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Fußpilz? Das hilft wirklich gegen den Befall


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Tinea pedis
Was wirklich gegen Fußpilz hilft


Aktualisiert am 17.08.2024Lesedauer: 7 Min.
Nackte Füße im Schwimmbad: Fußpilz ist ansteckend – daher empfiehlt es sich, Badeschuhe zu tragen.Vergrößern des Bildes
Nackte Füße im Schwimmbad: Fußpilz ist ansteckend – daher empfiehlt es sich, Badeschuhe zu tragen. (Quelle: XiXinXing/getty-images-bilder)
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Fußpilz ist zwar harmlos, kann sich aber ohne Behandlung weiter ausbreiten und auch die Nägel befallen. Welche Cremes, Tabletten oder Hausmittel helfen.

Fußpilz (Tinea pedis) ist die häufigste Hautpilzerkrankung. Ob in der Gemeinschaftsdusche, in der Sauna oder im häuslichen Bad: Es gibt viele Gelegenheiten, um sich anzustecken – insbesondere, wenn man barfuß unterwegs ist. Ältere Menschen erkranken häufiger als jüngere. Nicht selten stecken sich aber auch Kinder mit Fußpilz an, zum Beispiel in der Schwimm- oder Turnhalle.

Eine Tinea pedis entsteht fast immer zwischen den Zehen. Sie kann lange Zeit unbemerkt bleiben und sich langsam ausbreiten. In leichten Fällen reicht es aus, den Fußpilz mit frei verkäuflichen Cremes, Sprays oder Gelen zu behandeln. Ist die Infektion bereits fortgeschritten und/oder hat sich bereits ein Nagelpilz gebildet, wird die Ärztin oder der Arzt Tabletten zum Einnehmen verschreiben.

Fußpilz erkennen: Diese Symptome sind typisch

Fußpilz lässt sich oft auf den ersten Blick erkennen. Häufige Symptome sind

  • Rötungen
  • Risse in der Haut
  • Juckreiz, Brennen
  • schuppende Stellen

Oft ist die betroffene Hautpartie weiß-gräulich verfärbt, verdickt und aufgequollen.

Die ersten Symptome einer Tinea pedis treten etwa ein bis zwei Wochen nach der Ansteckung auf. Im Anfangsstadium ist nur ein kleiner Bereich betroffen und der Fußpilz bleibt unter Umständen längere Zeit unbemerkt.

Oft ist Fußpilz zu Beginn nur leicht ausgeprägt. Mit der Zeit kann er sich jedoch auf umliegende Hautpartien und/oder den Nagel ausbreiten, sodass die Betroffenen spätestens dann erste Symptome bemerken. Selten befällt Fußpilz auch die Hände.

Es gibt verschiedene Arten/Erscheinungsformen von Fußpilz, die mit etwas unterschiedlichen Symptomen einhergehen. Fachleute unterscheiden vor allem zwischen

  • Fußpilz zwischen den Zehen,
  • Fußpilz unter der Fußsohle und
  • Fußpilz, der mit Bläschen einhergeht.

Die Ärztin oder der Arzt kann einen Fußpilz anhand der Symptome meist leicht erkennen.

Fußpilz zwischen den Zehen

Fast immer tritt Fußpilz zwischen den Zehen auf. Diese Art von Fußpilz bezeichnen Fachleute als interdigitale Tinea pedis (interdigital = zwischen den Fingern/Zehen). Besonders häufig entsteht sie zwischen dem kleinen Zeh und seinem benachbarten Zeh. Wie sich der Befall genau äußert, lesen Sie in unserem Text Fußpilz zwischen den Zehen.

Fußpilz unter der Fußsohle

Fußpilz kann sich unter der Fußsohle zeigen. Fachleute sprechen bei dieser Art von Fußpilz auch von einer Mokassin-Mykose oder vom Mokassin-Typ, weil das Erscheinungsbild an einen Schuh erinnern kann. Woran sich eine Mokassin-Mykose erkennen lässt, lesen Sie in unserem Artikel Fußpilz unter der Fußsohle.

Fußpilz mit Bläschen

Selten kommt der sogenannte vesikulös-dyshidrotische Typ vor: Dabei handelt es sich um Fußpilz mit Bläschen, welcher vor allem im Bereich des Fußgewölbes (Fußbogen) auftritt. Mehr zu diesem Fußpilz-Typ lesen Sie im Artikel Fußpilz mit Bläschen.

