Unerwartetes Problem Entsorgung von exotischen Pflanzen im Wald verboten
Forstleute entdecken immer wieder Müllkippen in der Natur. Dabei sind nicht nur Reifen und Abfallsäcke problematisch – auch Pflanzenabfälle sind heikel.
Reifenstapel und große Mengen an Farbe und Teerpappe hat Landesforsten-Sprecher Knut Sierk jüngst in einem Waldstück bei Lintzel im Landkreis Uelzen entdeckt. "Hier muss jemand mit einem Pkw-Anhänger vier- bis fünfmal relativ weit in den Wald hineingefahren sein", berichtet er.
Mehrere Tausend Euro Strafe für Müllentsorgung im Wald
Sogar Autositze und eine Toilettenbrille liegen auf dem großen Stapel. "Es gibt die Chance entdeckt zu werden und dann wird es richtig teuer", warnt Sierk. Wenn Förster illegale Müllhaufen in der Natur entdecken, melden sie es in der Regel den Ordnungsämtern und stellen eine Anzeige.
Für den Abtransport ist der Landkreis verantwortlich. Die illegale Müllentsorgung ist nach dem Corona-Lockdown, in dem viele ihre Garagen, Dachböden und Keller entrümpelt haben, wieder etwas zurückgegangen. Aber die wilden Müllkippen bleiben ein Dauerthema. Wer erwischt wird, dem droht eine Strafe bis zu mehreren Tausend Euro. "Da kann ich lieber ein paar Euro in die Hand nehmen und einen Wertstoffhof anfahren", sagt Sierk. Dort würden die meisten Abfälle recycelt.
Exotische Pflanzen als Plage
Ein großes Problem für die Landesforsten sind auch die Pflanzenabfälle, die im Freien entsorgt werden. Mitunter verbreiten sich exotische Pflanzen wie der japanische Knöterich und verdrängen heimische Arten. "Das ist vielen nicht bewusst", sagt Sierk. "Er sieht schön aus, ist aber die Pest."
Auch der Kirschlorbeer werde oft im Wald entsorgt. "Er wurzelt schnell und genau das wollen wir nicht haben", sagt der Fachmann. Zudem würden vielfach Rasenschnitt, Düngetüten und andere Abfälle in Plastiksäcken weggeschmissen. Wildtiere könnten sich zudem an sorglos weggeworfenen Dingen verletzen und an Chemikalien vergiften.
- Nachrichtenagentur dpa