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Sekundäre Osteoporose: Diese Krankheiten können dahinterstecken


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Risiko sekundäre Osteoporose
Diese drei Krankheiten greifen die Knochen an


Aktualisiert am 01.07.2024Lesedauer: 3 Min.
Mann schaut schmerzverkrampft auf seine Hand: Rheuma und weitere Erkrankungen können auch zu einer Osteoporose führen.Vergrößern des Bildes
Mann schaut schmerzverkrampft auf seine Hand: Rheuma und weitere Erkrankungen können auch zu einer Osteoporose führen. (Quelle: ljubaphoto/getty-images-bilder)
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Wenn die Knochen spröde werden, kann das viele Ursachen haben, zum Beispiel eine chronische Krankheit. Auf diese Alarmsignale sollten Sie achten.

Definition: Was ist Osteoporose?

Osteoporose, auch Knochenschwund genannt, beschreibt die nachlassende Stabilität der Knochen. Bei Osteoporose ist der altersbedingte Knochenabbau stark beschleunigt. Die winzigen Knochenbälkchen (Trabekel), welche das Innere des Knochens füllen, bilden sich zurück. Die Knochen verlieren an Festigkeit. Knochenbrüche werden wahrscheinlicher.

Wann steigt das Osteoporose-Risiko?

Bei Frauen steigt das Osteoporose-Risiko mit den Wechseljahren. Aufgrund der veränderten Hormonsituation nimmt die Konzentration des Geschlechtshormons Östrogen ab. Damit fehlt ein wichtiger Knochenschutz. Bei Frauen beschleunigt sich der Knochenschwund daher ab dem 50. Lebensjahr.

Ist Ihr Risiko für Osteoporose erhöht? Hier geht es zum Selbsttest.

Doch auch Männer können von Osteoporose betroffen sein. Angaben der Stiftung Männergesundheit zufolge geht jeder vierte Knochenbruch bei einem Mann über 50 Jahren auf Osteoporose zurück. Bei den über 50-jährigen Männern sind geschätzt sechs Prozent von Knochenschwund betroffen. Ist keine andere Erkrankung Auslöser der Osteoporose, sprechen Mediziner von primärer Osteoporose.

Was ist sekundäre Osteoporose?

Bei der sekundären Osteoporose hingegen ist eine andere Erkrankung oder deren Behandlung Ursache des beschleunigten Knochenabbaus. Geschätzt jede fünfte Osteoporose-Erkrankung ist auf die sekundäre Form zurückzuführen. Bestimmte Erkrankungen, darunter beispielsweise Schilddrüsenerkrankungen, Rheuma oder chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn können Osteoporose begünstigen.

Osteoporose durch Schilddrüsenerkrankungen

Schilddrüsenerkrankungen und Osteoporose stehen häufig in Zusammenhang. Schilddrüsenhormone spielen beim Knochenaufbau und Knochenabbau eine wichtige Rolle. Ist das Zusammenspiel der Hormone aufgrund einer kranken Schilddrüse gestört, kann sich das unter anderem an den Knochen zeigen.

So werden beispielsweise bei einer Schilddrüsenüberfunktion zu viele Schilddrüsenhormone produziert und in Folge der gesamte Stoffwechsel beschleunigt. Davon ist auch der Kalziumstoffwechsel betroffen. Kann Kalzium, der Mineralstoffen für die Knochen, nicht in ausreichender Menge in den Knochen eingeschleust und dort gespeichert werden, bildet sich das stützende Gerüst im Inneren der Knochen mit der Zeit zurück. Die Knochen verlieren an Stabilität und werden brüchig.

Morbus Crohn begünstigt sekundäre Osteoporose

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn können ebenfalls eine sekundäre Osteoporose begünstigen. Ein Grund ist, dass ein entzündeter Darm nicht ausreichend Nährstoffe wie Mineralstoffe und Vitamine aufnehmen und dem Körper zur Verfügung stellen kann. Ein Nährstoffmangel, allen voran ein Kalziummangel, führt zu weniger Stabilität der Knochen.

Eine weitere Ursache der sekundären Osteoporose sind Medikamente, welche die Betroffenen zur Behandlung von Darmerkrankungen einnehmen müssen, darunter Kortison. Bei der Einnahme von Kortison kommt es zu einem vermehrten Knochenabbau. Zugleich werden knochenaufbauende Zellen gehemmt. Schätzungen zufolge kommt es bei etwa 40 Prozent der Morbus Crohn-Patienten zu einer sekundären Osteoporose.

Sekundäre Osteoporose und Rheuma: die Zusammenhänge

Auch Rheumapatienten haben ein erhöhtes Risiko, an Osteoporose zu erkranken. Das ist auf die Veränderung der Knochen durch die rheumatisch-entzündlichen Prozesse zurückzuführen. Hinzu kommt, dass viele Rheuma-Betroffene mit Kortison behandelt werden müssen, um die Entzündungen unter Kontrolle zu bekommen. Kortison kann – wie auch andere Rheumamedikamente – den Knochenabbau beschleunigen. Da bei Rheuma Kortison oft über viele Jahre hinweg verabreicht wird, ist das Risiko einer sekundären Osteoporose entsprechend hoch.

Ein weiterer Risikofaktor ist Bewegungsmangel. Viele Rheumatiker können sich aufgrund der starken Schmerzen nur eingeschränkt bewegen. Fehlt die nötige Belastung der Knochen, wird der Knochenstoffwechsel nicht ausreichend aktiviert.

Wann sollte man zum Arzt?

Orthopäden raten, mit unklaren und anhaltenden Rückenschmerzen immer einen Arzt aufzusuchen und die Ursache abklären zu lassen. Bei Osteoporose sind anhaltende Rückenschmerzen oft das erste Symptom. Auslöser der Rückenschmerzen können beispielsweise durch den Knochenschwund verursachte Wirbelkörperbrüche sein.

Des Weiteren sollten Menschen mit chronisch-entzündlichen Erkrankungen sowie Erkrankungen der Schilddrüse immer im Blick behalten, dass ihr Risiko für eine sekundäre Osteoporose erhöht ist. Sie können mit ihrem behandelnden Arzt sprechen, wie sich das Knochenschwund-Risiko am besten senken lässt.

Ebenso sollte bei einer diagnostizierten Osteoporose auch an Erkrankungen wie Schilddrüsenerkrankungen und Darmerkrankungen gedacht werden.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Stiftung Männergesundheit
  • Osteoporose Selbsthilfegruppe Dachverband
  • Bundesministerium für Gesundheit
  • Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V.
  • Gesundheitsinformationen.de
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