Ursachen: Fußpilz entsteht durch Dermatophyten

Wenn die Haut kleine Risse oder Verletzungen aufweist, können Pilze leicht eindringen. Anschließend breiten sie sich in der obersten Hautschicht aus.

Fast immer sind bestimmte Hautpilze die Ursache für Fußpilz: die Dermatophyten. Es gibt unterschiedliche Gattungen von Dermatophyten. Am häufigsten entsteht eine Tinea pedis durch Dermatophyten der Gattung Trichophyton rubrum. Dermatophyten führen nicht nur zu Fußpilz, sie sind auch die Ursache für Nagelpilz.

Dass Fußpilz so eine häufige Erkrankung ist, hat damit zu tun, dass die Füße – und besonders die Zehenzwischenräume – optimale Bedingungen für Pilze bieten. In Schuhen und Socken bildet sich leicht ein feuchtes und warmes Milieu, insbesondere, wenn die Person viel schwitzt. Für Dermatophyten und andere Pilze ist das ideal, denn sie können sich in einer feucht-warmen, dunklen Umgebung besonders gut vermehren.

Hinzu kommt, dass die Füße den Pilzen reichlich Nahrung bieten. Dermatophyten ernähren sich von Kreatin. Dieses Eiweiß befindet sich in der Oberhaut – und kommt vor allem an den Füßen vor.

Fußpilz ist ansteckend

Wer Fußpilz hat, ist für andere ansteckend. Die Pilze können zum einen durch direkten Kontakt übertragen werden – etwa, wenn zwei Personen im selben Bett schlafen und sich ihre Füße berühren. Zum anderen kann man sich über infizierte Hautschuppen anstecken. Die Pilze haften an feinen Hautschuppen, die sich zum Beispiel auf dem Fußboden, in Schuhen oder in der Bettwäsche befinden.

Vor allem in feucht-warmer Umgebung können die Pilze lange überleben. Ansteckungsgefahr besteht insbesondere dort, wo sich viele Menschen (mit nackten Füßen aufhalten), so zum Beispiel

  • im Schwimmbad,
  • in der Sauna,
  • In der Turnhalle
  • oder in einer Gemeinschaftsdusche.

Wenn eine Person mit nackten Füßen mit den infizierten Hautschuppen in Kontakt kommt, kann sie sich mit Fußpilz anstecken.

Schon gewusst? Besonders häufig stecken sich Personen im häuslichen Badezimmer mit Fußpilz an, wenn ein Familienmitglied infiziert ist.

Risikofaktoren: Wer besonders anfällig für Fußpilz ist

Nicht jeder, der mit Fußpilz in Berührung kommt, steckt sich sofort damit an. Vielmehr gibt es Faktoren, die das Ansteckungsrisiko erhöhen. Ein erhöhtes Risiko für Tinea pedis haben vor allem Personen, die

  • unter Neurodermitis oder Allergien leiden,
  • an den Füßen leicht schwitzen,
  • ein geschwächtes Immunsystem haben (z. B. durch bestimmte Medikamente oder eine schwere Erkrankung) und/oder
  • eine gestörte Durchblutung in den Beinen haben (z. B. durch Diabetes mellitus, eine periphere arterielle Verschlusskrankheit oder Fußfehlstellungen).

Wenn die Füße einem feuchtwarmen Milieu ausgesetzt sind, erhöht dies das Fußpilzrisiko ebenfalls. Gefährdet sind zum Beispiel Läufer und andere Sportler, weshalb Fußpilz im englischsprachigen Raum als Athlete's foot (= Sportlerfuß) bezeichnet wird. Ebenfalls ein höheres Risiko haben Personen, die beruflich stets festes Schuhwerk oder Gummistiefel tragen müssen, da die Füße in den Schuhen rasch schwitzen.

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Nicht zuletzt spielt Veranlagung eine Rolle: In manchen Familien tritt Fußpilz eher auf als in anderen. Männer entwickeln häufiger Fußpilz als Frauen.

Behandlung: Cremes, Sprays, Tabletten & Co.

Fußpilz ist zwar harmlos, aber er sollte mit Medikamenten behandelt werden – denn ohne Therapie breitet er sich weiter aus und kann die Nägel befallen.

