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Nebenhodenentzündung geht nicht weg – was hilft?


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Hartnäckige Beschwerden
Nebenhodenentzündung geht nicht weg – was hilft?


Aktualisiert am 25.09.2024Lesedauer: 2 Min.
Ein Mann schaut besorgt aus dem FensterVergrößern des Bildes
Abwarten ist bei einer Nebenhodenentzündung nicht zu empfehlen: Die ursächliche Infektion kann ohne gezielte Behandlung gravierende Folgen haben. (Quelle: OcusFocus/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Eine Nebenhodenentzündung geht in der Regel nicht von selbst weg, sondern muss behandelt werden. Welche Maßnahmen nötig sind und was noch helfen kann.

Die Nebenhoden sind zwei etwa fünf Zentimeter kleine röhrenförmige Organe, die den Hoden an der Rückseite aufliegen. In ihnen durchlaufen die Spermien ihre letzten Reifungsschritte. Gesunde Nebenhoden lassen sich als weiche Strukturen ertasten.

Wenn sich ein Nebenhoden entzündet, schwillt der Hodensack im betroffenen Bereich schmerzhaft an und erwärmt sich. Zudem bekommt der Betroffene oftmals Fieber.

Bei diesen Beschwerden ist es wichtig, zeitnah ärztlichen Rat einzuholen. Abwarten hingegen ist nicht zu empfehlen: Eine Nebenhodenentzündung kann verschiedene Ursachen haben, die es zu klären und gezielt zu behandeln gilt.

Wichtig: Vor allem bei Jungen in der Pubertät können Symptome einer Nebenhodenentzündung auch auf eine Hodentorsion hindeuten. Dabei dreht sich der Hoden um die eigene Achse, sodass die Blutzufuhr unterbrochen wird. Das ist ein medizinischer Notfall: Ohne rasche Behandlung kann das Hodengewebe binnen weniger Stunden dauerhaft geschädigt werden und schlimmstenfalls absterben.

Geht eine Nebenhodenentzündung von selbst wieder weg?

Ohne Therapie ist bei einer Nebenhodenentzündung keine Besserung zu erwarten – im Gegenteil. Die ursächliche Infektion kann sich verschlimmern und ernste Komplikationen nach sich ziehen:

  • In schwereren Fällen kann sich im Nebenhoden oder Hoden Eiter sammeln, also ein Abszess bilden, der chirurgisch entfernt werden muss.
  • Gerät die Entzündung außer Kontrolle, droht eine Sepsis (Blutvergiftung).
  • Wenn beide Nebenhoden entzündet sind, kann sich das nachteilig auf die Fruchtbarkeit des Erkrankten auswirken.

Doch wer bei einer Nebenhodenentzündung keine ärztliche Hilfe in Anspruch nimmt, bringt nicht nur die eigene Gesundheit in Gefahr: Steckt eine sexuell übertragbare Erkrankung wie Chlamydien oder Gonorrhö (Tripper) hinter der Entzündung, können die Erreger beim Sex auf die Partnerin oder den Partner übergehen. (Mehr hierzu erfahren Sie im Artikel Nebenhodenentzündung – wann eine Ansteckung möglich ist.)

All diese Risiken sind unnötig: Angemessen und rechtzeitig behandelt, lässt sich eine Nebenhodenentzündung normalerweise gut unter Kontrolle bringen. Da sie meist als Folge eines bakteriellen Infekts auftritt, kommen dabei üblicherweise Antibiotika zum Einsatz, also Mittel, die Bakterien bekämpfen. Welches Antibiotikum geeignet ist und wie genau sich die weitere Behandlung gestaltet, hängt dabei vom genauen Erreger ab.

Gut zu wissen: Bei Männern mittleren und höheren Lebensalters entwickelt sich eine Nebenhodenentzündung oftmals aus einem sogenannten komplizierten Harnwegsinfekt, dessen Ursache geklärt und gezielt behandelt werden muss. Häufig steckt eine vergrößerte Prostata dahinter, die den Harnabfluss stört. Erreger können sich dann leicht in den Harnwegen ansiedeln und eine Infektion auslösen.

Abgesehen von der gezielten Behandlung der ursächlichen Infektion können bei einer Nebenhodenentzündung noch weitere Maßnahmen Linderung verschaffen – insbesondere:

  • Bettruhe
  • Kühlen und Hochlagern des Hodensackes, etwa mithilfe eines sogenannten Hodenbänkchens
  • entzündungshemmende Schmerzmittel wie Ibuprofen

Im besten Fall lassen die Symptome schon innerhalb weniger Tage nach Behandlungsbeginn deutlich nach. Bis die Schwellung und die Schmerzen vollständig abklingen, können jedoch manchmal mehrere Wochen vergehen.

Nebenhodenentzündung geht nicht weg – was tun?

Wenn eine Nebenhodenentzündung trotz Behandlung nicht weggeht, sollte der Betroffene erneut mit der Ärztin oder dem Arzt sprechen. Zwar kann es durchaus einige Wochen dauern, bis sich der Hoden wieder gesund anfühlt und alle Beschwerden verschwunden sind.

Allerdings sollte bereits in den ersten drei Tagen nach Therapiebeginn zumindest eine Besserung zu spüren sein. Bleibt diese aus, könnte eine andere Ursache hinter der Entzündung stecken als angenommen. Dann ist es wichtig, dass die Ärztin oder der Arzt schnellstmöglich der wahren Ursache auf den Grund geht und die Behandlung entsprechend anpasst.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 24.9.2024)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 24.9.2024)
  • Online-Informationen von MSD Manual: www.msdmanuals.com (Abrufdatum: 24.9.2024)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 24.9.2024)
  • McConaghy, J. R., et al.: "Epididymitis: An Overview". American Family Physician, Vol. 94, Iss. 9, pp. 723-726 (November 2016)
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