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Ernährung bei Progesteronmangel: Was ist zu beachten?


Gelbkörperschwäche behandeln
Welche Rolle die Ernährung bei Progesteronmangel spielt


Aktualisiert am 06.03.2025 - 16:11 UhrLesedauer: 5 Min.
Frau bereitet eine gesunde Mahlzeit zuVergrößern des Bildes
Frau bereitet Gemüse zu: Eine gesündere Ernährung kann bei Progesteronmangel helfen, aber nicht in jedem Fall. (Quelle: Maskot/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Ob eine bestimmte Ernährung bei Progesteronmangel helfen kann, hängt von dessen Ursache ab. Wir erklären, worauf es ankommt.

Der Botenstoff Progesteron wirkt an der Steuerung des Menstruationszyklus mit und ist für die weibliche Fruchtbarkeit sehr wichtig. Ein Progesteronmangel führt oft zu

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  • Zyklusstörungen (insbesondere verkürzte Zyklen und Schmierblutungen) und
  • Schwierigkeiten, trotz ungeschützten Geschlechtsverkehrs schwanger zu werden.

Für die Betroffenen ist es oftmals unangenehm und lästig, wenn ihre Periode nicht mehr regelmäßig einsetzt, sie zusätzliche Blutungen haben oder ihre Regel ganz ausbleibt. Für Frauen mit Kinderwunsch ist die verminderte Fruchtbarkeit, mit der ein Progesteronmangel einhergeht, nicht selten belastend oder sogar leidvoll. Vor allem aber deutet der Mangel auf eine Erkrankung oder körperliche Veränderung hin, die noch mit weiteren Beschwerden verbunden sein kann.

Anzeichen für einen (dauerhaften) Progesteronmangel sind also nicht einfach hinzunehmen, sondern ärztlich abzuklären. Welche Maßnahmen dagegen helfen können, hängt von der Ursache ab. In manchen Fällen kann auch die Ernährung für die Behandlung von Bedeutung sein.

Ernährung und Progesteronmangel: Wie hängt beides zusammen?

Eine Anti-Progesteronmangel-Ernährung gibt es nicht. In bestimmten Fällen hat ein Progesteronmangel aber durchaus etwas mit der Ernährung zu tun. Wer den Zusammenhang begreifen möchte, sollte zunächst ungefähr wissen, wie ein Progesteronmangel entsteht.

Darum kurz zum Hintergrund: Eigentlich steigt der Progesteronspiegel bei Frauen im gebärfähigen Alter in der zweiten Zyklushälfte an. Das Hormon wird vom sogenannten Gelbkörper produziert, der sich nach dem Eisprung aus dem Gewebe des gesprungenen Eibläschens entwickelt.

Progesteron, auch Gelbkörperhormon genannt, unterstützt den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Im Falle einer Befruchtung ermöglicht es außerdem, dass sich die Zelle einnistet und die Frau schwanger wird. Ohne Befruchtung sinkt der Progesteronspiegel kurz vor der Menstruation wieder ab. Für den Körper ist der sinkende Hormonspiegel das Startsignal für die Monatsblutung.

Bei Frauen mit einem Progesteronmangel funktioniert dieser hormonelle Regelkreis nicht richtig. Ihr Progesteronspiegel steigt in der zweiten Zyklushälfte nicht ausreichend an.

Dafür kann es verschiedene Gründe geben:

  • Manchmal "schwächelt" der Gelbkörper, produziert also zu wenig Progesteron. Solch eine Gelbkörperschwäche kann unterschiedliche Auslöser haben, unter anderem Stress, eine Essstörung sowie eine Schilddrüsenerkrankung.
  • Ein Mangel an Progesteron kann auch entstehen, wenn der Eisprung ausgeblieben ist, etwa infolge einer Erkrankung wie dem polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS), aufgrund von Stress, einer Essstörung oder weil die Wechseljahre begonnen haben.

Einige der genannten Erkrankungen stehen in einem engen Zusammenhang mit der Ernährungsweise. Offenkundig ist dieser insbesondere bei einer Essstörung oder bei einer durch einen Jodmangel ausgelösten Schilddrüsenunterfunktion. Und auch an der Entstehung von PCOS ist die Ernährung häufig mitbeteiligt.

In anderen Fällen wiederum ist davon auszugehen, dass der niedrige Progesteronspiegel nichts oder wenig mit dem Speiseplan zu tun hat. Das gilt etwa, wenn die Wechseljahre dahinterstecken oder wenn eine Schilddrüsenerkrankung vorliegt, die andere Ursachen als einen Jodmangel hat.

Ob ein Progesteronmangel auch auf die Ernährung zurückzuführen ist oder nicht, kann eine Frau also in der Regel nicht selbst einschätzen. Nur eine Ärztin oder ein Arzt kann den Grund für die hormonelle Störung (beziehungsweise Veränderung) sicher feststellen – und diese nötigenfalls behandeln. Eine Ernährungsumstellung ist vor allem ein wichtiger Teil der Therapie, wenn die Erkrankte unterernährt ist oder Übergewicht hat.

Ernährung bei Progesteronmangel durch Essstörungen

Wenn der Körper über längere Zeit hinweg nicht ausreichend Energie zugeführt bekommt und unter Stress steht, versetzt er sich in eine Art Notfallmodus: Um nicht zugrunde zu gehen, reduziert er den Energieverbrauch. Nicht lebensnotwendige Prozesse wie die Bildung von Sexualhormonen, die für Eisprung und Menstruation wichtig sind, werden dann heruntergefahren. Deshalb bekommen Frauen mit einer Essstörung häufig ihre Periode nicht mehr, und ihre Fruchtbarkeit nimmt ab.

