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Verbotene Lebensmittel bei Bauchspeicheldrüsenentzündung: Was meiden?


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Schwer Verdauliches ungeeignet
Bauchspeicheldrüsenentzündung – gibt es "verbotene" Lebensmittel?


Aktualisiert am 04.11.2023Lesedauer: 4 Min.
Ein Mann nimmt im Krankenhausbett eine Mahlzeit zu sich, während seine Frau zu Besuch ist.Vergrößern des Bildes
Bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung gibt es keine streng verbotenen Lebensmittel, anfangs sollte die Ernährung aber aus leicht verdaulichen Speisen und Getränken bestehen. (Quelle: monkeybusinessimages/getty-images-bilder)

Wer an einer Pankreatitis erkrankt, kann zunächst nicht normal essen. Welche Lebensmittel gelten bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung als verboten?

Menschen mit einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) leiden meist an heftigen Schmerzen im Oberbauch und Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit und Erbrechen. Wie gewohnt zu essen und zu trinken, ist dann nicht möglich. Gerade die geringe Trinkmenge kann zur Gefahr werden: Bei einer Pankreatitis verliert der Körper große Mengen an Flüssigkeit, unter anderem, weil dieses vermehrt ins Gewebe austritt.

Um den dadurch drohenden Folgen vorzubeugen, bekommen Erkrankte im Krankenhaus eine Flüssigkeitslösung mit Elektrolyten über einen Tropf verabreicht. (Welche weiteren Maßnahmen bei einer Pankreatitis nötig sind, erfahren Sie im Artikel "Bauchspeicheldrüsenentzündung – welche Behandlung hilft?".) Wenn die Symptome so heftig sind, dass sie auch nach mehreren Tagen nicht essen können, erhalten sie zudem flüssige Nahrung über eine Magensonde. "Enterale" Ernährung nennen Fachleute das.

Sobald die Beschwerden es zulassen, spricht aber in der Regel nichts gegen eine weitgehend normale Ernährung. Welche Lebensmittel sind dann gut geeignet – und welche verboten?

"Verbotene" Lebensmittel bei Bauchspeicheldrüsenentzündung

Wer eine Pankreatitis hat oder hatte, sollte auf alkoholische Getränke und alkoholhaltige Speisen verzichten. Davon abgesehen gibt es bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung keine grundsätzlich verbotenen Lebensmittel. Da die Erkrankung die Verdauung beeinträchtigt, ist es jedoch sinnvoll, den Magen-Darm-Trakt zu entlasten, bis die Beschwerden abklingen. Das gilt sowohl bei einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung als auch während eines Schubes einer chronischen Pankreatitis.

Schwer verdauliche Kost sollten die Betroffenen anfangs lieber meiden. Als eher schlecht verträglich gelten beispielsweise:

  • Hülsenfrüchte (z. B. Bohnen, Erbsen, Linsen)
  • Kohl
  • Lauch, Knoblauch, Schnittlauch, Bärlauch und Meerrettich
  • Paprika
  • scharfe Gewürze (etwa Chili, Pfeffer und Paprika)
  • Knoblauch, Schnittlauch, Bärlauch und Meerrettich
  • unvollständig gereiftes Obst
  • säurereiches Obst (z. B. Zitrusfrüchte, Kiwi und Ananas)
  • Steinobst (etwa Pflaumen)
  • Lebensmittel mit gehärteten oder teilgehärteten Fetten wie bestimmte Margarinen
  • frittierte, gegrillte oder scharf angebratene Speisen
  • geröstete und fettreiche Kartoffelprodukte wie Pommes, Bratkartoffeln, Rösti, Kroketten oder Puffer
  • Hackfleisch
  • verarbeitete Fleisch- und Wurstwaren (z. B. Leberwurst, Bockwurst, Bratwurst, Salami)
  • Getränke mit Kohlensäure
  • eiskalte oder heiße Getränke

Zu empfehlen sind zu Beginn insbesondere fettarme Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Kohlenhydraten. Sie versorgen den Körper mit Energie, ohne die Verdauungsorgane zu überfordern.

