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Brennen in der Scheide – können die Wechseljahre schuld sein?


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Gereizte Schleimhäute
Brennen in der Scheide – können die Wechseljahre schuld sein?


Aktualisiert am 18.10.2024Lesedauer: 3 Min.
Eine Frau hält sich die Hände vor den Intimbereich.Vergrößern des Bildes
Die Wechseljahre gehen mit hormonellen Veränderungen einher, die Entzündungen im Intimbereich begünstigen. Diese äußern sich unter anderem in einem Brennen in der Scheide. (Quelle: brizmaker/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Ein Brennen in der Scheide weist meist auf eine Entzündung hin. Welche Ursachen möglich sind und warum die Wechseljahre die Beschwerden begünstigen können.

In den Wechseljahren ereignen sich im Hormonhaushalt der Frau Veränderungen, die verschiedene spürbare Auswirkungen auf ihr Befinden haben können. Unter anderem bemerken einige Frauen, dass sich ihre Scheide trockener anfühlt als früher, was wiederum andere Beschwerden nach sich ziehen kann. Auch ein Brennen in der Scheide kann die Folge sein.

Hinweis: Nicht jede Frau weiß, worum es sich bei der Scheide genau handelt: Die Scheide, auch Vagina genannt, ist ein etwa acht bis zehn Zentimeter langes, schlauchförmiges Organ, das die Gebärmutter mit der Vulva verbindet. Die Vulva bezeichnet die äußeren weiblichen Geschlechtsorgane, also die inneren und äußeren Schamlippen, die Klitoris und den Venushügel. Sowohl die Vagina als auch die Vulva können von Beschwerden wie Schmerzen oder Jucken betroffen sein.

Warum die Wechseljahre ein Brennen in der Scheide begünstigen können

Die Wechseljahre sind die Zeit, in der der weibliche Körper immer weniger des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen produziert. Die Menstruation findet in dieser Lebensphase unregelmäßiger statt und bleibt nach der Menopause – der letzten Regelblutung – ganz aus.

Darüber hinaus kann die hormonelle Umstellung aber noch mit anderen merklichen Symptomen einhergehen. Beispielsweise beeinflusst der verringerte Östrogenspiegel die Beschaffenheit der Haut, auch der im Intimbereich: Die Scheidenschleimhaut und die Haut des äußeren Genitalbereiches (also der Vulva) werden schlechter durchblutet und dünner. Nicht selten haben Frauen in den Wechseljahren mit Scheidentrockenheit zu tun.

Der Intimbereich wird dadurch anfälliger für Reizungen, Infektionen und Verletzungen. Diese wiederum können sich durch ein Brennen in der Scheide und eventuell auch der Vulva äußern.

Die Wechseljahre sind somit eher als Risikofaktor für ein Brennen in der Scheide zu betrachten – nicht als dessen unmittelbarer Auslöser. Die direkte Ursache ist meist eine Entzündung, für die es wiederum verschiedene Gründe geben kann. Wie erwähnt zählen hierzu insbesondere Infektionen sowie Reizungen und Verletzungen.

Brennen in der Scheide – mögliche Ursachen im Überblick

Für ein Brennen in der Scheide und/oder Vulva kommen grundsätzlich vor allem diese Erklärungen in Betracht:

