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Herzinfarkt an Weihnachten: Die meisten Herzinfarkte gibts an Heiligabend


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Stress an den Feiertagen
An Weihnachten erleiden mehr Menschen einen Herzinfarkt


Aktualisiert am 19.12.2020Lesedauer: 2 Min.
Familie zu Weihnachten am TischVergrößern des Bildes
Weihnachten: Emotionen, üppiges Essen, Alkohol. Die Mischung belastet manches Herz zu sehr. (Quelle: Steve Debenp/getty-images-bilder)

Für viele ist der Heilige Abend und die folgenden Feiertage eine organisatorische und emotionale Belastungsprobe. Das merkt auch unser Herz, wie eine Studie aus Schweden belegt.

Das Weihnachtsfest ist für die meisten sowohl schön als auch stressig. Hoffentlich passen die Geschenke. Gelingt der Braten? Opa darf nicht wieder so viel trinken. Es gibt bestimmt wieder Streit.

Wissenschaftler vom renommierten Karolinska Institut in Schweden werteten die Daten von über 280.000 Herzpatienten aus. Sie werden im schwedischen Herzregister geführt. Untersucht wurde der Zeitraum 1998 bis 2013.

Darin wird auch festgehalten, zu welchem Zeitpunkt die Patienten einen Infarkt erlitten haben. Dabei zeigte sich über die gesamten 16 Jahre der Studie ein Peak zu Weihnachten. Vor allem an Heiligabend wurden mehr Menschen wegen eines Infarkts ins Krankenhaus eingeliefert als sonst.

Höhepunkt der Herzinfarkte ist der 24. Dezember

Am 24. Dezember mussten demnach in Schweden durchschnittlich 69 Personen eingeliefert werden. An "normalen" Tagen waren es im Schnitt 50 Fälle. Am ersten Weihnachtsfeiertag zeigte sich mit 65 Fällen noch immer ein erhöhtes Infarktaufkommen, ebenfalls am 2. Weihnachtsfeiertag. Da waren es durchschnittlich noch 61 Fälle.

Durchschnittstag: 50 Herzinfarkte

Heiligabend: 69 Herzinfarkte

1. Weihnachtsfeiertag: 65 Herzinfarkte

2. Weihnachtsfeiertag: 61 Herzinfarkte

Somit kommt es am 24. Dezember eines Jahres zu beinahe 20 Prozent mehr Infarkten als an üblichen Tagen im Jahr. Vor allem ältere Menschen ab 75 Jahren gehören zur Risikogruppe. Häufig handelte es sich um Patienten, die bereits an einer koronaren Herzkrankheit oder Diabetes erkrankt waren. Männer und Frauen waren gleichermaßen betroffen.

Der Heiligabend fällt nicht nur wegen der erhöhten Anzahl der Herzinfarkte aus der Statistik, sondern auch die Uhrzeit, zu der die Vorfälle eintreten, ist untypisch. Die meisten Infarkte ereigneten sich Heiligabend demnach um circa 22 Uhr.

Normalerweise liegt den Angaben zufolge der Höhepunkt der Herzinfarkte in den Morgenstunden gegen 8 Uhr. Genauer noch haben die Experten herausgefunden, dass das Infarktrisiko in den ersten vier Stunden nach dem Aufstehen erhöht ist. Der Montag ist zudem ein Tag, an dem sich öfter Infarkte ereignen als an den anderen Wochentagen.

Das absolut höchste Risiko für einen Herzinfarkt bestand am Montag der 52. Kalenderwoche um 8 Uhr morgens.

Weihnachten belastet im Guten wie im Schlechten

Die Gründe dafür können die Wissenschaftler bislang nur vermuten. So wird angenommen, dass es die intensiven Emotionen sind, die an Weihnachten die Herzen über die Maßen beanspruchen – im Guten wie im Schlechten. So können sowohl Streit als auch große Freude zur Belastungsprobe für bereits geschwächte Herzen werden. Kardiologen stellen aber auch immer wieder fest, dass sich die Kombination von intensiven Gefühlen, üppigem Essen und Alkohol ungünstig auf das Herz auswirken kann.

Grundsätzlich begünstigen nach Aussage der schwedischen Forscher folgende Risikofaktoren einen Herzinfarkt:

  • Emotionaler Stress
  • starke körperliche Aktivität
  • Kälteeinwirkung
  • Luftverschmutzung

Methodik der Forscher:

Herzinfarkte mit Symptomen, die an Weihnachten/Neujahr, Ostern und am Mittsommerfeiertag auftraten, wurden identifiziert. Ebenso wurden Herzinfarkte identifiziert, die während einer Fifa-Weltmeisterschaft, der Uefa-Europameisterschaft sowie der Olympischen Winterspiele und Sommermonate aufgetreten waren. Die zwei Wochen vor und nach einem Feiertag wurden als Kontrollzeitraum festgelegt, und bei Sportveranstaltungen wurde der Kontrollzeitraum ein Jahr vor und nach dem Turnier auf dieselbe Zeit eingestellt.

Quelle: The Britisch Medical Journal (BMJ)

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • eigene Recherche
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