Helfen kann dann nur eine professionelle Behandlung, die sich für gewöhnlich aus medizinischen Maßnahmen und einer Psychotherapie zusammensetzt. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Verläuft die Therapie erfolgreich, gelingt es den Betroffenen mit der Zeit wieder, sich gut zu ernähren und ein gesundes Körpergewicht zu erreichen. Dann besteht die Chance, dass sich auch ihr Hormonhaushalt erholt und der Progesteronmangel behoben wird.

Welche Ernährung dafür am besten geeignet ist, lässt sich nicht pauschal sagen, sondern ist individuell verschieden. Grundsätzlich kommt es vor allem darauf an, dass Erkrankte wieder ihren täglichen Nährstoffbedarf decken und – bis sie ein gesundes Gewicht erlangen – zunehmen. Da Menschen mit einer Essstörung damit typischerweise große Schwierigkeiten haben, brauchen sie bei diesem Prozess meist psychotherapeutische und/oder ärztliche Unterstützung.

Gut zu wissen: Der Hypothalamus sorgt dafür, dass der Körper bei Energiemangel weniger fruchtbar wird. Dieses Hirnareal ist zum einen immerzu über den Ernährungsstatus des Körpers "informiert", zum anderen steht er über bestimmte Botenstoffe permanent in Kontakt mit den Eierstöcken. Unter normalen Bedingungen regt er diese dazu an, regelmäßig Eizellen heranreifen zu lassen und das Sexualhormon Östrogen zu produzieren. In länger anhaltenden Notsituationen unterlässt er das. Dann reifen in den Eierstöcken keine Eizellen mehr heran. Eisprung und Menstruation finden nicht mehr statt, und Östrogen- und Progesteronspiegel bleiben gering.

Ernährung bei Progesteronmangel durch PCOS

Das polyzystische Ovarsyndrom (kurz PCO-Syndrom oder PCOS) ist eine unter Frauen weit verbreitete Hormonstörung, die unter anderem dazu führen kann, dass keine Eisprünge mehr stattfinden. Dann kann sich kein Gelbkörper entwickeln, sodass der Progesteronspiegel niedrig bleibt.

In der Behandlung von PCOS kommt der Ernährung häufig eine zentrale Bedeutung zu: Nach aktuellem Kenntnisstand begünstigt ein zu hoher Körperfettanteil (insbesondere am Bauch) das Syndrom. Diejenigen Betroffenen, die übergewichtig sind, können durch Abnehmen dazu beitragen, dass ihr Stoffwechsel gesundet und ihr Hormonhaushalt wieder ins Gleichgewicht gelangt.

Welche Ernährungsweise am besten zum Abnehmen geeignet ist, hängt von individuellen Vorlieben ab und lässt sich nur bedingt allgemein sagen. Entscheidend ist in jedem Fall, dass die Ernährung alle lebenswichtigen Nährstoffe liefert und gleichzeitig ein Kaloriendefizit ermöglicht. Das bedeutet: Wer abnehmen möchte, muss weniger Kalorien zu sich nehmen, als der Körper verbraucht – nur dann beginnt er, gespeicherte Fettreserven abzubauen.

Vielen Menschen fällt es schwer, dauerhaft weniger zu essen. Um langfristig erfolgreich zu sein, sollte die Ernährung daher nicht nur kalorienbewusst, sondern auch sättigend sein. Besonders eiweißreiche und ballaststoffhaltige Lebensmittel helfen dabei, das Hungergefühl zu reduzieren und Heißhungerattacken vorzubeugen.

Schnell verwertbare Kohlenhydrate wie Zucker hingegen sollten möglichst gemieden werden, da sie nicht nur kalorienreich sind, sondern auch den Blutzuckerspiegel rasant ansteigen und ebenso schnell wieder abfallen lassen – was oft zu erneutem Hunger führt. Studien legen zudem nahe, dass übergewichtige Frauen mit PCOS von einer kohlenhydratarmen Ernährung profitieren könnten. (Näheres zur Ernährung bei PCOS ist hier nachzulesen.)

Fazit: Wann es bei Progesteronmangel auf die Ernährung ankommt

Ein Progesteronmangel lässt sich nicht allein über die Ernährung beheben. Eine Umstellung der Ernährung kann im Rahmen der Behandlung jedoch sinnvoll oder sogar nötig sein. Das gilt etwa, wenn die Betroffene an einer Essstörung wie Magersucht oder Bulimie erkrankt ist, aus anderen Gründen unterernährt ist oder Übergewicht hat.

Bei Anzeichen für einen Progesteronmangel kurzerhand den Speiseplan zu verändern, ist allerdings nicht zielführend: Zunächst gilt es, den Grund für das hormonelle Ungleichgewicht zu ermitteln, damit eine ursächliche und wirksame Therapie stattfinden kann.

Zu behandeln ist ein Progesteronmangel in erster Linie dann, wenn er auf eine Erkrankung zurückführbar ist, belastende Symptome hervorruft und/oder einem Kinderwunsch im Wege steht. In anderen Fällen ist eine Therapie nicht erforderlich: Dass sich der weibliche Hormonhaushalt im mittleren und höheren Lebensalter verändert, ist nicht krankhaft, sondern natürlich. (Informationen über Wechseljahresbeschwerden und mögliche Gegenmaßnahmen finden Sie hier.)

Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 6.3.2025)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 6.3.2025)
  • Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 6.3.2025)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 6.3.2025)
  • Mylonas, I.: "Infektionen in Gynäkologie und Geburtshilfe". Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, München 2024
  • Practice Committees of the American Society for Reproductive Medicine and the Society for Reproductive Endocrinology and Infertility: "Diagnosis and treatment of luteal phase deficiency: a committee opinion". Fertility and Sterility, Vol. 115, Iss. 6, pp. 1416-1423 (Juni 2021)
Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.

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