutschen Filmen und Serien. In der neuen Netflix-Miniserie "Über Weihnachten" mit Luke Mockridge gehen die Söhne der Familie erst an Heiligabend los und sind so spät dran, dass es keinen guten Baum mehr gibt und sie in ihrer Not ausgerechnet den Tannenbaum der Kirchengemeinde absägen und so für einen Eklat sorgen.

Baumschmücken wie in Loriots "Weihnachten bei Hoppenstedts"

Legendär ist zudem Loriots "Weihnachten bei Hoppenstedts", wo das Schmücken des Baums ein wichtiger Arbeitsschritt im Ablauf des Heiligen Abends ist und der Vater sagt: "Jetzt wird erst der Baum fertig geschmückt, dann sagt Dicki ein Gedicht auf, dann holen wir die Geschenke rein, dann sehen wir uns die Weihnachtssendung im Ersten Programm an, dann wird ausgepackt, und dann machen wir's uns gemütlich..."

Und Evelyn Hamann als Mutti antwortet: "Nein, Walter, erst holen wir die Geschenke rein, dann sagt Dicki ein Gedicht auf und wir packen die Geschenke aus, dann machen wir erstmal Ordnung, dabei können wir fernsehen, und dann wird's gemütlich."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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