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Tapeten entfernen: Häufige Fehler vermeiden – so geht's richtig


Hartnäckige Reste
Tapeten entfernen: So vermeiden Sie häufige Fehler

Es ist eine unliebsame Arbeit: alte Tapeten entfernen. Bei Vliestapeten geht es meist einfach, doch bei einer Papiertapete machen die meisten einen großen Fehler.

Aktualisiert am 01.06.2024|Lesedauer: 3 Min.
Von dpa-tmn, t-online
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Bevor ein neues Tapetenmuster die Wand verschönern kann, muss die alte Tapete runter. In den meisten Fällen bedeutet das, mit einem Spachtel bewaffnet stundenlang kleinste Tapetenreste von der Wand zu kratzen. Aber kann man sich die mühsame Arbeit nicht auch erleichtern? Ja, denn wie man eine Tapete von der Wand ablöst, hängt vor allem von ihrem Material ab.

rRaufasertapete entfernen: Oft wird zu früh versucht, die Tapete abzukratzen.Vergrößern des Bildes
Raufasertapete entfernen: Oft wird zu früh versucht, die Tapete abzukratzen. (Quelle: Shotshop/imago-images-bilder)

Vliestapeten ablösen: Einfach abziehen

Besonders leicht funktioniert das Ablösen bei Vliestapeten. Sie sind spaltbar – bestehen also aus zwei Schichten. Die obere Schicht lasse sich trocken ganz einfach am Stück abziehen, so Karsten Brandt vom Deutschen Tapeten-Institut.

Er empfiehlt: Am besten ziehe man am unteren Ende rechts und links gleichzeitig an den Ecken die Tapete nach oben weg. Die untere Schicht bleibt als dünner Makulaturgrund auf der Wand kleben – und kann anschließend wieder neu tapeziert oder gestrichen werden.

Sollte die untere Schicht Blasen werfen, beschädigt sein oder nicht mehr gut haften, muss man sie vor den nächsten Arbeitsschritten ganz entfernen. Dabei behandelt man sie wie Papiertapeten.

Papiertapeten entfernen: Mit Wasser und Ablöser

Schwieriger gestaltet sich das Unterfangen bei Papiertapeten: Bevor man diese von der Wand abkratzt, sollte man sie mit einem speziellen Tapetenablöser einweichen. Als Hausmittel hat sich auch warmes Wasser bewährt, dem man etwas Spülmittel zugeben kann.

Das Gemisch sollte man großzügig und -flächig mit einem Quast oder einer Kleisterbürste auftragen, rät Brandt. Alternativ können Sie es in eine Sprühflasche geben und damit die Tapeten benetzen. Aber Achtung: Vorher unbedingt den Boden abdecken. Zudem sollten Sie die Tapeten nach dem Auftragen mit einer Igelwalze beziehungsweise Stachelwalze perforieren.

Das Ganze muss man mindestens fünf bis zehn Minuten einwirken lassen, bevor man den Vorgang wiederholt. Wichtig ist, dass die Feuchtigkeit bis zum Kleister durchdringt. Etwas Fingerspitzengefühl kann laut Brandt nicht schaden, um große Teile am Stück zu entfernen.

Wichtig

Viele machen den Fehler, dass sie zu früh versuchen, die Tapete abzukratzen. Es ist besser, das Wässern und Einweichen so oft zu wiederholen, bis die alte Tapete sich einfach von der Wand ablösen oder abkratzen lässt.

Wofür eignet sich ein Tapetenigel?

Damit das Wasser besser einwirkt, kann man einen sogenannten Tapetenigel verwenden, auch Nagelwalze, Nagelrolle oder Igelwalze genannt. Er perforiert die Oberfläche der Tapete. Das hilft dabei, den Tapetenkleister zu lösen.

Acryl- und Raufasertapeten ablösen

Vor allem bei waschbeständigen Tapeten, Acryltapeten oder Raufasern – die entweder mit wasserabweisender Farbe gestrichen sind oder viele Farbschichten haben – empfiehlt sich der Tapetenigel. Vor dem Einweichen zieht man den mit spitzen Dornen gespickten Igel kraftvoll über die gesamte Wand. Durch die Löcher kann das Wasser dann bis zur Leimschicht vordringen.

Unser Tipp

Diese Methode empfiehlt sich auch, wenn mehrere Schichten Tapete übereinander kleben. Wer kein spezielles Werkzeug zur Hand hat, kann die Tapete mit einem Kartonmesser einritzen.

Falls noch Klebereste auf dem Untergrund zurückbleiben, sollte man diese mit dem Spachtel entfernen. Löcher, Unebenheiten und andere Beschädigungen in der Wand können mit Gipsspachtel geschlossen und glatt geschliffen werden – erst dann sollten Sie die Wand weiter bearbeiten.

"Restlos trocken abziehbare" Tapeten entfernen

Noch leichter lassen sich Tapeten ablösen, wenn es "restlos trocken abziehbare" sind. Die Bahnen sind speziell beschichtet und können bei Bedarf ganz einfach vollständig von der Wand gezogen werden. Beim Tapezieren ist etwas mehr Geschick erforderlich, da die Tapeten dazu neigen, sich an den Kanten hochzustellen.

"Spaltbar trocken abziehbare" Tapeten ablösen

Ebenfalls leicht entfernbar sind auch "spaltbar trocken abziehbare" Tapeten. Bei einer Renovierung lässt sich die oberste Schicht der Tapete in einem Rutsch abziehen, während die untere Schicht als glatter Makulaturgrund für die neue Tapete an der Wand verbleibt. Beim Anbringen werden die Bahnen ganz normal verklebt. Allerdings muss man an den Nähten für besonders gute Haftung sorgen, damit sich die Tapete nicht vorzeitig löst.

Vinyltapeten entfernen

Etwas schwieriger ist das Entfernen von Vinyltapeten oder Tapeten mit einer wasserundurchlässigen Oberfläche, wie sie gerne fürs Badezimmer oder die Küche verwendet werden. Hier müssen Sie auf jeden Fall mit einem Tapetenwolf oder einer Nagelwalze arbeiten.

Streichen Sie die Tapete mit ausreichend Tapetenlöser ein. Gehen Sie dann mehrmals mit der Walze über die Fläche und lassen Sie alles einwirken. Durch die Perforierungen kann die Feuchtigkeit trotz der wasserabweisenden Beschichtung unter die Tapete dringen. Tipp: Sie können schon vor dem Auftragen des Tapetenlösers die Nagelwalze verwenden, dann das Hilfsprodukt auftragen und erneut mit der Walze über die Oberfläche gehen.

Wichtig: Achten Sie beim Perforieren darauf, den Untergrund nicht zu beschädigen. Andernfalls stehen umfangreiche Ausbesserungsarbeiten an.

Tapeten mit Dampfreiniger abziehen

Wer einen Dampfreiniger besitzt, kann diesen zum Lösen der Tapeten einsetzen. Der aufgesprühte Dampf dringt tief in die Tapete ein und weicht sie nach einer kurzen Einwirkzeit auf. Die Geräte kann man auch im Baumarkt leihen.

Bevor man nach dem Einweichen anfängt, mit einem Spachtel kleinere Fetzen abzulösen, sollte man versuchen, die Tapete großflächig abzuziehen. Dazu löst man am besten eine der unteren Ecken der Tapetenbahn und versucht, die komplette Bahn nach oben abzuziehen.

Verwendete Quellen
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