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Strompreise steigen trotz günstiger grüner Energie – das sind die Gründe


Vereinfacht erklärt
Darum wird Strom teurer, obwohl so viel grüne Energie produziert wird

Von t-online, jb

Aktualisiert am 13.02.2025Lesedauer: 2 Min.
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Freiflächen mit Photovoltaikanlage und Windpark. (Quelle: IMAGO/Jochen Tack/imago)
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Obwohl erneuerbare Energien zunehmend billiger werden, steigen die Strompreise weiter an. Viele zweifeln daher an der Behauptung, dass grüner Strom günstiger ist.

Zwar ist der Strompreis seit einem Jahr einigermaßen stabil. Dennoch ist ein leichter Aufwärtstrend erkennbar. Besonders, wenn man sich die Strompreise von vor fünf oder zehn Jahren anschaut: 2015 lag der durchschnittliche Strompreis bei 27,54 Cent/kWh; 2020 bei 29,36 Cent/kWh. 2024 kostete eine Kilowattstunde durchschnittlich 35,66 Cent, für das laufende Jahr könnten es hingegen 36,51 Cent sein, prognostiziert das Vergleichsportal Verivox. Innerhalb von zehn Jahren ist der Preis damit um fast 33 Prozent angestiegen.

Obwohl zunehmend mehr Photovoltaikanlagen und Windparks gebaut werden und grüner Strom deutlich günstiger als Energie aus fossilen Brennstoffen sein soll, steigen die Preise weiter. Warum ist das so?

Günstige erneuerbare Energie?

Die Herstellung einer Kilowattstunde Strom aus Solar- oder Windkraft ist deutlich günstiger als mit Kohle oder Gas. Besonders, wenn man die verdeckten Folgekosten wie Gesundheits-, Umwelt- und Klimaschäden berücksichtigt.

Allerdings muss man bei der Berechnung bedenken, dass für die Energiewende große Teile des Stromnetzes umgebaut werden müssen. Beispielsweise, indem Wasserstoffkraftwerke errichtet oder große Energiespeicheranlagen gebaut werden. Die Idee ist, dass so die Versorgung auch dann gesichert ist, wenn Solar- und Windkraft nicht ausreichen, um den Strombedarf zu decken. Durch diese Faktoren steigen die Produktionskosten für grünen Strom. Und diese wiederum treiben die Netzentgelte in die Höhe.

Hinzu kommt der Ablauf an der Strombörse. Denn hier gilt die "Merit Order". "Merit Order" bedeutet vereinfacht erklärt, dass das Kraftwerk (Grenzkraftwerk), welches die letzte benötigte Megawattstunde erzeugt und an der Börse zur Verfügung stellt, den Preis für alle setzt. Oft handelt es sich dabei um ein teures Kohle- oder Gaskraftwerk.

Wie günstig wäre grüner Strom im Vergleich?

Um die Kosten für verschiedene Quellen der Stromerzeugung vergleichbar zu machen, gibt es eine eigene Maßeinheit, die sogenannten Stromgestehungskosten ("Levelized Cost of Electricity"; LCOE). Sie beinhalten die Kosten für die Errichtung und den jährlichen Betrieb einer Anlage, die ins Verhältnis zur erzeugten Strommenge über die gesamte Lebensdauer der Anlage gesetzt werden. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) hat in einer Studie Gestehungskosten verschiedener Energieträger untersucht.

Das Ergebnis:

EnergietechnologieStromgestehungskosten in Cent pro Kilowattstunde (€Cent/kWh)
Solarenergie (Photovoltaik-Anlage auf dem Dach)5 bis 20 Cent/kWh
Solarenergie (Photovoltaik-Anlage auf der Freifläche)3 bis 10 Cent/kWh
Windkraft (Onshore-Anlagen)4 bis 8 Cent/kWh
Windkraft (Offshore-Anlagen)7 bis 12 Cent/kWh
Biogas8 bis 17 Cent/kWh
Feste Biomasse7 bis 15 Cent/kWh
Braunkohle10 bis 15 Cent/kWh
Steinkohle11 bis 20 Cent/kWh
Erdgas und Dampf (Gas-und-Dampf-Kombikraftwerk)8 bis 13 Cent/kWh
Erdgas11 bis 29 Cent/kWh

Quelle: #Faktenfuchs vom BR

Die Gestehungskosten für grünen Strom sind demnach deutlich niedriger.

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