In den meisten Fällen lässt sich ein Fußpilz mit rezeptfreien Medikamenten aus der Apotheke gut behandeln. Dabei stehen unterschiedliche Darreichungsformen zur Verfügung – zum Beispiel Cremes, Gels, Lösungen oder Fußsprays. Wichtig dabei: Die Behandlung muss konsequent durchgeführt werden.

Die Mittel enthalten Wirkstoffe, welche Pilze abtöten oder verhindern, dass sie sich vermehren. Zu häufig verwendeten Wirkstoffen zählen Ciclopirox, Terbinafin, Naftifin, Bifonazol, Clotrimazol, Miconazol oder Oxiconazol.

Wie oft und wie lange Cremes, Sprays oder andere äußerliche Mittel bei Fußpilz zum Einsatz kommen, richtet sich vor allem nach dem jeweiligen Wirkstoff. Einige Mittel werden einmal täglich, andere mehrmals täglich auf die befallenen Stellen aufgetragen. Gewöhnlich beträgt die Anwendungsdauer zwischen drei und sechs Wochen. Präparate mit Terbinafin müssen häufig nur eine Woche lang verwendet werden.

Die äußerliche Behandlung mit Creme, Gel oder Spray ist nur selten mit Nebenwirkungen verbunden. Manchen Personen empfinden ein Brennen auf der Haut. Zudem kann die behandelte Hautpartie gerötet sein. Die meisten dieser Präparate sind auch für Kinder geeignet.

Hat Fußpilz zu starken Entzündungen geführt, kann die Ärztin oder der Arzt zusätzlich kortisonhaltige Medikamente verschreiben.

Wann zum Arzt?

Wer mögliche Anzeichen von Fußpilz bemerkt – etwa eine rissige, juckende Fußsohle oder rote, brennende Zehenzwischenräume –, sollte ärztlichen Rat einholen.

Wenn Sie schon einmal Fußpilz hatten und relativ sicher sind, erneut erkrankt zu sein, können Sie zunächst versuchen, die Tinea pedis ohne Arztbesuch selbst zu behandeln. Sollten sich die Symptome nicht zurückbilden oder sogar stärker werden, ist ein Termin beim Hausarzt oder bei der Hausärztin empfehlenswert.

Die Ärztin oder der Arzt kann Fußpilz normalerweise leicht erkennen. Anhand einer kleinen Hautprobe lässt sich feststellen, ob es sich tatsächlich um Pilze handelt. Dafür entfernt die Ärztin oder der Arzt ein paar Hautschuppen und betrachtet diese unter dem Mikroskop. Nur selten ist es nötig, eine Pilzkultur im Labor anlegen zu lassen, um den genauen Erreger zu bestimmen.

Wann Fußpilz mit Tabletten behandelt werden muss

Eine Behandlung mit Tabletten ist sinnvoll, wenn Fußpilz

  • sich trotz Creme, Gel oder Spray nicht zurückbildet. Das ist allerdings selten der Fall.
  • sehr ausgeprägt ist und bereits große/viele Hautpartien befallen hat.
  • zusätzlich zu einer Nagelpilzinfektion geführt hat.

Tabletten gegen Fußpilz sind verschreibungspflichtig. Sie enthalten Wirkstoffe wie Itraconazol oder Terbinafin. Dosierung und Anwendungsdauer richten sich vor allem nach dem Wirkstoff und danach, ob die Fußnägel ebenfalls infiziert sind.

Mögliche Nebenwirkungen von Itraconazol sind Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen, Schwindel oder Hautausschlag. Zu möglichen Nebenwirkungen von Terbinafin zählen Magen-Darm-Beschwerden und ein vorübergehender Verlust des Geruchs- und Geschmackssinns.

Bei Personen, die an einer Lebererkrankung leiden, wird die Ärztin oder der Arzt abwägen, ob Tabletten infrage kommen, da beide Wirkstoffe in seltenen Fällen die Leber angreifen. Zudem sollten die Leberwerte regelmäßig kontrolliert werden.

Hat sich zusätzlich ein Nagelpilz gebildet, müssen die Tabletten unter Umständen über einen längeren Zeitraum eingenommen werden.

