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Tintenfischpilz: Pilz aus Australien verbreitet sich in Deutschland


Wie ein Unterwasserwesen
Seltener Pilz breitet sich in Deutschland aus

Von t-online, dom

17.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Der Tintenfischpilz (Clathrus archeri) auf einem vermoosten Baumstamm im Wald.Vergrößern des Bildes
Der Tintenfischpilz (Clathrus archeri) auf einem vermoosten Baumstamm im Wald.
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Er sieht aus wie ein Wesen aus den Tiefen des Ozeans und wurde jetzt in einem ostdeutschen Bundesland im Wald gesichtet – ein Pilzimport aus Australien.

Woher der Tintenfischpilz seinen Namen hat, ist klar wie Meerwasser: Mit seiner rosaroten Farbe und den tentakelartigen Armen sieht er tatsächlich aus wie ein Krake. Dass dieser Pilz eigentlich nicht in unsere Wälder gehört, kann sich auch der Laie denken – doch Pilzsammler in Deutschland müssen sich an den Anblick gewöhnen.

Denn der Tintenfischpilz wird in deutschen Wäldern immer öfter gesichtet – allein vorige Woche acht Exemplare im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt, berichtet der MDR. Hier vermehre sich der Tintenfischpilz aufgrund der Hitze und Trockenheit der vergangenen Wochen immer schneller, heißt es.

Denn genau das ist der Wettbewerbsvorteil der invasiven Art, die wohl in den frühen 1920er-Jahren per Schiff aus Australien nach Deutschland kam. Während heimische Pilzarten es auch feucht mögen und bei herbstlichen Temperaturen gut wachsen, braucht es der Tintenfischpilz knochentrocken.

Ist der Tintenfischpilz giftig?

Der Tintenfischpilz riecht nach Verwesung. Mit diesem strengen Geruch und der knalligen Farbe sorgt er dafür, dass Fliegen und Käfer angelockt werden. Der Pilzsachverständige Gerhard Schnüber sagte dem MDR: "Die Insekten fressen die Sporenflüssigkeit und scheiden an anderer Stelle die Sporen aus. Auf diese Weise wächst wieder ein neuer Tintenfischpilz."

Obwohl der Pilz (auch Krakenarmpilz oder Tintenfisch-Gitterling genannt) müffelt und das grelle Pink Gefahr suggeriert, enthält er keine Giftstoffe. Er könnte theoretisch gegessen werden. Pilzsammler, die das Gewächs schon in der Pfanne gebrutzelt haben, beschreiben den Geschmack allerdings als muffig.

Experten gehen davon aus, dass der Klimawandel und fehlende Niederschläge die Verbreitung des Tintenfischpilzes begünstigen. Neben Sachsen-Anhalt wurden auch in Baden-Württemberg, Bayern und Hessen schon Exemplare gesichtet.

Verwendete Quellen
  • MDR: "Seltene Tintenfischpilze im Wald von Klötze entdeckt"
  • geo.de: "Die perfekte Imitation: Wieso der Tintenfischpilz nach Verwesung riecht"
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