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Herpes am Auge: Ansteckung, Symptome und Behandlung


Augenherpes
Warum Herpes am Auge blind machen kann

Von dpa-tmn, jb

Aktualisiert am 17.01.2022Lesedauer: 4 Min.
Rote AugenVergrößern des Bildes
Stark gerötetets Auge: Rote Augen können auf eine Infektion hinweisen. (Quelle: vchal/getty-images-bilder)

Rote, juckende Augen, kleine Bläschen am Augenlid oder verklebte Wimpern am Morgen können erste Anzeichen von Herpes am Auge sein. Wie sie Augenherpes erkennen, was Sie dagegen tun können und ob Sie sich schützen können, erfahren Sie hier.

Ansteckung: So überträgt sich der Herpesvirus

Der Erreger für Herpes, das Herpes-Simplex-Virus (HSV), ist weltweit verbreitet und überträgt sich über die Atemluft (Tröpfcheninfektion) oder durch direkten Körperkontakt (Schmierinfektion). Über 90 Prozent aller Erwachsenen tragen den Herpes-Erreger in sich. Die meisten infizieren sich bereits im Kindesalter mit dem Virus: Beim Gutenachtkuss werden die Herpesviren zum Beispiel von den Eltern auf das Kind übertragen. Das Tückische: Einmal in den Körper gelangt, bleiben die Viren für immer. Die Erreger wandern entlang der Nervenbahnen und setzen sich an den Nervenknoten im Gehirn ab. Bei geschwächtem Immunsystem können sie dann immer wieder zum Ausbruch der Erkrankung führen.

Bei vielen bricht das Virus bei Stress, Hormonveränderungen oder einer Erkältung aus – am häufigsten in Form von Lippenherpes. Was viele nicht wissen: Herpes kann auch am Auge entstehen, nämlich dann, wenn der Virus an einem Nerv sitzt, der das Auge versorgt. Das aktive Virus wandert dann über die Nervenbahn zurück an den Ort der Primärinfektion. Als Abwehrreaktion des Körpers entstehen Rötungen, Jucken und Bläschen.

Eine Verschleppung von Lippenherpes auf das Auge ist zwar eher selten, aber vor allem dann möglich, wenn die noch offenen Herpesbläschen mit den Fingern berührt werden und sich daraufhin ins Auge gefasst wird. Betroffene sollten daher ganz besonders auf ausreichend Hygiene – insbesondere bei Handtüchern und Waschlappen sowie Kontaktlinsen und Kosmetikartikeln – achten und sich regelmäßig die Hände waschen.

Symptome: Daran erkennen Sie Augenherpes

Die erste Infektion mit Herpes am Auge ist meist schwer zu erkennen. Ein typisches Zeichen sind Bläschen am Lidrand. Beobachten Eltern so etwas bei ihren Kindern, müssen sie sofort zum Augenarzt gehen. Nur wenn die Erstinfektion schnell und richtig behandelt wird, ist ein vollständiges Abheilen möglich und Folgeschäden werden vermieden.

Aber auch andere Anzeichen können auf eine Infektion mit dem Herpesvirus hindeuten. Weitere Symptome von Augenherpes sind:

  • Rötung der Augen
  • Brennen und Jucken der Augen
  • Tränende Augen
  • Fremdkörpergefühl im Auge
  • verklebte Augen am Morgen
  • Lichtempfindlichkeit

Treten diese Symptome auf, sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen und sich untersuchen lassen.

Folgen: Wie gefährlich ist Augenherpes?

Augenherpes breitet sich nicht nur auf dem Augenlid aus. Häufig greift es auch die Hornhaut, die Bindehaut oder die Aderhaut an. Auf dem Augenlid macht sich der Virus durch kleine Bläschen, ähnlich wie bei Lippenherpes, bemerkbar. Diese Form des Augenherpes ist, wenn sie schnell und intensiv behandelt wird, nicht weiter gefährlich. Haben die Herpesviren die Bindehaut befallen, so tritt die Infektion als Bindehautentzündung auf, was jedoch relativ selten vorkommt und meist schnell wieder abheilt.

Am verbreitetsten ist die Hornhautentzündung durch Herpes-Simplex-Viren. Sie kann jedoch relativ unkompliziert behandelt werden. Wird die Infektion allerdings ignoriert, so kann es zu starken Vernarbungen an der Hornhaut kommen. Dies hat die Trübung der Linse und somit eine starke Beeinträchtigung der Sehkraft zur Folge. Gefährlich ist auch die Infektion der Aderhaut. Diese liegt zwischen der Netzhaut und dem Augapfel und versorgt die Netzhaut mit Nährstoffen. Ein Befall der Aderhaut mit Herpesviren kann zur Erblindung führen.

Therapie: Die beste Behandlung bei Augenherpes

Häufig ist nur ein Auge von der Infektion betroffen. In einigen Fällen sind jedoch auch beide Augen mit dem Virus infiziert. Achten Sie daher auf ausreichend Hygiene und vermeiden Sie es, das infizierte Auge zu berühren. Wenn doch, waschen Sie sich anschließend ausreichend die Hände, um eine Verbreitung der Viren zu vermeiden. Auch sollten Sie während der Infektion auf Kontaktlinsen und Augenkosmetik verzichten.

Ist die Hornhaut nur oberflächlich befallen, verschreibt der Arzt in der Regel Augentropfen oder Salben mit virushemmenden oder desinfizierenden Wirkstoffen. Wichtig ist, die Behandlung nicht vorzeitig zu beenden, da der Virus gefährlich werden kann, wenn er nicht vollständig ausheilt. Bei jedem weiteren Infekt dringen die Viren über die Oberfläche der Hornhaut in die nächste Schicht des Auges – in das sogenannte Stützgewebe – ein, was zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen führen kann. Sind tiefere Hornhautschichten betroffen, werden die Antiherpesmittel mit cortisonhaltigen Augentropfen kombiniert.

Vorbeugung: So können Sie sich vor Augenherpes schützen

Salben und Augentropfen können zwar die Symptome lindern, doch die Herpes-Simplex-Viren verweilen ein Leben lang in den Nervenzellen. Wer einmal Augenherpes hat, bekommt es daher mit großer Wahrscheinlichkeit wieder. Betroffene sollten daher ihr Immunsystem stärken, um einem erneuten Herpesausbruch vorzubeugen. Gehen Sie öfter an die frische Luft, nehmen Sie viel Vitamin C zu sich, achten Sie auf eine gesunde Ernährung und sorgen Sie dafür, dass Ihr Körper ausreichend Schlaf bekommt.

Achten Sie darüber hinaus auf ausreichend Hygiene bei Ihren Kontaktlinsen sowie Kosmetikprodukten. Hier können sich ebenfalls schädliche Viren sammeln.

Transparenzhinweis
  • Die Informationen ersetzen keine ärztliche Beratung und dürfen daher nicht zur Selbsttherapie verwendet werden.
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa-tmn
  • eigene Recherche
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