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Hämorrhoiden: Salbe, Cremes oder Zäpfchen – was hilft und was ist besser?


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Juckreiz & Brennen im Analbereich
Was bringen Hämorrhoidensalben?


Aktualisiert am 07.03.2024Lesedauer: 3 Min.
Männliche Hand mit Salbe auf dem Finger: Hämorrhoidensalben und -cremes sollen gegen lästige Symptome Abhilfe schaffen.Vergrößern des Bildes
Männliche Hand mit Salbe auf dem Finger: Hämorrhoidensalben und -cremes sollen gegen lästige Symptome Abhilfe schaffen. (Quelle: IC Production/getty-images-bilder)

Hämorrhoidensalben, -zäpfchen oder -cremes sind beliebt: Sie versprechen schnelle Abhilfe bei Beschwerden im Analbereich. Doch welche Salbe hilft wirklich bei vergrößerten Hämorrhoiden?

Juckreiz, Blut auf dem Toilettenpapier, Nässen: Sieben von zehn Erwachsenen haben irgendwann einmal Probleme durch krankhaft vergrößerte Hämorrhoiden. Über Beschwerden im Bereich des Afters spricht kaum jemand gern, und der Gang in die Arztpraxis kostet oft große Überwindung. Viele Betroffene versuchen daher, das Problem auf eigene Faust in den Griff zu bekommen – mit frei verkäuflichen Hämorrhoidensalben, -cremes oder -zäpfchen.

Wichtig zu wissen: Hämorrhoiden gehören zur menschlichen Anatomie dazu. Die Gefäßpolster im Enddarm dichten den Darm gemeinsam mit den Schließmuskeln des Afters ab. Sie verhindern so, dass unwillkürlich Stuhlgang aus dem Darm austritt. Sind die Hämorrhoiden krankhaft vergrößert, kann dies zu verschiedenen Beschwerden führen. In fortgeschrittenen Stadien ragen die Gefäßpolster dauerhaft aus dem After heraus.

Welche Hämorrhoidensalben gibt es?

Die meisten Hämorrhoidensalben sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Sie können unterschiedliche Wirkstoffe enthalten, so zum Beispiel

  • Zink,
  • Panthenol,
  • Aloe vera,
  • Hamamelis oder
  • Ringelblume.

Diesen Inhaltsstoffen wird eine entzündungshemmende und abschwellende Wirkung zugeschrieben. Die Salben sollen vor allem gegen Juckreiz, Nässen oder Hautirritationen helfen, die durch die vergrößerten Hämorrhoiden hervorgerufen werden. Die meisten frei verkäuflichen Produkte sind auch während der Schwangerschaft geeignet.

Salben mit dem Wirkstoff Lidocain können für kurze Zeit bei Juckreiz oder Brennen Abhilfe schaffen. Lidocain ist ein örtlich wirkendes Betäubungsmittel. Lidocainhaltige Präparate sollten nur vorübergehend zum Einsatz kommen.

Manche Hämorrhoidensalben enthalten Glukokortikoide. Diese kortisonhaltigen, entzündungshemmenden Mittel sind rezeptpflichtig. Sie sollten jedoch nur wenige Tage lang verwendet werden.

Neben der klassischen Salbe gibt es auch andere Darreichungsformen wie

  • Pasten & Cremes,
  • Zäpfchen oder
  • Analtampons.

Hämorrhoidensalben, -cremes & Co.: Anwendung

Bei frei verkäuflichen Hämorrhoidensalben, -cremes oder -pasten sollten Sie sich – sofern nicht anders verordnet – an die Gebrauchsinformationen der Packungsbeilage halten. Die Anwendung ist einfach: Betroffene tragen die Salbe mehrmals täglich auf die Afterregion auf, am besten nach dem Stuhlgang.

Hämorrhoidenzäpfchen werden in den Enddarm eingeführt. Sie sollen in den oberen Abschnitten des Darms wirken. Eine Variante des Zäpfchens sind Analtampons: Dabei handelt es sich um Zäpfchen, die mit einem wirkstoffhaltigen Mullstreifen umwickelt sind. Analtampons werden im Gegensatz zum Zäpfchen nicht bis in den Enddarm geschoben, sondern verbleiben im Analkanal – das heißt, sie wirken direkt dort, wo die Beschwerden vorliegen.

Was bringen Hämorrhoidensalben?

Salben, Cremes oder Pasten gegen vergrößerte Hämorrhoiden können Beschwerden wie Juckreiz oder Nässen – wenn überhaupt – nur vorübergehend lindern. Sie helfen höchstens gegen die Symptome, die eigentliche Ursache beseitigen sie jedoch nicht.

Ob Präparate mit entzündungshemmenden Wirkstoffen tatsächlich einen Nutzen haben, ist derzeit noch nicht gut durch Studien untersucht. Ähnliches gilt auch für Zäpfchen und Analtampons: Ob Sie sich als Hausmittel eignen, ist noch nicht abschließend untersucht.

Fest steht: Vergrößerte Hämorrhoiden werden durch Cremes, Zäpfchen oder andere Präparate zur äußerlichen Anwendung nicht kleiner. Das gilt sowohl für rezeptfreie als auch für rezeptpflichtige Präparate zum Auftragen oder Einführen.

Wann zum Arzt? Wann Hämorrhoidensalben nicht ausreichen

Als Sofortmaßnahme können Salben, Cremes & Co. zwar normalerweise nicht schaden. Langfristig sollten Betroffene jedoch eine professionelle Therapie in Erwägung ziehen – denn nur so lässt sich ein Hämorrhoidalleiden effektiv behandeln.

Ohne Behandlung kann sich ein Hämorrhoidalleiden verstärken und zu weiteren Beschwerden führen. In frühen Stadien kann die Ärztin oder der Arzt die vergrößerten Hämorrhoiden abbinden oder veröden. Diese Therapie kann ambulant erfolgen und ist nur selten mit Komplikationen verbunden. Ist die Erkrankung jedoch weit fortgeschritten, hilft oft nur noch ein operativer Eingriff. Daher empfiehlt es sich, frühzeitig zu handeln und schon bei ersten Beschwerden eine Praxis aufzusuchen.

Ein Arztbesuch ist noch aus einem anderen Grund empfehlenswert. Symptome wie Juckreiz, Blutungen oder Nässen sind zwar häufig auf vergrößerte Hämorrhoiden zurückzuführen. Sie können aber auch andere, teils ernste Ursachen haben. Daher sollten Sie bei länger anhaltenden und/oder starken Beschwerden immer ärztlichen Rat einholen. Insbesondere bei Blut auf dem Toilettenpapier oder im Stuhl ist eine rasche ärztliche Abklärung erforderlich.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Hämorrhoiden und Analvenenthrombose. Online-Informationen von Deximed: www.deximed.de (Stand: 30.11.2020)
  • Deutsche Gesellschaft für Koloproktologie: S3-Leitlinie Hämorrhoidalleiden (PDF). AMWF-Register-Nr.: 081/007 (Stand: April 2019)
  • Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Was kann man selbst gegen Hämorrhoiden tun? (Stand: 18.10.2017)
  • Moll, I.: Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2016
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