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Trockene Augen im Winter: Ursachen und Tipps


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7 Tipps, die helfen
Warum im Winter die Augen oft besonders trocken sind


Aktualisiert am 28.01.2024Lesedauer: 3 Min.
Frau fasst sich an ihre geschlossenen AugenVergrößern des Bildes
Gerade im Winter haben einige Menschen verstärkt Probleme mit trockenen Augen. (Quelle: AndreyPopov/getty-images-bilder)

Brennende, tränende Augen, Rötung und Sandkorngefühl: Die Beschwerden des trockenen Auges nehmen in den Wintermonaten häufig zu.

Dabei ist es nicht nur die trockene Heizungsluft, die den Augen die Feuchtigkeit raubt. Die sieben besten Feuchtigkeitstipps für Ihre Augen im Winter.

Warum der Winter die Tränenflüssigkeit stört

Nach Angaben des Berufsverbands der Augenärzte Deutschland e. V. (BVA) plagen sich bis zu zwölf Millionen Deutsche mit trockenen Augen. Kein Wunder: Trockene Heizungsluft, Wind und Kälte können den Tränenfilm stören und die Befeuchtung des Auges herabsetzen. Außerdem können unter Umständen die Lipide, welche in den Meibomdrüsen am Rand der Augenlider gebildet werden und wichtiger Bestandteil des Tränenfilms sind, schlechter fließen, wenn man lange Zeit im Freien ist. Alle diese Einflussfaktoren können die Zusammensetzung des Tränenfilms beeinträchtigen und die Augen trockener machen. Besonders Menschen, die generell zu eher trockenen Augen neigen, sind betroffen.

(Quelle: Universitätsklinikum Düsseldorf)
(Quelle: Universitätsklinikum Düsseldorf) (Quelle: Universitätsklinikum Düsseldorf)

Zur Person

Professor Gerd Geerling ist Facharzt für Augenheilkunde und Experte des Ressorts "Trockene Augen und Oberflächenerkrankungen" vom Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA).

"Ein großer Einflussfaktor bei der Entstehung trockener Augen im Winter ist die trockene Heizungsluft, da diese den Tränenfilm rascher verdunsten lässt. Bricht der Tränenfilm auf, reizt das die Hornhaut. Die Augen brennen, tränen und fühlen sich wund an", erklärt Professor Gerd Geerling, Experte des Ressorts "Trockene Augen und Oberflächenerkrankungen" vom Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA).

Wie ist der Tränenfilm zusammengesetzt?

Die Tränenflüssigkeit setzt sich natürlicherweise aus drei wesentlichen Komponenten zusammen: der Muzinschicht (Schleimschicht), einer wässrigen Schicht oder Phase sowie der Fettschicht (Lipidschicht). Die Schleimschicht sorgt dafür, dass der Tränenfilm an der Hornhautoberfläche des Auges haften und einen stabilen Film bilden kann. In der wässrigen Schicht befindet sich neben Nährstoffen unter anderem auch Hyaluronsäure, welche die Befeuchtung des Auges unterstützt. Die Lipidschicht schützt den schleimigen und wässrigen Anteil der Tränenflüssigkeit vor zu rascher Verdunstung.

Was passiert, wenn der Tränenfilm gestört ist?

Zusammen sorgen die drei Schichten des Tränenfilms unter anderem dafür, dass

  • das Auge gut befeuchtet ist,
  • das Lid gut über das Auge gleitet,
  • das Auge mit wichtigen Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden kann,
  • die Abwehr von Keimen funktioniert.

"Ist der Tränenfilm gestört, werden die Augen nicht nur empfindlich und reagieren gereizt. Bei trockenen Augen ist oft auch die Sehleistung schlechter. Viele Betroffene beklagen Sehminderung zum Beispiel in Form eines verschwommenen Seheindrucks. Außerdem ist das Infektionsrisiko bei trockenen Augen größer, da Trockenheit die natürliche Abwehrfunktion der Augen schwächt", sagt Geerling.

