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Tapeten-Trends: Die alte Raufaser hat endgültig ausgedient


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Tapeten
Die alte Raufaser hat ausgedient

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30.03.2011Lesedauer: 4 Min.
Opulente Tapeten liegen im Trend. (Vergrößern des Bildes
Opulente Tapeten liegen im Trend. (Quelle: Marburg Wallcoverings))

Tapeten können Räumen eine völlig neue Atmosphäre verleihen. Vorbei sind die Zeiten, als die meisten Wohnungen mit weißer Raufasertapete ausgestattet waren. Heute sind auffallende Muster und Farben angesagt. Dabei ist für jeden Geschmack etwas dabei. Ob großflächige Blumenmotive, klassische Linien, edle Flockoptik oder ausgefallene 70-er Jahre Motive: Die Auswahl ist riesig und regt zum Ausprobieren an. Einige Beispiele dafür, welch reizvolle Wohnatmosphäre sich durch den Einsatz und die Kombination verschiedener Tapeten erzielen lässt, haben wir in unserer Foto-Show für Sie zusammengestellt.

Tapeten sind schon lange nicht mehr einfach nur weiß

Die Zeiten, in denen in der Mehrheit der deutschen Häuser und Wohnungen noch die klassische schlichtweiße Raufasertapete ihr tristes Dasein fristete, sind endgültig vorüber. Inzwischen haben bunte Farben und expressive Formen Einzug in Wohn-, Ess- und Schlafzimmer gehalten. Zu Recht. Lässt sich das Zuhause mit ihrer Hilfe doch gleich um ein Vielfaches wohnlicher gestalten. In den letzten Jahren ging der Trend zu immer gewagteren Kombinationen unterschiedlicher Farben und Muster. Hinzu kommen seit geraumer Zeit die 3D-Tapeten, die sowohl durch verschiedene Strukturelemente als auch optische Effekte bestechen.

Die aktuellen Farbtrends bei Tapeten

Beerenfarben sind – wie in der textilen Mode – auch bei Tapeten angesagt. "Warme Farben wie Orange und Gelb bringen Behaglichkeit in jeden Raum. Zusammen mit passenden Accessoires erzeugen sie eine gemütliche und einladende Wohnatmosphäre", erklärt Karsten Brandt, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Tapetenindustrie (VDT). Auch die Kombination mit anderen Farben sei kein Problem. Besonders gut eigneten sich Sand-Nuancen, die einen Raum hell und frisch wirken lassen. Schön sei auch die Verbindung von Lila und Braun. Die Trendfarbe Lila komme zusammen mit einem dunklen Braunton besonders wirkungsvoll zur Geltung. Beliebt seien auch Gold-, Silber- und Metallic-Töne. Positiv auf die Stimmung wirkten Tapeten, die mit Naturmustern oder Blumen bedruckt sind.

Tapeten und Einrichtung stilsicher aufeinander abstimmen

Wie in der Fashionmode können auch bei Tapeten verschiedene Muster und Strukturen mutig gemixt werden. Klare Streifen werden mit zarten Blütenmustern kombiniert, glänzende Ornamente treffen auf strenge Karos in Mattoptik, geschwungene Linien ergänzen abstrakte Designs.

Werden verschiedene Strukturen in einem Raum verwendet, kann das die Atmosphäre entscheidend beeinflussen. Das sollte man bedenken. Auf glänzenden Flächen zeigt sich das Licht beispielsweise deutlicher, es werden bestimmte Teile eines Zimmers stärker betont, während die anderen Wände den perfekten Hintergrund für auffällige Möbel oder Wohnaccessoires bilden können.

Beim Kombinieren von Mustern müsse man generell einige Dinge beachten, sagt Karsten Brandt. "Zwei bis drei Farben sind ideal. Prinzipiell sollten die Tapeten aus einer Farbfamilie sein oder zumindest harmonisch zueinander passen. Mustertapeten mit starken Farbkontrasten wirken nämlich unruhig." Um etwas mehr Weite zu schaffen, könne eine Wand mit einem Muster und die anderen mit einer unifarbenen Tapete versehen werden. Bilder und Deko-Artikel sollten an und vor Wänden mit großen Mustern sparsam eingesetzt werden. Am besten passten Accessoires und Möbel in reduzierten Formen und in ähnlichen Farben wie die Tapete, so der Experte.

