Nicht nur Schuppen Diese Erkrankungen plagen die Kopfhaut
Etwa 100.000 Haare wachsen auf dem Kopf. Dazwischen lassen sich häufig Schuppen entdecken. Manche sind fein und klein, andere grob und gelblich. Es gibt verschiedene Arten von Schuppen. Viele entstehen durch Erkrankungen der Kopfhaut.
Schätzungsweise die Hälfte aller Menschen hat zeitweise mit Kopfschuppen zu kämpfen. Jeder verliert täglich winzige Hautzellen. Zu Kopfschuppen werden sie erst dann, wenn sie verklumpen. Je ausgeprägter die Ablösung der Hornzellen ist, desto auffälliger sind die Schuppen. Männer sind häufiger von einer schuppigen Kopfhaut betroffen als Frauen.
Wie entstehen Kopfschuppen?
Krankhafte Kopfschuppen entstehen durch eine gestörte, in der Regel beschleunigte Bildung und Ablösung der Kopfhautzellen. Auslöser ist eine Verhornungsstörung der Zellen. Die Haut erneuert sich nicht wie normal alle 28 Tage, sondern teilweise bereits nach einer Woche.
Trockene Schuppen und fettige Schuppen
Schuppen sind nicht gleich Schuppen. Sie unterscheiden sich in ihrem Erscheinungsbild und ihrer Ursache. Die Schuppen einer sehr trockenen Kopfhaut sind fein und weißlich. Sie rieseln aus dem Haar und sind auf der Kleidung gut sichtbar. Schuppen einer eher fettigen Kopfhaut sind gröber und gelblich und haften eher an der Kopfhaut. Oft werden Kopfschuppen von unangenehmem Juckreiz und Rötungen begleitet.
Die häufigsten Auslöser für Kopfschuppen
Häufig sind Reizungen der Kopfhaut sowie eine zu trockene Kopfhaut die Ursache für die auffälligen Plättchen. Doch auch Hauterkrankungen wie Ekzeme und Schuppenflechte sowie eine vermehrte Bakterien- und Pilzbesiedelung können die Schuppenbildung anregen.
Trockene Kopfhaut, trockene Schuppen
Wer zu einer trockenen Haut neigt, hat auch eine trockene Kopfhaut. Durch die Verwendung von aggressiven Shampoos, Stylingprodukten und Haarfärbemitteln wird die Kopfhaut weiter ausgelaugt. Häufiges Haarewaschen, heißes Wasser sowie grobzackige Bürsten trocknen die Haut zusätzlich aus. Es entstehen kleine, weiße Schuppen, die vor allem auf schwarzer Kleidung gut sichtbar sind. Oft juckt die Haut.
Viele greifen zu Anti-Schuppen-Shampoos, um die Beschwerden zu lindern. Hautärzte raten allerdings ab: Häufig trocknen diese Shampoos die Haut zusätzlich aus. Besser geeignet sind milde, pH-neutrale Shampoos, die ohne Duftstoffe, Silikone, Konservierungsstoffe und Parabene auskommen. Viele Schuppengeplagte mit einer trockenen Kopfhaut berichten, dass ihnen milde Babyshampoos und Shampoos mit Urea helfen.
Sebhorrisches Ekzem lässt Schuppen entstehen
Bei dem sebhorrischen Ekzem handelt es sich um eine anlagebedingte Hautkrankheit. Hierbei bilden sich fettige, gelbliche Hautschuppen auf einer entzündeten Kopfhaut. Zerreibt man sie zwischen den Fingern, hinterlassen sie einen schmierigen Film. Eine Überbesiedelung mit bestimmten, auf der Haut vorkommenden Mikroorganismen, verstärkt die Bildung der sichtbaren Hornzellen.
Die Hautkrankheit ist lästig und vielen peinlich, doch harmlos. Oftmals bilden sich auch Schuppen an den Augenbrauen sowie um den Mund herum. Ekzeme können aber auch aufgrund einer Allergie gegenüber bestimmten Stoffen auftreten oder andere Hauterkrankungen als Ursache haben, beispielsweise eine Neurodermitis (atopisches Ekzem).
Schuppenflechte lässt die Haut nicht nur am Kopf schuppen
Schuppenflechte, medizinisch Psoriasis vulgaris, ist eine chronische Hauterkrankung und kann am gesamten Körper auftreten – auch auf dem Kopf. Schuppenflechte ist gekennzeichnet durch große, auffällige Schuppen, eine verdickte Kopfhaut sowie starke Rötungen. Viele Betroffenen leiden unter einem unangenehmen Brennen der Haut. Auch Entzündungen sind möglich.
Hefepilze lassen Schuppen sprießen
Eine ebenfalls häufige Ursache von Kopfschuppen sind Hefepilze. Diese kommen natürlicherweise auf der Haut vor und vermehren sich besonders dann, wenn die Kopfhaut fettig ist. Männliche Geschlechtshormone beispielsweise können zu einer vermehrten Talgproduktion auf dem Kopf führen. Hefepilze, darunter vor allem Pityrosporum ovale, fördern nicht nur die Neubildung von Schuppen, sondern verursachen meist auch einen starken Juckreiz.
Sind Hefepilze der Auslöser für die fettigen Schuppen, können Anti-Schuppen-Shampoos helfen. Sie lösen überschüssiges Fett und enthalten meist ein pilzhemmendes Mittel. Haften die Schuppen hartnäckig auf der Kopfhaut, hilft es, das Shampoo einige Minuten einwirken zu lassen, damit sich die kleinen Plättchen aufweichen und lösen können.
Mit Schuppen immer zum Arzt
Wer unter störenden Kopfschuppen leidet, die mit Rötungen, Juckreiz und Brennen einhergehen, sollte einen Hautarzt aufsuchen und seine Kopfhaut untersuchen lassen. Mit der passenden Therapie lassen sich die Kopfschuppen meist gut in den Griff bekommen.
- Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.