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Zeh schmerzt – ist ein Ermüdungsbruch die Ursache?


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Beschwerden nach Belastung
Schmerzen im Zeh – ist es ein Ermüdungsbruch?


Aktualisiert am 23.01.2023Lesedauer: 3 Min.
Ein Mann fasst sich an das Grundgelenk des großen Zehs.Vergrößern des Bildes
Schmerzen im Zeh können zahlreiche Ursachen haben – ein Ermüdungsbruch zählt zu den weniger wahrscheinlichen. (Quelle: Ake Ngiamsanguan/getty-images-bilder)

Ein Ermüdungsbruch im Zeh kommt selten vor. Wenn der kleine oder große Zeh nach dem Sport wehtun, hat das oft andere Gründe. Die wichtigsten im Überblick.

Wird ein Knochen immer wieder überlastet, kann ein Ermüdungsbruch die Folge sein. Vor allem Sporttreibende und Menschen, die schwere körperliche Arbeit verrichten, sind anfällig für diese Art des Knochenbruches, die nicht durch eine einmalige heftige Krafteinwirkung entsteht, sondern allmählich.

Meist sind dabei das Wadenbein, das Schienbein und/oder die Fußwurzel- und Mittelfußknochen betroffen. Im Mittelfuß kann sich ein Ermüdungsbruch unter anderem in einem der beiden sogenannten Sesambeine ereignen. Das sind kleine halbmondförmige Knochen, die in die unter dem Grundgelenk des großen Zehs verlaufenden Muskelsehnen eingebettet sind. Ein Ermüdungsbruch – oder auch eine Reizung – dieser Knochen kann sich durch Schmerzen im Fußballen hinter dem großen Zeh bemerkbar machen. In den Zehenknochen selbst kommt ein Ermüdungsbruch hingegen selten vor.

Was genau ist ein Ermüdungsbruch?

Wenn ein Knochen permanent zu stark beansprucht wird, bilden sich in ihm mikroskopisch feine Risse, die in der Regel binnen einiger Wochen verheilen. Wird der Knochen bei dieser Reparatur durch immer wieder neue Strapazen gestört, zum Beispiel aufgrund eines allzu rigorosen Trainingspensums, können sich die Risse ausweiten. Außerdem kommen neue hinzu. Beides führt dazu, dass der Knochen immer instabiler wird und schlimmstenfalls bricht.

Solch ein Ermüdungsbruch kann sich theoretisch in jedem Knochen ereignen. Allerdings sind meist die Knochen betroffen, die bei gängigen Sportarten und anderen körperlichen Tätigkeiten besonders stark belastet werden – und dazu zählen die Zehenknochen nicht.

Hinter Schmerzen im Zeh muss kein Ermüdungsbruch stecken

Wer nach dem Sport oder nach einer anderen Form von körperlicher Belastung Schmerzen im Zeh verspürt, denkt vielleicht als Erstes an einen Ermüdungsbruch. Als Ursache kommen aber noch viele andere Verletzungen infrage.

Wenn die Schmerzen vom Grundgelenk des großen Zehs ausgehen, steckt möglicherweise eine bestimmte Art von Verletzung dahinter, die die zum Gelenk gehörigen Bänder und eventuell auch das Gelenk selbst betrifft: Wird der große Zeh um mehr als 90 Grad nach oben gebeugt, während die Ferse vom Boden abhebt, kann das Weichteilgewebe, mit dem die Basis des Großzehengelenks ausgekleidet ist, Schaden nehmen. Das kommt bevorzugt in Sportarten vor, die auf Rasenflächen stattfinden, weshalb mitunter von einem "Turf Toe", die Rede ist – bei dem aus dem Englischen stammenden Begriff steht Turf für Rasen, Toe heißt Zeh.

Eine weitere mögliche Ursache für Schmerzen im großen Zeh, die durch Belastung ausgelöst werden oder sich dadurch verstärken, ist Gelenkverschleiß (Arthrose). Gerade Sportlerinnen und Sportler sind anfällig für Arthrose im großen Zeh, die sich neben Schmerzen durch Steifigkeit äußert und auch Hallux rigidus genannt wird. (Hallux ist der Fachbegriff für den großen Zeh, rigidus bedeutet steif.)

Für die anderen Zehen besteht bei beliebten Sportarten ein geringeres Risiko für Verletzungen und Verschleißerscheinungen. Wenn in einem der kleineren Zehen akute Schmerzen auftreten, geschieht dies oftmals im Rahmen eines kleinen Unfalls infolge eines Knochenbruches – etwa, wenn jemand mit dem Zeh gegen den Bettpfosten tritt oder daran hängen bleibt.

Wer Schmerzen im Zeh oder in mehreren Zehen verspürt, sollte in jedem Fall einen Termin in einer orthopädischen Praxis vereinbaren. Denn nur eine Orthopädin oder ein Orthopäde kann den Grund für die Beschwerden sicher feststellen und eine gezielte, wirksame Behandlung einleiten.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 20.1.2023)
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 20.1.2023)
  • Online-Informationen von MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 20.1.2023)
  • Kiel, J., et al.: "Stress Reaction and Fractures". StatPearls [Internet], Treasure Island (FL), StatPearls Publishing (August 2022)
  • Niethard, F. U., Pfeil, J., Biberthaler, P.: "Duale Reihe Orthopädie und Unfallchirurgie". Thieme, Stuttgart 2017
  • Welck, M. J., et al.: "Stress fractures of the foot and ankle". Injury, Vol. 48. Iss. 8, pp. 1722-1726 (August 2017)
  • Matcuk Jr, G. R., et al.: "Stress fractures: pathophysiology, clinical presentation, imaging features, and treatment options". Emergency Radiology, Vol. 23, Iss. 4, pp. 365-75 (August 2016)
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