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Genickbruch: Wann die gefährliche Verletzung unbemerkt bleiben kann


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Genickbruch und Co.
Die schlimmsten Verletzungen der Halswirbelsäule


Aktualisiert am 20.01.2023Lesedauer: 3 Min.
Genickbruch: Frakturen der Halswirbelsäule können unbemerkt bleiben und eine spätere Behandlung erschweren.Vergrößern des Bildes
Halswirbelverletzungen: Frakturen können unbemerkt bleiben und eine spätere Behandlung erschweren. (Quelle: Imaginechina-Tuchong/imago-images-bilder)
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Eine Verletzung der Halswirbelsäule kann schlimme Folgen haben – insbesondere wenn es zu einem Genickbruch kommt. Wie man ihn erkennt und welche Sofortmaßnahmen sinnvoll sind.

Eine Verletzungen der Halswirbelsäule liegt vor, wenn die knöchernen Wirbelkörper oder Wirbelfortsätze beschädigt sind. Aber auch eine Verschiebung (Dislokationen) der Wirbelkörper oder ein Bänderriss fallen unter diese Bezeichnung.

Die schlimmste Form der Halswirbelverletzung ist die Halswirbelsäulenfraktur, umgangssprachlich auch Genickbruch genannt. Je nach Lage des Wirbelbruchs wird der Genickbruch in zwei Gruppen unterteilt:

  • Genickbruch der oberen Halswirbelsäule: Hierbei wird nochmals unterteilt in eine Fraktur des Atlas- oder Axis-Wirbels.
  • Genickbruch der unteren Halswirbelsäule: Verletzungen des dritten bis siebten Halswirbels.

Aufgrund der Nähe von Wirbelkörpern und Rückenmark hat eine Fraktur der Halswirbelkörper in knapp 60 Prozent der Fälle eine Verletzung der Nerven des Rückenmarks zur Folge.

Darstellung der Halswirbelsäule: Sie ist der beweglichste Teil der Wirbelsäule.
Darstellung der Halswirbelsäule: Sie besteht aus sieben Wirbelkörpern, C1-C7. (Quelle: magicmine/getty-images-bilder)

Halswirbelsäule (HSW oder zervikale Wirbelsäule)

Die Halswirbelsäule hat zwei große Aufgaben: Sie umgibt schützend die Nerven des Rückenmarks und ermöglicht die Beweglichkeit des Kopfs und Nackens. Sie besteht aus sieben Wirbelkörpern, C1 bis C7. Der erste Wirbelkörper (C1), auch Atlas-Wirbel genannt, verbindet die Schädelbasis mit dem zweiten Halswirbel (C2), dem Axis-Wirbel. Sie bilden zusammen das Kopfgelenk. Zwischen den Wirbelkörpern liegen die knorpeligen Bandscheiben sowie Bänder und Muskelfasern. Die Halswirbelsäule ist der beweglichste Teil der Wirbelsäule.

Genickbruch: Häufige Ursachen

Ein Genickbruch entsteht meist, wenn das Genick stark gebeugt oder gestreckt wird, die Halswirbelsäule sich seitlich stark biegt oder der Kopf anschlägt. Zu den häufigsten Ursachen zählen Verkehrsunfälle, gefolgt von Arbeitsunfällen und Sportunfällen wie Kopfsprüngen ins Wasser, Rad- und Reitunfällen.

Frakturen der oberen beiden Halswirbel treten eher selten auf. Meist kommt es bei Unfällen mit hoher Schlagkraft wie Kraftfahrzeugunfällen zu Genickbrüchen im Bereich der unteren Halswirbelsäule.

Vorschädigungen der Halswirbelsäule durch eine Arthrose- oder Osteoporose-Erkrankung erhöhen das Risiko für Frakturen, da die Knochenstruktur bereits geschwächt ist.

Symptome eines Genickbruchs

Durch einen Bruch können umliegende Strukturen wie das Rückenmark, die Bandscheiben oder Blutgefäße und Bänder verletzt werden. Typische Symptome sind Kopf- und Nackenschmerzen, eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung vor allem beim Drehen des Kopfes und Schwindelgefühl. Taubheitsgefühle in Armen und Händen sowie Blutergüsse und Schluckstörungen können ebenfalls vorkommen.

Wird die Halswirbelsäule schwer verletzt, kann dies auch Atmung und Herz-Kreislauf-Funktion beeinträchtigen. Selbst nach der Einweisung ins Krankenhaus müssen Patienten daher engmaschig überwacht werden.

Das Schleudertrauma ist ebenfalls eine häufige Folge von Verkehrsunfällen, insbesondere bei Auffahrunfällen. Betroffene leiden oft unter langwierigen Schmerzen im Hals- und Nackenbereich. Allerdings handelt es sich hierbei nicht um eine Fraktur der Halswirbel, sondern um eine reine Verletzung der weichen Bestandteile der Halswirbelsäule, wie Muskeln und Bänder.

Untersuchung und Sofortmaßnahmen

Bei Verdacht auf eine Verletzung der Halswirbelsäule ist eine rasche Erstversorgung besonders wichtig. Sie sollten den Hals umgehend mit einer steifen Halsstütze ruhigstellen und unverzüglich ein Facharzt für Orthopädie oder Unfallchirurgie für die weitere medizinische Versorgung aufsuchen.

Um eine Querschnittslähmung auszuschließen, beinhaltet die Untersuchung immer auch eine neurologische Untersuchung. Dabei werden einige Kennmuskeln und die Sensibilität bestimmter Hautareale untersucht, die von einzelnen Nervenfasern spezifischer Rückenmarkswurzeln versorgt werden. Reagiert ein Muskel oder ein Hautareal nicht oder ungewöhnlich, kann der Arzt abschätzen, in welcher Höhe der Wirbelsäule eine Verletzung vorliegt.

Genickbruch: Operative oder konservative Behandlung

Wann ein Genickbruch unbemerkt bleiben kann

Wenn keine schweren Begleiterscheinungen auftreten, werden Wirbelsäulenfrakturen zum Teil gar nicht oder zu spät erkannt. Deshalb ist nach einem Sturz oder Verkehrsunfall eine korrekte Röntgenuntersuchung von Bedeutung. Falls die betroffenen Areale schlecht einsehbar sind, kann zusätzlich eine Computertomografie nötig sein. Unbemerkte Halswirbelfrakturen können zu Komplikationen führen und die spätere Behandlung erschweren.

Ob ein Genickbruch konservativ oder operativ behandelt wird, hängt von der Art der Verletzung und der neurologischen Symptome ab. Lediglich kleinere Brüche lassen sich konservativ behandeln. Dazu gehören beispielsweise stabile Atlas- und Axis-Frakturen. Je nach Fraktur muss das Genick mittels Halsstütze über sechs Wochen bis vier Monate fixiert werden.

Bei stark deformiertem Wirbeln muss in der Regel operiert werden. Dies verkürzt die Behandlungszeit wesentlich, da das mehrwöchige Tragen eines Halskragens entfällt. Eine Operation an der Halswirbelsäule ist jedoch einer der schwierigsten Eingriffe. Sie sollte daher nur von einem erfahrenen Chirurgen durchgeführt werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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