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Starke Nerven: Fünf Tipps für mehr Gelassenheit


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Psychologin gibt Ratschläge
Starke Nerven: Fünf Tipps für mehr Gelassenheit

  • Ann-Kathrin Landzettel
Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 14.04.2022Lesedauer: 3 Min.
Gestresste Frau auf dem Bett: Ausreichend Schlaf ist die beste Medizin gegen Stress. Körper und Geist können zur Ruhe kommen und sich von den Belastungen des Alltags erholen.Vergrößern des Bildes
Ausreichend Schlaf ist die beste Medizin gegen Stress. Körper und Geist können zur Ruhe kommen und sich von den Belastungen des Alltags erholen. (Quelle: demaerre/getty-images-bilder)
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Berufliche Unsicherheiten, privater Stress oder Ängste vor unvorhersehbaren Ereignissen: Es ist nicht immer einfach, gelassen zu bleiben. Viele Menschen verstricken sich immer tiefer in Grübeleien und Sorgen – und fühlen sich zunehmend belastet.

Zum Glück gibt es bewährte Strategien, die helfen, in Stresssituationen zur Ruhe zu kommen und einen kühlen Kopf zu bewahren. Wie es Ihnen gelingt, im anstrengenden Alltag gelassener zu reagieren.

Unsicherheiten bestimmen den Alltag

Schaut man auf die vergangenen zwei Jahre, merkt man schnell: Der Wunsch nach Sicherheit und Kontrolle konnte bei vielen Menschen nicht erfüllt werden. Neben der Sorge vor einer Ansteckung mit dem neuartigen Corona-Virus begleitete viele Menschen zudem die Sorge vor beruflichen Einschnitten und Jobverlust. Zugleich nahmen Stress und Druck in vielen Lebensbereichen zu – durch die neue Homeoffice-Situation vermehrt auch im privaten Umfeld. Wie kann es gelingen, gelassener mit belastenden Situationen umzugehen und diese nicht "ganz so nah" an sich heranzulassen?

Tipp 1: Lenken Sie Ihre Gedanken

Laut der Glücksforscherin Prof. Dr. Judith Mangelsdorf, Psychologin und Direktorin der Deutschen Gesellschaft für Positive Psychologie (DGPP) liegt ein wichtiger Schlüssel im eigenen Kopf: "In der Psychologie gibt es einen einfachen Grundsatz: Energy goes, where attention flows", sagt die Expertin. "Das, worauf Sie sich gedanklich fokussieren, bestimmt, wie Sie sich fühlen. Wer sich vor allem auf Sorgen und Ängste konzentriert, fühlt sich deutlich mehr belastet als jemand, dem es gelingt, den Blick zeitweise von den Sorgen abzuwenden sich auf etwas Schönes einzulassen."

Tipp 2: Wechseln Sie die Perspektiven

Eine weitere Möglichkeit, mehr Gelassenheit zu gewinnen, ist, die Perspektive zu wechseln. Statt in einer Situation allein die Nachteile und belastenden Aspekte zu betrachten, kann es Kraft geben, wenn man gezielt nach positiven Aspekten sucht. Auch wenn das nicht immer leicht ist: Ein Versuch ist es wert. Wer plötzlich arbeitslos ist, erlebt das als belastend. Aber vielleicht ist das der Start für einen Neuanfang, auf dessen Weg man sich entwickeln und Neues ausprobieren kann – und sich selbst neu kennenlernt.

"Wer die Perspektive bewusst erweitert, kann einen ganz anderen, manchmal sogar inspirierenden Blick auf die Situation erhalten. Auch wenn das nicht in jeder Situation passend oder möglich ist, so liegt hier doch eine große Chance", sagt Mangelsdorf. "Wer dann noch aktiv wird und die Hoffnung auf eine positive Entwicklung behält, gewinnt das Gefühl von Selbstwirksamkeit und Handlungsfähigkeit zurück – was für einen gelasseneren Umgang mit der Situation wichtig ist."

Tipp 3: Schlafen Sie ausreichend

Es klingt simpel, aber es stimmt: Schlaf entlastet, schenkt Ruhe und schafft Ordnung im Gedanken-Chaos. Das Gehirn braucht Schlaf, um Erlebtes einordnen, sortieren und mit bereits gemachten Erfahrungen verknüpfen zu können. Sind Ängste und Sorgen vor allem dann erdrückend, wenn wir auch noch sehr erschöpft sind, so kann nach einer guten Nacht eine anstehende Herausforderung schon machbarer erscheinen. "Ausreichend Schlaf ist für die körperliche und psychische Gesundheit von großer Bedeutung." sagt Mangelsdorf. "Vor allem in stressigen Zeiten ist diese Form der Regeneration unabkömmlich."

(Quelle: Privat)


Diplom-Psychologin Prof. Dr. Judith Mangelsdorf ist Direktorin der Deutschen Gesellschaft für Positive Psychologie (DGPP). Sie ist Professorin für Positive Psychologie und leitet Deutschlands ersten Masterstudiengang in Positiver Psychologie an der Deutschen Hochschule für Gesundheit und Sport.

Tipp 4: Nutzen Sie die Kraft von Glückshormonen

Nicht nur für die körperliche Gesundheit ist Bewegung unverzichtbar. Auch lässt sich mit Bewegung mehr Gelassenheit erreichen. Zum einen hilft sportliche Aktivität Stresshormone abzubauen. Zum anderen werden Glückshormone ausgeschüttet, die uns entspannter und ruhiger werden lassen.

Besonders Schlafproblemen durch zu viel Stress kann auf diesem Wege aktiv entgegengewirkt werden. Es lohnt sich daher, in stressigen Phasen Raum für regelmäßige Bewegung zu schaffen. Wichtig ist, dass man eine Sportart wählt, die Freude bereitet.

Tipp 5: Sagen Sie öfter mal "Nein"

Ein wichtiges Wort zu mehr Gelassenheit ist, sich auch mal aus der Verantwortung zu ziehen und Wünsche anderer abzulehnen. Sagen Sie einfach "Nein" zu:

  • ständiger Erreichbarkeit über das Handy
  • Dauerstress
  • anstrengenden privaten Verpflichtungen
  • einem Überaß an beruflichem Druck.

"Wir fühlen uns oft für alles verantwortlich. Es ist wichtig, sich bewusst zu machen, dass man seine eigenen Grenzen kommunizieren und durchsetzen kann. Wer am Wochenende eine Auszeit braucht, darf eine Einladung auch mal ablehnen. Wer beruflich an seine Grenzen kommt, darf das ebenfalls ansprechen und eine Aufgabe weitergeben, wenn notwendig", so die Expertin. "Wer negativen Stress abbaut und sich Ruhephasen gönnt, schöpft neue Kraft, ist entspannter, bekommt neue Ideen – und ist letzten Endes gelassener."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Krankmacher Stress - Alarmsignale rechtzeitig erkennen. Online-Information der Berufsverbände und Fachgesellschaften für Psychiatrie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik, Nervenheilkunde und Neurologie aus Deutschland und der Schweiz. (Stand: 10. April 2019)
  • Stress: Auswirkungen auf Körper und Psyche. Online-Information des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK). (Stand: 22. Juni 2017)
  • Stress. Online-Information des Berufsverbandes Deutscher Internisten e. V. (BDI). (Stand: Aufgerufen am 6. April 2022)
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