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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Optimale Wundversorgung Wie Schürfwunden gut und ohne Narbenbildung verheilen
Pflaster drauf oder nicht? Schürfwunden müssen richtig versorgt werden, damit sich keine Entzündungen und unschöne Narben bilden. Manchmal sollte man mit einer Schürfwunde sogar zum Arzt gehen. Was Sie über die Verletzung der oberen Hautschicht wissen müssen und welche Fehler Sie vermeiden sollten.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist eine Schürfwunde?
- Muss ich eine Schürfwunde desinfizieren?
- Pflaster oder nicht? Wie behandle ich eine Schürfwunde?
- Wundversorgung: Welche Creme auf Schürfwunden?
- Warum nässt eine Schürfwunde?
- Wie schnell heilt eine Schürfwunde?
- Schürfwunde: Wie Narbenbildung vorbeugen?
- Narbe nach der Schürfwunde – was jetzt?
Schürfwunden verursachen ein Brennen bis hin zu starken Schmerzen. Diese Empfindungen werden durch Reizungen oder Schädigungen von Nerven ausgelöst, durch direkten Kontakt mit Luft oder Flüssigkeiten. Damit Schürwunden schnell verheilen und keine hässlichen Narben hinterlassen, gibt es einige Regeln zu beachten.
Was ist eine Schürfwunde?
Bei einer Schürfwunde handelt es sich um eine oberflächliche Verletzung der Oberhaut, der sogenannten Epidermis. Eine Schürfwunde entsteht, wenn die obere Hautschicht abgeschürft wird. Schürfwunden sind bei Kindern häufig, doch auch bei Erwachsenen ist die Verletzung der oberen Hautschicht keine Seltenheit. Besonders beim Sport zeigt sich die Schürfung oft an Schienbeinen, Knien, Ellbogen oder an den Händen. "Bei einer Schürfwunde sind zwischen 0,03 bis 0,05 Millimeter der oberen Hautschicht beschädigt. Tiefere Wunden gelten nicht mehr als klassische Schürfwunde", erklärt Dr. Uta Schlossberger, Dermatologin aus Köln.
Dr. Uta Schlossberger ist Hauttärztin mit eigener Praxis in Köln. Neben der Dermatologie und Venerologie gehören die Bereiche Allergologie, Lasermedizin, Ästhetische Dermatologie und Anti-Aging zu den Schwerpunkten der Fachärztin.
Muss ich eine Schürfwunde desinfizieren?
Damit sich die verletzte Haut nicht entzündet, ist es ratsam, diese mit einem Wunddesinfektionsspray zu behandeln. So werden Bakterien und Keime abgetötet. Die Angst vor Brennen ist oft unbegründet: Viele Sprays für die Wunddesinfektion sind schmerzfrei. Entsteht die Schürfwunde durch einen Sturz, kann es sein, dass Staub, Sand oder kleine Steinchen in die Wunde eingedrungen sind. Dann sollte neben der Wunddesinfektion auch eine gründliche Reinigung der Wunde erfolgen. "Haben Sie ein Desinfektionsmittel zur Hand, können Sie die Schürfwunde vorsichtig damit reinigen. Ansonsten können Sie kühles Wasser verwenden – aus dem Wasserhahn oder aus der Flasche", sagt Schlossberger. "Auch Mineralwasser mit Kohlensäure geht, wenn nichts anderes zur Hand ist. Das verstärkt den Reinigungseffekt – kann aber auch etwas schmerzhaft sein."
Pflaster oder nicht? Wie behandle ich eine Schürfwunde?
Häufig diskutiert ist die Frage: Pflaster auf die Schürfwunde oder nicht? Die Antwort der Hautärztin: Schürfwunden am besten ohne Pflaster heilen lassen. Wer die Möglichkeit habe, die Schürfwunde an der Luft trocknen zu lassen, solle das tun. Das auf der Wunde trocknende Wundsekret bilde eine zuverlässige Schutzschicht, unter der die Wunde gut heilen könne. Wichtig sei, dass die Wunde keiner Reibung und keinem Druck ausgesetzt ist und nicht ständig mit der Kleidung in Berührung kommt. Ist der Schutz der Wunde nicht gewährleistet, sollte man zum Pflaster greifen, damit die Wunde gut heilen kann und sich nicht entzündet. Das senkt das Risiko für die Bildung unschöner Narben.