Symptome des trockenen Auges im Winter

Die Störung des Tränenfilms kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Entsprechend können die Symptome und deren Intensität variieren. Zu den häufigen Beschwerden trockener Augen gehören:

  • Kratzen (Sandkorngefühl) beziehungsweise Fremdkörpergefühl im Auge
  • Brennen
  • Jucken
  • Schwellung und Verklebung der Augenlider und -wimpern
  • Rötung
  • unscharfes Sehen
  • Verschwommensehen
  • verstärkte Lichtempfindlichkeit
  • häufiges Tränen

"Trockene Augen tränen oft vermehrt, da sie empfindlicher und dann gereizt sind. Die Tränenbildung ist ein Kompensationsversuch der Augen, die Befeuchtung zu gewährleisten", sagt Geerling. Ein weiterer Grund für das Tränen ist der durch die verstärkte Verdunstung höhere Salzgehalt des Tränenfilms, welcher die Augen zusätzlich reizt. Lange Bildschirmarbeit, das Tragen von Kontaktlinsen und zu wenig Trinken sind Faktoren, die trockene Augen verschlimmern können.

7 Tipps: Das hilft gegen trockene Augen im Winter

Die folgenden sieben Tipps helfen, Ihre Augen zu schonen und den Tränenfilm zu stabilisieren:

1. Lüften Sie regelmäßig. Stoßlüften verbessert den Sauerstoffgehalt in Räumen. Außerdem kann die trockene Heizungsluft abziehen und feuchtere, frische Luft nachkommen.

2. Stellen Sie eine Schale mit Wasser auf die Heizung. Das verbessert die Feuchtigkeit im Raum. Das tut nicht nur Ihren Augen gut, sondern auch den Schleimhäuten von Nase und Rachen. Trinken Sie zudem ausreichend.

3. Vermeiden Sie Zugluft, sie entzieht den Augen Feuchtigkeit und begünstigt Entzündungen. Auch Zigarettenqualm belastet die Augen stark.

4. Unterschätzen Sie die Wintersonne nicht. Gerade im Winter ist die UV-Strahlung gefährlich und kann den Augen zusetzen. Eine Sonnenbrille oder eine spezielle Skibrille schützt die Augen vor Sonne, Wind und Kälte.

5. Greifen Sie an besonders kalten Tagen und bei trockenen Augen vermehrt zur Brille. Kontaktlinsen können die Symptome des trockenen Auges verstärken.

6. Über Nacht können Sie bei Bedarf spezielle Augensalben zur Augenpflege anwenden. So können sich die Augen über Nacht etwas regenerieren. Achtung: Augensalben können das Sehen kurzzeitig verschlechtern, da sie sich wie ein cremiger Film über das Auge legen. Tagsüber sind befeuchtende Augentropfen mit Lipidanteil empfehlenswert, um den Tränenfilm zu stabilisieren.

7. Achten Sie darauf, regelmäßig zu blinzeln, damit das Auge immer gut benetzt ist. Besonders bei der Bildschirmarbeit neigt man zum Starren: Normalerweise blinzelt das Auge in der Minute 10- bis 15-mal. Bei konzentrierter Bildschirmarbeit lediglich viermal.

"Wer über mehrere Wochen Probleme mit trockenen Augen hat, sollte sich augenärztlich untersuchen lassen. Möglicherweise steckt eine andere (bislang möglicherweise unerkannte) Krankheit hinter den Beschwerden, etwa ein Diabetes mellitus, eine rheumatische Erkrankung oder eine kranke Schilddrüse", sagt Geerling. "Neben der Behandlung des trockenen Auges wird dann auch die zugrundeliegende Krankheit therapiert, um die Beschwerden zu lindern."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Interview
  • gesundheitsinformation.de: "Augentropfen richtig anwenden". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 2. November 2022)
  • augeninfo.de: "Gesunde Augen im Winter". Online-Informationen des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA). (Stand: Juni 2022)
  • augeninfo.de: "Trockene Augen". Online-Informationen des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA). (Stand: Juni 2022)
  • gesundheitsinformation.de: "Wie funktioniert das Auge?". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 20. Oktober 2021)
  • augeninfo.de: "Das trockene Auge – eine ernstzunehmende Krankheit". Online-Informationen des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e. V. (BVA) und der Deutschen Ophthalmologische Gesellschaft (DOG). (Stand: 2021)
  • dog.org: "Leitlinie Trockenes Auge" (PDF). Online-Informationen des Berufsverbands der Augenärzte Deutschlands e. V. sowie der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG). (Stand: 8.3.2019)
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