  • eine Infektion: Häufige Erreger von brennenden und/oder juckenden Entzündungen im Intimbereich sind Pilze wie Candida albicans, Bakterien wie Chlamydien oder Gonokokken (die "Tripper"-Erreger), Herpes-simplex-Viren sowie sogenannte Trichomonaden, einzellige Parasiten, die – wie Chlamydien, Gonokokken und Herpes-Viren – beim Sex übertragen werden können.
  • eine bakterielle Vaginose, die durch ein bakterielles Ungleichgewicht in der Scheidenflora entsteht: Die Scheide wird dabei vermehrt von Bakterien besiedelt, die dort normalerweise nur vereinzelt vorkommen. Das verursacht üblicherweise nicht nur ein Brennen und Jucken, sondern auch einen fischartigen Geruch im Intimbereich.
  • eine Reizung, etwa durch falsche Hygienemaßnahmen oder wenn die Haut im Intimbereich durch zu enge Kleidung starker Reibung ausgesetzt ist.
  • Knötchenflechte, eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Haut, die neben den Geschlechtsorganen auch andere Körperstellen betreffen kann, etwa die Handgelenke, den unteren Rücken, die Kniebeugen und die Unterschenkel.
  • eine Kontaktallergie, zum Beispiel gegen Wasch- und Reinigungsmittel, Binden oder Bestandteile von Verhütungsmitteln (etwa latexhaltige Kondome).
  • eine Strahlentherapie, wenn die Strahlung die Haut im Intimbereich reizt und schädigt.
  • eine sogenannte Vulvodynie, eine chronische Schmerzstörung der Vulva, deren Ursache noch nicht genau geklärt ist.

Viele dieser Krankheiten und gesundheitlichen Probleme machen sich nicht allein durch ein Brennen in der Scheide beziehungsweise Vulva bemerkbar, sondern gehen oftmals mit weiteren Symptomen einher, etwa einem Jucken.

Außerdem kann die Haut im Intimbereich gerötet und geschwollen sein, das Wasserlassen kann Probleme bereiten und der Geschlechtsverkehr kann unangenehm sein oder sogar mit Schmerzen einhergehen.

Welche Beschwerden noch hinzutreten, hängt von der Ursache ab. Auch kann das Brennen je nach Auslöser unterschiedlich stark und hartnäckig sein.

Brennen in der Scheide in den Wechseljahren – was tun? Mitunter klingt ein Brennen in der Scheide von selbst wieder ab. Diese Chance besteht etwa bei einer vorübergehenden Reizung durch allzu enge Kleidung oder die falschen Hygienemaßnahmen: Gelingt es der Betroffenen, den Auslöser zu finden und zu meiden, erholt sich die gereizte Haut im besten Fall rasch von allein.

Halten die Beschwerden länger an, ist hingegen eine ärztliche Untersuchung und Behandlung notwendig. Eine Gynäkologin oder ein Gynäkologe kann anhand der Symptome und durch eine sorgfältige Untersuchung feststellen, warum sich die Scheide und/oder Vulva entzündet hat, und eine passende Behandlung einleiten.

Diese kann sich je nach Ursache sehr unterschiedlich gestalten. Bei Infektionen kommen in der Regel Medikamente zum Einsatz, die die Erreger beseitigen.

Lassen sich die Probleme auf eine trockene Scheidenschleimhaut zurückführen, gibt es verschiedene Möglichkeiten der Behandlung. Infrage kommen etwa:

  • örtlich wirkende hormonhaltige Präparate wie Cremes oder Zäpfchen
  • Gleitmittel und Gele ohne Hormone, die die Scheidenschleimhaut befeuchten

Darüber hinaus kann die Ärztin oder der Arzt einfache Maßnahmen empfehlen, um die Genesung des angegriffenen Intimbereichs zu unterstützen und erneuten Beschwerden vorzubeugen. Wichtig sind insbesondere folgende:

  • die Vulva ausschließlich mit Wasser (anstatt mit Seife) waschen
  • Unterhosen aus Baumwolle anstatt aus Synthetikmaterialien tragen
  • zu eng sitzende Hosen vermeiden
  • auf das Rauchen verzichten (um die Durchblutung der Scheide nicht zusätzlich zu beeinträchtigen)
  • beim Wäschewaschen keinen Weichspüler verwenden

Im Allgemeinen ist es ratsam, den Intimbereich sorgsam zu pflegen und vor unnötigen Belastungen zu schützen – unabhängig von der Ursache.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 15.10.2024)
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