Wundversorgung: Welche Creme auf Schürfwunden?
Wund-Heil-Salben sind beliebt. Sie enthalten heilungsfördernde Substanzen wie Panthenol, Zink und Glycerin. „Wundsalben sind vor allem für Körperstellen geeignet, an denen die Haut viel in Bewegung ist und das Risiko besteht, dass die Schürfwunde immer wieder erneut aufreißt“, sagt Schlossberger. Das ist beispielsweise am Ellbogen, am Knie und an den Händen der Fall. Eine Wundsalbe hält die Wunde geschmeidig und feucht. "Tragen Sie die Wundcreme nur dünn auf, sonst laufen Sie Gefahr, Keime unter der Cremeschicht einzuschließen. Das feuchte und warme Milieu begünstigt die Vermehrung – und damit eine Entzündung", rät die Expertin.
Warum nässt eine Schürfwunde?
Nässt die Schürfwunde, ist das ein Zeichen, dass der Körper versucht, die Wunde zu reinigen. Außerdem wird das flüssige Wundsekret, wenn es trocknet, zu einer wichtigen Schutzschicht, welche die Schürfwunde vor Stößen, Schmutz und Keimen schützt. Das Wundsekret ist klar und geruchslos. „Aufmerksam werden sollten Sie, wenn sich das Wundsekret färbt, seltsam riecht, die Wunde eitert oder wenn Entzündungszeichen wie Rötung, Schwellung und Hitzegefühl entstehen.
Suchen Sie in einem solchen Fall einen Hautarzt auf und lassen Sie die Wunde behandeln“, rät Schlossberger. Je nachdem wie ausgeprägt die Entzündung ist, werden Antibiotika lokal oder oral eingesetzt, um einer Blutvergiftung vorzubeugen. "Gelangen die Bakterien in den Körper und verbreiten sie sich dort, kann das im schlimmsten Fall lebensbedrohlich werden", warnt die Hautärztin.
Wie schnell heilt eine Schürfwunde?
Kleine Schürfwunden heilen meist unkompliziert und schnell. Auch wenn sich nach wenigen Tagen bereits neue Haut unter der Wundkruste gebildet hat, haftet diese noch längere Zeit auf der Haut. "Die komplette Wundheilung braucht Zeit. Haben Sie Geduld und lösen Sie das getrocknete Wundsekret auf keinen Fall mit den Fingern ab. Sie riskieren sonst eine neue Verletzung und unschöne Narben", sagt Schlossberger.
Schürfwunde: Wie Narbenbildung vorbeugen?
Wer bei einer Schürfwunde späteren Narben vorbeugen möchte, sollte die Wunde in Ruhe lassen. Das heißt: Nach der Wunddesinfektion und -reinigung sollte die Wunde entweder offenbleiben und trocknen oder – wenn sie äußeren Einflüssen wie Kleidung ausgesetzt ist – mit einem Pflaster geschützt werden. Eine Wundsalbe kann helfen, die Wunde geschmeidig und feucht zu halten, damit sie nicht erneut einreißt. Sie sollte immer nur dünn aufgetragen werden, um eine Bakterienvermehrung unter der Salbe zu verhindern.
"Mehr können Sie zur Narbenvorbeugung nicht tun. Wichtig ist, dass der Körper seine Arbeit machen und die Wunde möglichst ohne Störungen heilen kann", erklärt die Dermatologin. "Ob sich eine Narbe bildet, ist zum Teil auch abhängig von genetischen Einflussfaktoren. Manche Menschen neigen zu stärkerer Narbenbildung oder gar wuchernden Narben."
Narbe nach der Schürfwunde – was jetzt?
Ist die Schürfwunde verheilt und zeigt sich eine unschöne Narbe auf der Haut, kann man mit einer speziellen Pflege versuchen, ihr Erscheinungsbild zu verbessern. Narbensalben helfen, das Narbengewebe weich und geschmeidig zu halten. Auch Rötungen können mit den Salben gelindert werden. "Bei Narbensalben haben sich unter anderem Zusätze wie Panthenol, Allantoin, Silikon und Zwiebelextrakt bewährt", sagt Schlossberger. "Zudem braucht es Geduld. Sie müssen über einen langen Zeitraum die Narbe pflegen, um eine Verbesserung zu sehen. Bei großen Narben kann es bis zu einem halben Jahr und länger dauern, bis sich das Hautbild verbessert."
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
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