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Corona-Impfung: Beeinflusst sie den weiblichen Zyklus?


Mögliche Nebenwirkungen
Beeinflusst die Corona-Impfung den weiblichen Zyklus?

Von dpa, mra

Aktualisiert am 23.09.2021Lesedauer: 2 Min.
Schutzimpfung gegen Covid-19: Mit dem Fortschreiten der Impfungen werden immer mehr Impfreaktionen gemeldet.Vergrößern des Bildes
Schutzimpfung gegen Covid-19: Mit dem Fortschreiten der Impfungen werden immer mehr Impfreaktionen gemeldet. (Quelle: Sven Simon/imago-images-bilder)

Stärkere, schwächere oder eine unregelmäßige Menstruation: Einige Frauen bemerken nach der Corona-Impfung Veränderungen bei ihrem Zyklus. Handelt es sich dabei tatsächlich um Impfreaktionen? Ein Faktencheck.

"Seit der Corona-Impfung ist mein Zyklus total durcheinander" – das liest und hört man häufiger in den letzten Monaten. Wissenschaftliche Belege für einen Zusammenhang zwischen Impfung und Zyklusstörungen gibt es nicht. Experten halten das angesichts der generellen Störanfälligkeit des Zyklus für eher unwahrscheinlich. Es kann aber auch nicht ausgeschlossen werden. Denn: Die Datenerfassung lässt zu wünschen übrig.

Verändert die Corona-Impfung den weiblichen Zyklus?

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) ist für die Sicherheit von Impfstoffen zuständig, die Behörde sammelt Berichte über unerwünschte Nebenwirkungen. Bis Ende Juni wurden dem Institut 310 Einzelfallmeldungen mit 368 "unerwünschten Ereignissen" von Zyklusstörungen berichtet, wie aus einem Sicherheitsbericht der Behörde hervorgeht. 34 davon – also knapp zehn Prozent – wurden als schwerwiegend bezeichnet.

Die Frauen berichteten von einem "breiten Spektrum zum Teil auch wenig spezifischer Beschwerden", heißt es in dem Bericht. Dazu gehören Zwischenblutungen, eine verstärkte oder ausbleibende Menstruation und andere Zyklus-Unregelmäßigkeiten.

Das PEI bewertet das so: "Unter Berücksichtigung der Anzahl geimpfter Frauen in den relevanten Altersgruppen und der Häufigkeit von Zyklusstörungen erscheint die Zahl der Meldungen nicht ungewöhnlich hoch zu sein." Allerdings sei davon auszugehen, dass viele – insbesondere vorübergehende – Zyklusstörungen nicht berichtet würden.

Ema sieht auch "keinen kausalen Zusammenhang"

Auch der für die Bewertung von Risiken zuständige Ausschuss bei der Europäischen Arzneimittelagentur (Ema) sieht nach bisherigem Kenntnisstand "keinen kausalen Zusammenhang zwischen Covid-19-Impfstoffen und Zyklusstörungen", heißt es in einem Bericht des Pharmacovigilance Risk Assessment Committee (PRAC). Unregelmäßigkeiten bei der Menstruation seien sehr verbreitet. "Die Gründe können von Stress über Müdigkeit bis zu medizinischen Ursachen reichen, etwa Fibrose oder Endometriose."

"Dass Frauen nach irgendeiner Impfung eine dauerhafte Veränderung ihres Menstruationszyklus erleben würden, also über mehrere Monate deutlich verstärkte, verlängerte Blutungen und kontinuierlich verlängerte oder verkürzte Zykluslängen, ein solches Phänomen ist unbekannt", sagt auch Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte.

Tatsächlich gebe es keine Studie, die den Einfluss einer Impfung auf den Zyklus abgefragt hätte, sagt Albring. "Es ist sinnvoll, ab einem bestimmten Entwicklungsstadium von Impfstoffen auch weibliche Probanden mit einzubeziehen und eine solche Abfrage künftig mit aufzunehmen." Einfach sei das nicht, weil etwa auch berücksichtigt werden müsse, in welcher Zyklus-Phase eine Frau zum Zeitpunkt der Impfung gerade sei.

Keine Meldungen nach anderen Impfungen

Vor Corona sei nie über Zyklusstörungen nach Impfungen berichtet worden "und auch aktuell handelt es sich zunächst einmal um viele Einzelmeldungen, die noch dazu teilweise entgegengesetzt sind", sagt der Gynäkologe. Der Eisprung und der Zyklus seien sehr störanfällig: "Diäten, Stress, Reisen, Infektionskrankheiten, Aufregung, starke körperliche Anstrengung oder ein sportlicher Wettkampf, das alles kann den Eisprung und damit den Zeitpunkt der Menstruation beeinflussen."

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Paul-Ehrlich-Institut (PEI)
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherche
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