Hausmittel gegen Fußpilz: Was Sie selbst tun können

Viele versuchen, dem Fußpilz mit verschiedenen Hausmitteln beizukommen. Im Internet werden zum Beispiel folgende Hausmittel gegen Fußpilz empfohlen:

  • Backpulver,
  • Teebaumöl,
  • Essig bzw. Apfelessig,
  • Zahnpasta oder
  • Fußbäder mit Kräuterzusätzen, wie Salbei oder Lavendel.

Welchen Nutzen diese Mittel haben, lesen Sie in unseren Artikeln: Was Hausmittel gegen Fußpilz wirklich bringen und Essig gegen Fußpilz: Was das bringt.

Unabhängig von Hausmitteln können Sie selbst einiges tun, um zu verhindern, dass sich der Pilz weiter ausbreitet oder zurückkehrt:

  • Tragen Sie Sandalen oder luftige Schuhe und/oder ziehen Sie öfter die Schuhe aus.
  • Bevorzugen Sie Socken aus Baumwolle.
  • Trocknen Sie Ihre Füße nach dem Duschen gut ab, insbesondere zwischen den Zehen.

Verlauf und Vorbeugung: Fußpilz kann in Nagelpilz übergehen

Ohne Behandlung geht Fußpilz in der Regel nicht weg. Mit der richtigen Therapie ist der Heilungsverlauf hingegen meist unkompliziert. Allerdings kann der Pilz nach einiger Zeit wiederkehren.

Fußpilz ist für gesunde Menschen zwar kein Grund zur Sorge. Er kann sich aber ausbreiten – nicht nur auf umliegende Hautbereiche, sondern auch auf die Zehennägel (Nagelpilz).

Ein Nagelpilz ist zwar normalerweise ebenfalls harmlos, sieht aber äußerst unschön aus. Zudem verlängert er den Heilungsverlauf der Pilzinfektion: Bis Nagelpilz beseitigt ist, kann es Monate dauern. Damit es gar nicht erst so weit kommt, empfiehlt es sich, Fußpilz so früh wie möglich zu behandeln.

Zu Komplikationen führt Fußpilz äußerst selten. Nur wenn er extrem ausgeprägt ist, können sich Bakterien wie Streptokokken leichter ansiedeln und eine Infektion auslösen. Dies kann zu nässenden Hautveränderungen führen. Zudem kann eine Wundrose (Erysipel) entstehen, eine akute, durch Bakterien ausgelöste Hautentzündung, die mit Symptomen wie Rötung, Überwärmung und Schwellung einhergeht.

Fußpilz vorbeugen: Füße möglichst trocken halten

Fußpilz lässt sich möglicherweise ein Stück weit vorbeugen. Um eine Ansteckung zu vermeiden, gilt:

  • Tragen Sie im Schwimmbad und in Gemeinschaftsduschen Badeschuhe.
  • Teilen Sie Handtücher, Schuhe und Socken nicht mit anderen.
  • Waschen Sie Bettwäsche, Socken und Handtücher regelmäßig – mindestens bei 60 Grad.

Zudem kann es helfen, die Füße trocken zu halten, denn Pilze vermehren sich am besten in feuchter Umgebung. Achten Sie daher darauf, Ihre Füße nach dem Schwimmen oder Duschen immer gut abzutrocknen.

Auch das Schuhwerk spielt eine Rolle: Meiden Sie zu enge Schuhe, in denen die Füße leicht schwitzen.

Setzen Sie stattdessen auf bequeme, luftige Schuhe – und ziehen Sie sie möglichst öfter mal aus.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Fußpilz. Online-Informationen von Deximed: www.deximed.de (Stand: 12.5.2021)
  • Dermatophytosen. Online-Informationen von AMBOSS: www.amboss.com (Stand: 8.4.2021)
  • Fußpilz. Online-Informationen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen: www.gesundheitsinformation.de (Stand: 30.5.2018)
  • Sterry, W. (Hrsg.): Kurzlehrbuch Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2018
  • Tinea pedis. Online-Informationen des Pschyrembel: www.pschyrembel.de (Stand: November 2016)
  • Hof, H., Dörries, R.: Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie. Thieme, Stuttgart 2017
  • Moll, I.: Duale Reihe Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2016
  • Verwendung von unverdünntem Teebaumöl als kosmetisches Mittel (PDF). Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR): www.bfr.bund.de (1. September 2003)
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