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Bestimmte Speisen können belasten
Übersäuerter Magen – was essen?


Aktualisiert am 27.05.2024Lesedauer: 3 Min.
Eine Frau isst einen Joghurt.Vergrößern des Bildes
Wenn ein übersäuerter Magen Beschwerden bereitet, ist es eventuell hilfreich, vorübergehend nur Lebensmittel zu essen, die den Magen nicht reizen – Joghurt beispielsweise. (Quelle: Viktoria Korobova/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Fühlt sich der Magen übersäuert an, kann es sinnvoll sein, beim Essen gewisse Regeln zu beherzigen. Welche das sind und was außerdem helfen kann.

Der Magen enthält von Natur aus Säure, und zwar aus guten Gründen: Sie trägt zum einen dazu bei, den Nahrungsbrei zu zersetzen, ehe dieser im Darm weiter verdaut wird. Zum anderen dient die Säure zum Schutz vor Infekten, indem sie im Essen enthaltene Krankheitserreger abtötet.

Ein Übermaß an Magensäure kann allerdings zu Beschwerden führen – typisch sind insbesondere Schmerzen, Übelkeit, Aufstoßen, ein Völlegefühl sowie ein aufgeblähter Bauch. Wenn diese nicht rasch von selbst abklingen, ist es ratsam, sie ärztlich abklären zu lassen. Womöglich sind sie Anzeichen für eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis), die gezielte medizinische Gegenmaßnahmen erfordert. Welche, hängt von der genauen Ursache der Entzündung ab.

Übersäuerter Magen – welche Rolle spielt das Essen?

Ist der Magen im Rahmen einer Gastritis übersäuert, kann die Ernährung für die Behandlung durchaus eine Rolle spielen – aber zunächst eine untergeordnete. Denn entscheidend ist es vor allem, den Auslöser der Entzündung festzustellen und – falls möglich – zu beseitigen. In vielen Fällen ist die Ursache

  • eine Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori,
  • Alkoholkonsum und/oder Rauchen,
  • die häufige oder längerfristige Einnahme von Schmerzmitteln wie Ibuprofen, Diclofenac oder Acetylsalicylsäure (ASS).

Insofern ist es bei einer Magenschleimhautentzündung empfehlenswert, auf Alkohol und Zigaretten zu verzichten und die Einnahme magenreizender Medikamente zu stoppen oder zu pausieren. Letzteres sollte in Absprache mit der Ärztin oder dem Arzt geschehen. Eventuell wird sie oder er dazu raten, auf ein anderes Mittel umzusteigen.

Darüber hinaus kann sie oder er bestimmte Medikamente verordnen, die die Säurebildung im Magen hemmen beziehungsweise der Infektion mit Helicobacter pylori entgegenwirken. Mehr hierzu erfahren Sie in den Artikeln Übersäuerter Magen – was ist jetzt zu tun? und Wie sich eine Gastritis erkennen und behandeln lässt.

Gut zu wissen: Bei einer Gastritis ist nicht allein ein Übermaß an Säure der Grund für die Beschwerden. Zugleich ist meist auch die Schleimschicht, die den Magen von innen auskleidet und vor der aggressiven Magensäure schützt, zu dünn. Sowohl die Magensäure als auch der Schleim werden von Drüsen in der Magenschleimhaut gebildet. Die erwähnten schädlichen Einflüsse können dazu führen, dass diese Drüsen vermehrt Säure und weniger Schleim produzieren.

Übersäuerter Magen – was dürfen Betroffene essen?

Wie genau die Ernährung bei säurebedingten Magenbeschwerden idealerweise gestaltet sein sollte, lässt sich nicht pauschal sagen. Das hängt vor allem davon ab, durch welche Einflüsse die Entzündung entstanden ist und welche Lebensmittel die betroffene Person gut verträgt.

Viele Menschen empfinden insbesondere fettige, stark gesalzene und scharfe Lebensmittel, Alkohol, Kaffee sowie üppige Mahlzeiten als Belastung für ihren Magen. Auch sehr heiße oder sehr kalte Speisen sind möglicherweise problematisch.

Die Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention empfiehlt darum, bei Gastritis lieber auf derartige Speisen und Getränke zu verzichten und in kleinen Portionen zu essen.

Als zuträglicher erachtet die Fachgesellschaft eine Ernährung, die den Prinzipien der sogenannten angepassten Vollkost folgt. Demnach kann es für Betroffene hilfreich sein, hauptsächlich folgende Lebensmittel essen, bis die Beschwerden abklingen:

  • leicht verdauliche Gemüsesorten: Kürbis, Pastinaken, Möhren, Kartoffeln, Zucchini, Sellerie, Blattsalate, junge grüne Bohnen, Fenchel, Spinat, Mangold, fermentiertes Gemüse (Sauerkraut, Kimchi)
  • säurearmes, reifes Obst, etwa Bananen, Birnen, Himbeeren, Heidelbeeren, kernlose Weintrauben, Melonen, Pfirsiche
  • weich gekochtes Ei, Rührei, Omelette
  • fettarmer Fisch wie Forelle, Zander, Seelachs, Scholle, Kabeljau, Barsch, mageres, unverarbeitetes Fleisch
  • Reis, Hirse, Grieß, Quinoa, Amaranth (weichgekocht)
  • Haferbrei
  • Brot und Brötchen aus fein vermahlenem Vollkornmehl ohne Nüsse und Samen, Sauerteigbrot aus Roggenmehl (am besten nicht frisch, sondern vom Vortag)
  • Sauermilchprodukte wie Molke, Buttermilch, Naturjoghurt, Quark, Skyr, Milchkefir und Ayran, fettarme Käsesorten
  • geringe Mengen an Speisefett, insbesondere Pflanzenöle
  • ungekühlte, ungesüßte Getränke ohne Kohlensäure und Alkohol (Tee oder Wasser)

Sinnvoller als ein kategorischer Verzicht auf alle potenziell magenreizenden Lebensmittel ist es aber, ein Gespür für den eigenen Magen zu entwickeln: Wer den Eindruck hat, bestimmte Speisen oder Getränke nicht gut zu vertragen, sollte sie meiden und durch bekömmlichere Alternativen ersetzen.

Wenn das den Speiseplan längerfristig allzu stark einschränkt, ist eine Ernährungsberatung ratsam – sonst besteht das Risiko eines Nährstoffmangels.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 22.5.2024)
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 22.5.2024)
  • Online-Informationen der Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V.: fet-ev.eu (Abrufdatum: 22.5.2024)
  • Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG): www.gesundheitsinformation.de (Abrufdatum: 22.5.2024)
  • Herold, G.: "Innere Medizin 2024". Eigenverlag, Köln (2023)
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