Mit modernen Tapeten zu individuellen Räumen

Den Kunden ist ihre Individualität immer wichtiger. Und das soll sich nach Möglichkeit auch in der Inneneinrichtung des Wohnraums ausdrücken. Die Tapetenhersteller haben diesen Trend begriffen und bieten eine fast unüberschaubare Auswahl an unterschiedlichen Mustern und Varianten an. Jeder Kunde kann sich so ziemlich sicher sein, dass seine Wohnung am Ende ein Unikat ist – auch wenn er die handelsüblichen industriellen Produkte verwendet.

Wer es trotzdem noch individueller haben möchte, der kann seine Wände mit Hilfe digitaler Drucktechnik nach Belieben stylen. "Das funktioniert wie früher die Fototapete mit Wald und Palmenstrand", erklärt Brandt. "Heute kann jeder sein Lieblingsfoto auf Tapete drucken lassen." Der Experte rät Kunden, ihre Motive nicht auf irgendein beliebiges Papier drucken zu lassen, sondern gleich auf richtiges Tapetenpapier oder Tapetenvlies. "Das hält viel länger und bleicht nicht bei den ersten Sonnenstrahlen aus."

Bei Tapeten mit Muster den Verschnitt einplanen

Schon beim Kauf einer Tapete mit Muster sollte man beachten, dass man im Vergleich zur Raufaser mit wesentlich mehr Verschnitt rechnen muss. So nennt man den Überschuss, der beim Tapezieren mit Mustertapeten anfällt. Weil die Bahnen immer so zurechtgelegt werden, dass das Muster über eine ganze Wand durchgehend einheitlich passt, bleiben Tapetenreste übrig, die für die Wand nicht mehr verwendet werden können. Daher muss mit mehr Tapete gerechnet werden, als bei einer schlichten Tapete. Prinzipiell gilt: Je größer das Muster, desto genauer muss geplant werden.

Wandtattoos lassen alte Tapeten in neuem Look erscheinen

Wer nicht gleich die ganze Wohnung tapezieren möchte, sich aber trotzdem einige optische Highlights für seine Wände wünscht, kann mit einem Wandtattoo neue Blickfänge schaffen. Wandtattoos bestehen aus selbstklebender Vinylfolie, die sich an die Wand schmiegen und den Einruck erwecken, sie seien aufgemalt. Sie können eine ehemals triste Fläche in ein kleines Kunstwerk verwandeln. Ein Ornament über dem Sofa, eine stilisierte Blume oder auch mal eine Frau mit Hund - erlaubt ist, was gefällt. Kleine Missgriffe lassen sich leicht verschmerzen. Denn anders als gestochene Tattoos auf der Haut des Menschen haben Wandtattoos den Vorteil, dass sie sich leicht aufbringen und wieder entfernen lassen.

Wandtattoos gibt es in vielen verschiedenen Motiven. Beliebt sind Sinnsprüche, Rezepte für die Küche, aber auch poppige, fantasievolle und edle Motive. Wandtattoos sind, anders als Tapeten, nicht durch die Raumecken eingeschränkt. Sie können leicht um die Ecke geklebt werden und auch das Mobiliar lässt sich mit ihnen verzieren. Da sie einfach und ohne Rückstände zu entfernen sind, kann ein Zimmer mit Wandtattoos öfter umdekoriert werden, etwa zu Feiertagen oder entsprechend der Jahreszeiten. Auch Kinder sind für die bunten originellen Motive zu begeistern. Sich einfach mal einen Elefanten oder eine Fee ins Kinderzimmer zu holen, ist kein Problem.

Nicht jede Tapete passt für jede Wohnung

Wandverkleidungen sind längst ebenso zu Lifestyle-Produkten avanciert wie zuvor schon Teppiche oder Möbel. Im Showroom des Deutschen Tapeteninstituts in Hamburg können sich Kunden über alle Neuheiten informieren. Doch nicht jeder Trend passt in jede Wohnung. Was in der lichtdurchfluteten Altbauwohnung mit großen Fenstern, hohen Decken und antiken Möbeln überzeugt, wird in einer Neubau-Doppelhaushälfte, die größtenteils mit Ikea-Möbeln eingerichtet ist, ganz anders wirken. "Deshalb sollten sich Kunden, bevor sie sich zum Kauf entschließen, unbedingt in einem Fachgeschäft beraten lassen", empfiehlt Karsten Brandt.

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