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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Auch bei deutschen Patienten Ärzte identifizieren seltenes Frühsymptom von Covid-19
Fieber, Schnupfen, aber auch Magen-Darm-Probleme gelten als erste Hinweise auf eine Corona-Infektion. Fallberichte und Studien haben nun ein weiteres Anzeichen ausgemacht.
Im Laufe der Pandemie gewinnen Wissenschaftler und Mediziner immer mehr Erkenntnisse über das Krankheitsbild von Covid-19. So zeigen einige Infizierte im Frühstadium auch untypische Symptome, die oft nicht der Viruserkrankung zugeordnet werden. Eines davon kann eine plötzliche Ohnmacht – auch Synkope genannt – sein.
Wie die "Ärztezeitung" berichtet, häufen sich Fälle, in denen Patienten mit Ohnmachtsanfällen positiv auf SARS-CoV-2 getestet werden. Kürzlich wurde der Fall eines 35-jährigen Mannes bekannt, der wegen wiederkehrender Synkopen in der Notaufnahme eines Berliner Krankenhauses behandelt wurde. Die Ärzte fanden nichts – mit Ausnahme eines positiven Corona-Testergebnisses.
Bei einer Synkope, umgangssprachlich Ohnmacht oder Kreislaufkollaps, wird das Gehirn kurzzeitig nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und es kommt zur Bewusstlosigkeit. Tiefe und Länge der Bewusstlosigkeit können variieren, die meisten Betroffenen sind jedoch rasch wieder ansprechbar. Auch Schwindelgefühl, Übelkeit und Sehstörungen sind typische Symptome.
Studie: Ohnmachtsanfälle bei etwa vier Prozent der Corona-Patienten
Forscher aus den USA haben bereits im Herbst 2021 untersucht, wie häufig und wann Ohnmachtsanfälle im Zusammenhang mit Covid-19 auftreten. Dazu werteten sie 37 Studien mit insgesamt mehr als 14.000 Patienten aus.
Das Ergebnis der Analyse: Jeder 25. Patient entwickelte meist in der Frühphase Synkopen als ein erstes Covid-19-Symptom, das zur Einweisung ins Krankenhaus führte. Die Studienautoren schließen daraus, dass Ohnmacht kein typisches Symptom für Covid-19 ist, allerdings in manchen Fällen begleitend auftreten kann. Es sollte daher als Frühwarnzeichen ernst genommen werden.
Die Ursachen für Ohnmachtsanfälle bei Covid-19 seien bislang ungeklärt. Hoher Blutdruck und entsprechende Medikationen könnten eine Rolle spielen. Auch Erkrankungen wie Diabetes, Fettleibigkeit und Herzerkrankungen werden in diesem Zusammenhang diskutiert.
Ohnmachtsanfälle auch bei Long-Covid beobachtet
Wie die Forscher weiter berichten, könnte Ohnmacht aber auch zu den vielfältigen Symptomen von Long Covid gehören. In mehreren Studien sei dieses Symptom auch bei Covid-19-Genesenen aufgetreten, im Schnitt etwa drei bis vier Wochen nach der Diagnose. Auch andere kognitive Symptome wie Konzentrations-, Bewusstseins- und Schlafstörungen zählen zu den möglichen Langzeitfolgen von Covid-19.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
- DeutschesGesundheitsPortal
- Kardiologie.org: "Junger Mann fällt ständig in Ohnmacht – wie sich COVID-19 noch manifestieren kann", 5. Januar 2022
- Ärztezeitung
- Eigene Recherche