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Ist Krebs ansteckend? Das sollten Sie wissen


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Arzt infizierte sich bei OP
Ist Krebs ansteckend? Das sollten Sie wissen


05.01.2025Lesedauer: 2 Min.
Krebspatienten: Von ihnen geht kein Infektionsrisiko aus.Vergrößern des Bildes
Krebspatienten: Von ihnen geht kein Infektionsrisiko aus. (Quelle: Choreograph/getty-images-bilder)
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Krebs gehört zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Wie genau er entsteht, ist dabei vielen nicht bekannt. Daher ist auch eine direkte Ansteckung eine häufige Befürchtung.

Vor allem Menschen, die engen Kontakt zu Krebserkrankten haben, fragen sich oft, ob Krebs ansteckend sein kann. Die klare Antwort lautet: Nein, Krebs ist keine ansteckende Krankheit. Warum eine Übertragung von Krebszellen nahezu ausgeschlossen ist und in welchen extrem seltenen Fällen sie dennoch möglich sein könnte, erfahren Sie hier.

Krebs ist keine Infektionskrankheit

Krebs ist anders als eine Erkältung oder andere Infektionskrankheiten, die durch Viren oder Bakterien ausgelöst werden. Denn Krebszellen können laut dem Krebsinformationsdienst außerhalb des Körpers nicht überleben und schaffen es normalerweise auch nicht, die natürliche Barriere unserer Haut zu durchdringen. Selbst wenn Tumorzellen durch Verletzungen oder Einatmen in den Körper gelangen, erkennt das Immunsystem diese als fremd und zerstört sie.

Im Alltag besteht also keine Gefahr, sich durch Berührung, Husten oder Küsse mit Krebs anzustecken. Diese Sicherheit gilt nach Angaben des Krebsinformationsdiensts auch für Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Die Wahrscheinlichkeit, dass lebende Krebszellen in den Körper gelangen und dort überleben, ist auch bei ihnen äußerst gering.

Krebs und Bluttransfusion

Auch die Befürchtung, Bluttransfusionen können Krebszellen übertragen, ist nach heutigem Forschungsstand unbegründet. Zudem wird das Blut von Spendern gründlich untersucht und ehemalige Krebspatienten werden häufig sogar von Blutspenden ausgeschlossen. Und: Dass Bluttransfusionen das allgemeine Risiko für eine spätere Krebserkrankung erhöhen, konnte in neueren Studien ebenfalls widerlegt werden.

Extreme Einzelfälle: Übertragung durch Operationen

Etwas anders sieht es aus, wenn Menschen mit einem geschwächten Immunsystem ein krankes Spenderorgan bekommen. So kann es laut Krebsinformationsdienst in sehr seltenen Fällen dazu kommen, dass Patienten ein Organ von einer Person erhalten, die unerkannt an Krebs litt – und dann selbst Krebs entwickeln.

Allerdings wurden in den vergangenen 150 Jahren weltweit nur eine Handvoll Fälle dokumentiert, bei denen Krebs möglicherweise von Mensch zu Mensch übertragen wurde – meist infolge einer Operation. Ein Beispiel ist der Fall eines Chirurgen, der sich durch eine Wunde an seiner Hand mit Tumorzellen infizierte, die er zuvor aus einem Patienten entfernt hatte. Solche Szenarien sind jedoch die absolute Ausnahme.

Arzt infiziert sich bei Operation mit Krebs

Der Fall des Chirurgen, der sich mit Krebs infizierte, ereignete sich 1996. Der Arzt entfernte ein sogenanntes pleomorphes undifferenziertes Sarkom (Tumor des Bindegewebes) aus dem Unterleib eines Patienten und verletzte sich dabei an der Hand. Fünf Monate später entdeckte der Arzt eine anschwellende Beule an seiner Hand, die sich als Tumor der gleichen Art herausstellte. Über den Fall wurde 1996 im Fachmagazin "The New England Journal of Medicine" berichtet. Es war der erste Fall dieser Art, hieß es in der Studie. Warum die ausgelöste Immunreaktion bei dem Arzt nicht zum Abtöten der Krebszellen geführt hat, ist bis heute unklar.

Was ist mit Viren, die Krebs begünstigen?

Krebs selbst ist also nicht ansteckend. Es gibt allerdings übertragbare Viren und Bakterien, die das Risiko für bestimmte Krebsarten erhöhen können. Dazu zählen etwa Humane Papillomviren (HPV), Hepatitis B- und C-Viren oder das Bakterium Helicobacter pylori. Sie können Krebserkrankungen wie Gebärmutterhals-, Leber- oder Magenkrebs auslösen.

Das Gute ist: Nicht jede Infektion führt automatisch zu Krebs. Nach Angaben des Krebsinformationsdiensts entwickelt tatsächlich nur ein kleiner Teil der Infizierten eine Krebserkrankung.

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Keine Angst vor Kontakt mit Krebspatienten

Wer im Alltag mit Krebspatienten zu tun hat, muss also laut den Experten des Krebsinformationsdiensts keine Ansteckung befürchten. Auch enger Kontakt, etwa Umarmungen, Küsse oder das gemeinsame Spielen, ist daher absolut unproblematisch.

Das ist für Angehörige besonders wichtig zu wissen, denn für Krebspatienten ist es oft belastend, wenn sich Freunde oder Familie in dieser schweren Zeit distanzieren. Ein offenes Gespräch kann helfen, Unsicherheiten auszuräumen. Bei Bedarf können Sie auch die behandelnden Ärzte oder eine Krebsberatungsstelle um Unterstützung bitten.

Fazit

Krebs ist nicht ansteckend. Eine Übertragung von Krebszellen ist extrem unwahrscheinlich und beschränkt sich auf absolute Ausnahmefälle. Eine Übertragung von Viren und Bakterien, die Krebs verursachen können, ist hingegen möglich. Daher empfehlen sich etwa Impfungen gegen das Humane Papillomvirus oder Hepatitis B.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
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