Alternativen zu den "verbotenen" Lebensmitteln

Um die Verdauungsorgane nach einer Bauchspeicheldrüsenentzündung langsam an die normale Ernährung zu gewöhnen, ist ein stufenweiser Kostaufbau ratsam. Zu Beginn sollten die Betroffenen dabei vor allem folgende Lebensmittel zu sich nehmen:

  • Backwaren wie Weißbrot und Zwieback
  • Kartoffeln, Reis, Nudeln
  • Gemüsebrühe und gegartes (nicht blähendes) Gemüse
  • säurearmes Obst (etwa Birne, Apfel, Beeren)

Wenn sie diese Nahrungsmittel gut vertragen, können sie sie um fettarme Speisen und Getränke mit einem höheren Eiweißanteil ergänzen, zum Beispiel:

  • Milch und Milchprodukte mit einem niedrigen Fettanteil
  • mageres Fleisch wie Geflügelbrust sowie Rinder- oder Lammsteak
  • fettarmen Fisch wie Kabeljau, Scholle, Barsch, Alaska-Seelachs
  • weichgekochte Eier

Anschließend können nach und nach mehr fettreiche Speisen hinzukommen.

Es kommt allerdings nicht nur auf die Auswahl der richtigen Lebensmittel an: Üppige Mahlzeiten können den Magen-Darm-Trakt stark beanspruchen – deshalb sollten lieber mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt auf den Tisch kommen.

Ist die Erkrankung abgeklungen, gelten für die Ernährung grundsätzlich keine speziellen Einschränkungen mehr. Welche Kost langfristig zuträglich ist, hängt jedoch von den individuellen gesundheitlichen Voraussetzungen der Betroffenen ab.

Was essen bei chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung?

Anders als eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung, die meist innerhalb von einer oder zwei Wochen überstanden ist, flammt eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung immer wieder auf. Dabei entstehen nach und nach zunehmend mehr Schäden und Narben im Gewebe der Drüse. In der Folge bildet diese unter Umständen nicht mehr genug Verdauungsenzyme, sodass der Körper die Nahrung nicht mehr wie gewohnt zersetzen und verdauen kann. Das führt zu Durchfällen, Stuhlveränderungen ("Fettstuhl") und später oftmals zu einem Mangel an verschiedenen Nährstoffen und einem Gewichtsverlust.

Die Ernährung bei einer chronischen Pankreatitis muss somit nicht nur gut verträglich sein, sondern sollte auch Mangelerscheinungen und einer Abmagerung entgegenwirken. Die Betroffenen haben einen höheren Bedarf an Kalorien und fettlöslichen Vitaminen (insbesondere E, mitunter auch A, D, K) als Gesunde. Zugleich vertragen sie aufgrund ihrer Erkrankung nicht alle Lebensmittel. Dieser Bedarf und die Unverträglichkeiten können aber von Person zu Person stark variieren, genau wie die jeweiligen geschmacklichen Vorlieben.

Sich bei einer chronischen Pankreatitis richtig zu ernähren, ist also ein recht komplexes Unterfangen. Darum bekommen Betroffene für gewöhnlich eine professionelle Ernährungsberatung verordnet. Zudem müssen Erkrankte die ihnen fehlenden Enzyme in Form von Tabletten und manchmal zusätzlich Nahrungsergänzungsmittel einnehmen.

Fazit

Abgesehen von Alkohol gibt es bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung keine strengstens verbotenen Lebensmittel. Um die für die Erkrankung typischen Verdauungsbeschwerden nicht zu verstärken, ist es jedoch empfehlenswert, schwer verdauliche beziehungsweise schlecht verträgliche Lebensmittel zu vermeiden. Wie die Ernährung bei einer Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis) insgesamt aussehen sollte, hängt von der Verlaufsform ab. Mehr dazu erfahren Sie im Artikel "Bauchspeicheldrüsenentzündung – welche Ernährung ist zu empfehlen?".

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Online-Informationen von Deximed: deximed.de (Abrufdatum: 12.9.2023)
  • Online-Informationen der Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention (FET) e.V.: fet-ev.eu (Abrufdatum: 12.9.2023)
  • Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Abrufdatum: 12.9.2023)
  • Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 12.9.2023)
  • Online-Informationen von MSD Manuals: www.msdmanuals.com (Stand: Juni 2022)
  • Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS): "S3-Leitlinie Pankreatitis". AWMF Registernummer 021-003 (Stand: September 2021)
  • "Akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)". Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 21.4.2021)
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